„Zum Glück gibt es die Krone“

Ich glaube an ein schlaues Österreich, eine wissensbasierte Gesellschaft […]

„Zum Glück gibt es die Krone“ titelt am 2. Jänner 2025 Claus Pándi, und das ist tatsächlich ein Glück für den Bundespräsidenten, so läßt die Tageszeitung des Claus Pándi den Bundespräsidenten nicht von seinem Glauben an ein „schlaues Österreich, eine wissensbasierte Gesellschaft“ abfallen, wie er, Alexander Van der Bellen, am 1. Jänner 2025 freimütig seinen unverrückbaren Glauben öffentlich bekundet —

Zum Glück gibt es nicht nur die Hofburg, sondern auch die „Krone“. Die wirkt als Stimme Österreichs oft als Korrektiv, wenn manchen die politische Höhenluft zu schaffen macht. In der „Krone“ können aufmerksame Politiker auch ganz praktische Anregungen für ihre Arbeit finden. So hatte der Autor dieser Kolumne am 23. Dezember empfohlen, noch vor Abschluss des Koalitionsvertrags einmal zu klären, was und wie Österreich in Zukunft überhaupt sein will.

Was der „Krone“ Österreich der Zukunft sein will, hat sie desselben Tages veröffentlicht: Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier im Stephansdom in Hallstatt

Und was für eine schlaue und wissensbasierte Tageszeitung des Claus Pándi ist, hat diese Tageszeitungsgesellschaft bereits mit dem ersten Tag des Jahres 2025 wieder einmal bewiesen, und das gleich mit einem Aufmacher, mit dem sie korrigierte, daß eine Komponistin nicht eine Komponistin war, sondern eine „Dirigentin“ … Und wer ein derart schlaues und wissensbasiertes Korrektiv ist, sich als mediale Korrektionsanstalt des Landes versteht, beginnt auch den zweiten Tag des Jahres 2025 mit einer Korrektion:

Spiel mir … SERVUSTV … das Lied vom Tod Framer McBain (Henry Fonda) steht dem Bau einer Bahnlinie im Weg und wird ermordet. Seine Witte Jill (Claudia Cardinale) will Rache und erhält auch Hilfe …

McBain ist also ein „Framer“ in „Once Upon A Time In The West“, also kein Farmer, kein Bauer, kein Landwirt, sondern ein „Framer“, also ein Verfasser, ein Gestalter, einer, der eigennützig etwas in einen bestimmen Deutungsrahmen einordnet, ein Einrahmer … Framing, ein seit länger Zeit schon auch im Deutschsprachigen gern verwendeter Begriff. Gespielt wird Brett McBain, so die „Krone“ am 2. Jänner 2025, von Henry Fonda … Henry Fonda spielt aber in diesem Film nicht den Farmer McBain, sondern den Gangster Frank, den Farmer Brett McBain spielt Frank Wolff —

Der Farmer McBain hat eine riskante und lukrative Abmachung mit dem Eisenbahnunternehmer Morton über die Fertigstellung eines Bahnhofes. Morton kennt jedoch keine Skrupel und beauftragt den Gangster Frank, McBain und seine Kinder umzubringen. Kurz darauf taucht McBains neue Ehefrau Jill an der Station auf. Sie versucht, die Arbeit fortzusetzen. Hilfe erhält sie dabei von einem mysteriösen, namenlosen Mundharmonikaspieler, der seine eigenen Pläne hat.

Ob die „Krone“ damit etwas und vor allem was framen will, wenn sie den von Henry Fonda dargestellten Gangster Frank zum Framer McBain macht, der vielleicht doch im Nebenerwerb ein Bauer, ein Landwirt, ein Farmer und im Hauptberuf ein Einrahmer, und so schlau und wissensbasiert die doer dieser Tageszeitung sind, sie auch gleich ein neues Wort innovativ schaffen, um zwei Berufe in einem Wort zusammenzufassen: Framer and Farmer: Framer …

Die Macherinnen dieser Zeitung selbst verstehen sich wohl selbst auch als nebenberufliche newspaper makers und als hauptberufliche framing makers … Ob dies auch in einem Wort zusammengefaßt werden kann? Vielleicht aus doer and framer zu doemer? Vielleicht aus framer und maker zu fraker?