FPÖ hat nicht einmal beim Entkräften von Kritik an ihr etwas Neueres als die NSDAP zu bieten

Die FPÖ hat nicht einmal beim Entkräften von Kritik an ihr etwas Neueres als die NSDAP zu bieten. Der erste Grund dafür ist wohl der Umstand, daß die FPÖ die Kritik an ihr nicht argumentativ entkräften kann, so bleibt ihr für die Abwehr von Kritik nur eines, die gegen sie mit Recht vorgebrachte Kritik etwa der Hetze in den Vorwurf zu verwandeln, gegen sie, die FPÖ, werde Hetze betrieben. Und bloß noch etwas kann die FPÖ gegen Kritik an ihr klagend vorbringen: den Haß gegen sie. Kritik in Medien, die also nicht fpögefällig schreiben, als Systempresse und neuerdings vermehrt als Lügenpresse hinzustellen, in der beabsichtigten und bei zu vielen Wählerinnen und Wählern wirkenden Hoffnung, damit jedwede Kritik an ihr, der FPÖ, unwirksam machen zu können, verpuffen zu lassen.

Hetze, Haß, Systempresse –  beinahe ein Flugblatt aus dem Jahr 1933 allein belegt schon, daß die FPÖ mit nichts Neuem auf Kritik reagieren kann, auf das Zurückgreifen muß, was vor 82 Jahren die NSDAP in Wien bereits gegen Kritik an ihr einsetzen mußte. Weshalb die FPÖ gerade auf diese Variante des Abwehrens von Kritik kommt? Möglicherweise ist sie, die FPÖ, zu sehr in diese Zeit eingelesen, wie der recht besondere Literaturkanon der FPÖ, an dem die von NR Wendelin Mölzer geführte ZZ unentwegt schreibt, vermuten lassen darf

Was auf dem Flugblatt aus dem Jahr 1933 fehlt, ist das Wort „Haß“. Aber auch der Einsatz des „Hasses“ ist zur Genüge aus der Zeit mit der NSDAP bekannt, von Adolf Hitler abwärts, der am 10. Februar 1933 beispielsweise davon sprach: „die uns heute hassen …“. Er war gerade Reichskanzler geworden …

Ein Wort, das es 1933 in der heutigen Verwendung wohl so noch nicht gab, kommt hinzu, das von der FPÖ zur Abwehr von Kritik verwendet wird: Mobbing … Bei aller Großzügigkeit könnte also gesagt werden, wenigstens etwas Neues … Ehe jetzt aber beispielsweise NR Gerhard Deimek wieder was von Mobbing gegen seine Partei schreiben will, oder Sie meinen, hier werde wieder einmal die „Nazikeule“ gegen die FPÖ eingesetzt, muß deutlich widersprochen werden. Denn. Es wird hier in keiner Weise die FPÖ mit der NSDAP gleichgesetzt, sondern lediglich auf diese uralten und verbrauchten und nicht stimmenden Kritikabwehrstrategien hingewiesen, mit denen auch die FPÖ schamlos agiert, daß sie, die FPÖ, nicht einmal beim Entkräften von Kritik an ihr etwas Neues zu bieten hat.

Neu ist für FPÖ was 100 Jahre alt ist

Was vor bald einhundert Jahren schon Strategien gegen Kritik waren …

Dieser Einsatz von bald einhundert Jahre alten Kritikabwehrstrategien – geschenkt … Was aber viel schlimmer und grauslicher ist, ist die ständige Belästigung durch die FPÖ mit ebenso alten Ansichten, Meinungen. Gerade der aktuelle Winter-Fall zeigt das recht wieder auf, zweiundachtzig Jahre später muß in Österreich immer noch behandelt werden, was auf diesem Flugblatt mit „Juden Eintritt verboten“ … Und was 2015 auf freiheitlichen Seiten über „Neger“, ist auch nur eine Belästigung mit dem, was vor bald einhundert Jahren – wie das zweite Flugblatt über die „freche jüdisch-negerische…“ Ach, und immer „Opfersein“, auch das 2015 wie vor einhundert …

Es werden hier also keine Vorwürfe gegen die FPÖ erhoben, sie agiert halt, wie sie kann, und sie kann halt nicht anders, Gesinnung, Literaturkanon, Auswahl ihrer Informationsquellen, wer kann das einem Menschen oder einer Organisation zum Vorwurf machen, dieses Nichtherauskommenkönnen? Eine leise Kritik vielleicht, das nicht einmal versuchen zu wollen.

Wenn es Vorwürfe geben kann, dann gegen Sie, Sie vor allem als Wähler und Sie als Wählerin, heute noch auf einhundert Jahre alte Kritikabwehrstrategien und auf einhundert Jahre alte Meinungen und Ansichten hereinfallen zu wollen, Sie sind für diese permanente Belästigung durch die FPÖ allein verantwortlich, Sie, die eine derartige Partei in Wahlen dermaßen stärken, daß eine breite Beschäftigung mit einer solchen Partei unumgänglich ist, während die Gesinnung, die Inhalte, die Ansichten, die nicht vorhandenen Lösungskonzepte auf der Höhe der Zeit dieser Partei eine Beschäftigung mit dieser Partei in keiner Weise rechtfertigen.

Wenn Politik definiert wird als ein Handeln, um etwas ganz Neues beginnen zu lassen, kann gesagt werden, die FPÖ ist keine politische Partei, sondern schlicht und einfach eine kostenverursachende Belästigungspartei, die ohne erkennbaren Wert und Nutzen für die Entwicklung der Gesellschaft mit eine Ewigkeit und drei Tage altem Zeug nervt.