Studienzentrum Weikersheim – Was in Deutschland hoch umstritten, in Österreich für das Parlament recht

FPÖ im Palais Epstein mit Studienzentrum WeikersheimIn das vom österreichischen Parlament genutzte Palais Epstein lädt die FPÖ in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum Weikersheim zu Vorträgen über Ungarn am 11. Jänner 2016 ein.

Wie in der Collage gelesen werden kann, ist das Studienzentrum Weikersheim für die FPÖ unzensuriert ein „renommiertes“, das heißt, für den gesamten FPÖ-Parlamentsklub, der das Symposium unterstützt. Referieren wird der „bekannte bundesdeutsche Staatsrechtler und Vizepräsident des SZW: Karl-Albrecht Schachtschneider. Wie „bekannt“ Schachtschneider ist, freilich anders als von der FPÖ ständig verlautbart, kann nachgelesen werden. Er und auch das Studienzentrum Weikersheim wurden erst vor wenigen Tagen erwähnt als über ein gesinnungsgleiches Symposium, zu dem NR Präsident III Norbert Hofer die Mannen im November 2015 in das österreichische Parlament lud, geschrieben wurde in Burschenschafter in Deutschland als Staatssekretär entlassen, in Österreich im Parlament geehrt – die betreffende Stelle daraus:

[…] Michael Ley am 10. November 2015 im österreichischen Parlament zitierten Karl-Albrecht-Schachtschneider zu lesen ist:“Karl Albrecht Schachtschneider ist einer der Vizepräsidenten des Studienzentrums Weikersheim, das als umstrittene Denkfabrik und Schmelztiegel konservativer und rechtsextremer Strömungen viele Jahre lang in keinem Verfassungsschutzbericht fehlte. Der Naziexperte Anton Maegerle, Besitzer eines der bundesweit größten Archive über rechte Netzwerke, bezeichnet ihn als ‘Grenzgänger zwischen Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus’.

Weitere Informationen zum Studienzentrum Weikersheim sind u.v.a.m. auch bei Jürgen Roth zu finden, der am 31. Dezember 2015, wie nachgelesen werden kann, über dieses für die FPÖ recht „hochkarätige“ Studienzentrum – ein Auszug daraus:

Als Beisitzer sitzt zudem der Historiker und Politikwissenschaftler Klaus Hornung (CDU) in der Führungsetage des Studienzentrums Weikersheim. »In einem Interview sagte Klaus Hornung, einer der Erstunterzeichner des Appells [Manifest gegen den Links trend)  auf die Frage, ob er eine neue rechtskonservative Partei als Chance oder Gefahr sehe: ›Ich betrachte das nicht als Gefahr. Es wäre die dringende politische Antwort auf den Sozialdemokratisierungs- und Säkularisierungskurs der heutigen Union.‹« Die TAZ schrieb bereits  am 21. April 2007 über ihn: “Hornung ist eindeutig dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen”, sagte der Politologe Richard Stöss von der FU Berlin. “Der schreibt so, der redet so.” Hornung schreibt regelmäßig in der Jungen Freiheit.

Der Vorwärts berichtete am 16. Mai 2007: „Zum 70. Geburtstag des Präsidiumsmitglieds Günter Rohrmoser durfte der – mittlerweile wegen Volksverhetzung verurteilte – NPD-Sympathisant Horst Mahler 1997 vor Mitgliedern des Studienzentrums eine Laudatio halten. Professor Rohrmoser, emeritierter Dozent für Sozialphilosophie an der Universität Hohenheim, lobte Mahlers damalige Ausführungen als Ausdruck eines “national-christlichen Konservatismus”. (http://www.vorwaerts.de/artikel/denkfabrik-schoenheitsfehlern).

Im Präsidium des Studienzentrums Weikersheim sitzt bis zum heutigen Tag unter anderem als Vizepräsident ein Professor Albrecht Schachtschneider. Der tritt gemeinsam mit dem Verschwörungstheoretiker Jürgen Elsässer auf, der gerne mit der Alternative für Deutschland (AfD) liebäugelt. Auf der Webseite von Elsässers Compact war am 10. Oktober 2015 zu lesen: “Der Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtmeister, Götz Kubitschek von der Sezession und meine Wenigkeit trafen sich vor Kurzem und diskutierten die Lage der Nation angesichts der Bedrohung durch das Merkel-Regime und die von ihr orchestrierte Massenüberflutung unseres Landes mittels sogenannter Flüchtlinge, de facto Kolonisatoren. Wir sind uns einig: Deutschland ist in tödlicher Gefahr – Staat, Volk, wir alle!“

Wahrlich hochkarätig, allein wenn an die oben erwähnten Namen gedacht wird, etwa an „Verschwörungstheoretiker Jürgen Elsässer“, über den hier bereits zu schreiben war in: Der Aufstieg der NR Barbara Rosenkranz: Kolumnistin von Unzensuriert, oder an Götz Kubitschek, über den ebenfalls schon recht Eindeutiges zu berichten war … Oder an Horst Mahler, erwähnt in Für wen ist FPÖ unzensuriert da? Für die „Ja zum deutschen Reich“-Lobby

Und wer im Internet noch weiter sucht, wird vieles über das Studienzentrum Weikersheims noch finden, aber im Zusammenhang mit diesem eines nicht, „hochkarätig“, renommiert“, sondern „umstritten“, „Neue Rechte“, „rechtsextrem“, „rechtskonservativer Think Tank im Abseits“ und so weiter und so fort.

Das also ist der Kreis, der von der FPÖ in die Räumlichkeiten des österreichischen Parlaments zu einem Symposium im Jänner 2016 geladen, namentlich sogar von NR Präsident III Norbert Hofer im Fall des Dinghofer-Symposiums im November 2015.

Werden FPÖ-Mandatare und FPÖ-Mandaratinnen nach Deutschland eingeladen? Freilich. Und sie treten auf, wie NR Barbara Rosenkranz im letzten Jahr, im deutschen Parlament allerdings nicht: Barbara Rosenkranz und Ursula Haverbeck beim „Zuerst!-Lesertreffen“ … Oder Harald Vilimsky in Köln, wo bekanntermaßen nicht das deutsche Parlament steht, aber eine Bürgerbewegung für das, wofür ihr die Gesinnungsliebe der FPÖ