Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie in diesem Lager der Schein gewahrt werden will, tatsächlich diskutieren und gemeinsam denken zu wollen, während das Diskussionsergebnis doch stets im voraus schon ausgerechnet ist, Diskussionen also in keiner Weise dazu dienen dürfen, Lösungen zu finden, die nicht aus der lagergesinnungsgemäßen Vergangenheit stammen. Es sind also Diskussionen, die nur einem Zweck dienen, jedwede Lösung auf Basis des heutigen Wissens, der heutigen Gegebenheiten und Bedingungen zu verhindern. Lösungen auf der Höhe der Zeit werden in diesem Lager genauso gefürchtet, wie ihr Herrgott das Denken fürchtet.
Und am 6. November 2015 wird es wieder einmal soweit sein, in der Fuhrmanngasse 18, eine derartige Diskussion zu zelebrieren, ein Hochamt abzuhalten, im Beisein ihres höchsten Herrn. Und, wer dieses Lager nur einigermaßen kennt, kann bereits eine Woche vor dieser Scheindiskussion ohne Prophetie sagen, es wird ein weiteres Mal nicht darum gehen, Lösungen zu erarbeiten, sondern Losungen zu beschwören – Festung Europa der Väterländer, Bollwerk Europa der Völker, eingezäuntes Europa des Deutschtums, eingezäuntes Österreich des trachtigen Heil Sonnwend!
Zum gesinnungsgemäßen Stelldichvordiegrenze lädt diesmal, wie von FPÖ unzensuriert beworben, das „Soziale Friedenswerk“ ein, in den „Kulturraum des Schulvereinshauses“ in 1080 Wien, Fuhrmanngasse 18 A … Postleitzahl, Hausnummer, wie heiß muß es bei diesen Zahlenkombinationen nicht nur dem einem und anderem aufrechten Mädel in ihrem Dirndl werden, sondern auch den Burschen in der Krachledernen und in den Stiefeln mit recht hohen Schaften …
Um welchen Verein es sich dabei handelt, der recht besonders darauf hinweist, die Lagersprache in den Kindersommerlagern ist Deutsch und ausreichende Sprachkenntnisse sind notwendig, für den etwa ein Manfred Odin Wiesinger ein hochrangiger Künstler ist? Die Namen im Vereinsregisterauszug erzählen im Grunde schon alles, über diesen Verein: Schriftführer Mag. Dietbert Kowarik, geschäftsführende Obfrau Verena Diana Inauen …
Wie groß das Haus Fuhrmanngasse 18 wohl sein muß, wurde beim Lesen des Namens von Verena Diana Inauen sofort gedacht – recht groß … die Wiener akademische Mädelschaft Nike ist ja auch in diesem Haus, auf Tür 18/1H. Ob der RFS, dessen Pressesprecherin sie auch ist, auch eine Fuhrmanngasse-18-Adresse hat? Das wurde nicht nachgesehen, ob der RFS auch in der Fuhrmanngasse … Vielleicht wenigstens im letzten Jahr wieder einmal die Fuhrmanngasse als Treffpunkt zum gemeinsamen Aufbruch auf den Cobenzl zur Sonnwendfeier?
Es zieht von der Fuhrmanngasse 18 WKR und ÖLM zum Feuer auf den Cobenzl
Immerhin hielt Verena Diana Inauen die Feuerrede mit der Schlußformel „Heil Sonnwend“. Und wer diese Rede liest, wird spätestens die Frage stellen, wozu noch Diskussionen der Fuhrmanngasse 18, wenn die Losung als Lösung ohnehin festgeschrieben, oder, bei dieser Lagerliebe zur Scholle, deren Wurzeln tief in die Erde getrieben sind.
Was also kann am 6. November in der Fuhrmanngasse noch diskutiert werden, wo doch auf Hausnummer 18 alles recht klar ist, die Lösung die Losung aus alter Zeit heilfeil formuliert ist? Was können am 6. November für Informationen in die Fuhrmanngasse noch getragen werden, die auf 18 nicht mehr benötigt werden, weil auf 18 die Rechtbestinformierten bereits alles wissen, was sie zu wissen brauchen gedenken? Es wird wohl mehr darum gehen, was die Eingeladenen aus der Fuhrmanngasse mitnehmen, die Handtasche etwa von Nahostexpertin Dr. Karin Kneissl recht anzufüllen, damit sie dann diese Inhalte in den Fernsehstudios auf den Tisch legt, und sie ist eine gerade im ORF Oftgeladene, deren Aussagen allenthalben vermuten lassen, sie hat schon viel in ihre Handtasche dafür eingepackt, und am 6. November wird ihr wohl auch an dieser Adresse ein recht fein geschnürtes Geistespackerl zugesteckt werden …
Wie sehr es am 6. November nicht einmal um einen Informationstausch gehen wird, wie sehr es eine Scheindiskussion wieder sein wird, dabei aber auch um eine Verhöhnung der Menschen wieder gehen wird, die diese Scheindiskussion besuchen werden, weil sie meinen, sie werden an einer redlichen Diskussion teilnehmen, während in der Fuhrmanngasse 18 es nichts mehr zu diskutieren gibt, alles dazu gesagt und geschrieben ist, beweist auch das am 6. Oktober 2015 von Georg Immanuel Nagel im Fuhrmanngassen-18-Eckart Geschriebene ein weiteres Mal exemplarisch, wie in der Collage gelesen werden kann. Und wird zusätzlich beispielhaft die Feuerrede von Verena Diana Inauen, ebenfalls in die Collage aufgenommen, herangezogen, zeigt es sich ganz klar, in der Fuhrmanngasse auf 18 gibt es keinen Diskussionsbedarf, sondern nur einen gesinnungsgemäßen Propagandawillen.
Prono ever 