Norbert Hofer ist für Abu Bakr al-Baghdadi ein Vorbild

 

Abu Bakr al-Baghdadi mit Vorbild Hofer.pngWas ein eben erst zurückgekehrter Mann aus dem Krieg erzählt, klingt dermaßen unwahrscheinlich, daß es gar nicht geglaubt werden kann noch will. Wie oft aber entspringt dem Unglaubwürdigsten eine höhere Wahrheit den Gläubigen, das ihnen also mehr Wahrheit enthält als die Wahrheit der Fakten, das ihnen ein Wort des Teufels sein muß, sind doch ihre religiösen Bücher, wofür sie dem Himmel täglich unzählige Male gehorsam danken, Bücher ohne Fakten.

Auch wenn seine Geschichte unglaubwürdig ist, soll es dennoch berichtet, Ihnen zum Urteil übergeben werden.

Ob es bloß der Phantasie eines jungen Mannes entspringt, weil er doch etwas erzählen will, aber nicht das tatsächlich Erlebte, weil das, was er tatsächlich erlebte, in diesem Krieg, so grausam, so blutig war, daß er es nicht erzählen kann, sonst also zum Schweigen verurteilt wäre, wie allen Menschen, die aus einem Krieg kommen, im Grunde nur das Schweigen über das Grausame bleibt. Das Schweigen, das ihnen dann zum Vorwurf gemacht wird. Das ihnen vorgeworfene Schweigen läßt die schweigenden Opfer eines jedweden Krieges Opfer bleiben, aber das ihnen vorgeworfene Schweigen macht die schweigenden Täter und die schweigenden Täterinnen eines jedweden Krieges ebenfalls zu Opfern, die im Krieg gerade noch Täter und Täterinnen sind. Aber zugleich auch schon Opfer, weil sie mit falschen Versprechungen, mit Lügen in den Krieg gelockt werden, sich selbst in den Krieg locken, ein weiteres Mal bitter feststellen müssen, nicht Herr und Frau im eigenen Haus zu sein, es jemals noch werden zu können.

Einerlei, über seine Beweggründe dafür will nicht spekuliert werden, es will nicht die schwarze Seele eines Täters erklärt, nicht der geringste Anschein erweckt werden, für einen Mörder im Namen seiner Religion Verständnis aufbringen zu wollen, und das wäre es unweigerlich, auch dann bereits, wenn bloß über seine Beweggründe nachgedacht werden will.

Eines Tages sei er, so also beginnt der eben erst Zurückgekehrte zu erzählen, mit anderen jungen Männern und Frauen zum Kalifen gerufen worden, der ihnen dafür danken wollte, dem Ruf Allahs gefolgt zu sein, Europa verlassen zu haben, um ihm das Schwert des Glaubens gegen die Unwissenden zu führen. Während er sich die aufwühlende Rede von Abu Bakr al-Baghdadi anhört, sieht er plötzlich an der Wand hinter dem Kalifen ein goldgerahmtes Bild, von dem er seine Blicke nicht mehr abwenden kann. Abu Bakr al-Baghdadi in seiner Allwissenheit bemerkt dies, unterbricht seine Rede, um ihn zu fragen, weshalb er dem Bild mehr Aufmerksamkeit schenkt als seiner Rede. Es ist die Tracht, Erhabener, Wissender unter den Wissenden, Erleuchter der Unwissenden, die ihn an seine Heimat erinnert, auch wenn er nicht weiß, wer dieser Mann neben dem Hochwürdigen ist. Da lacht Abu Bakr al-Baghdadi freundlich: Norbert Hofer ist das. Ein Mann, der das Land, aus dem Du kommst, führen wird, so befiehlt es Allah. Und mit dem freundlichsten Gesicht, das ihm je ein Mensch machte, bittet ihn der Kalif, er möge sich zu ihm setzen und zieht aus seiner Tasche ein Papier, das er sorgfältig auf dem Tisch entfaltet, sanft glattstreicht und ihn bedeutet, es zu lesen. Während der Rückkehrer den Zeitungsausschnitt liest, lobt Abu Bakr al-Baghdadi Norbert Hofer, spricht davon, Europa ist nicht verloren, wenn es solche tapferen und dem Herrn ehrentreu ergebene Männer gibt, Männer wie Norbert Hofer sind die Hoffnung, die Rettung und das Heil Europas. Der Kalif steht mit einem Male auf, geht auf das goldgerahmte Bild zu, das er zum Zeichen seines Willens zur Ökumene hat anfertigen lassen. Um zu belegen, daß Norbert Hofer sein Lob verdient, liest er dessen Erlaß im Allah preisenden Gebetston :

„Viele meiner guten Waffenbrüder und Landesvertheidiger haben
sich geärgert, daß die Frauenzimmer von allerhand Gattungen ihre
Brust und Armfleisch zu wenig, oder mit durchsichtigen Hudern be-
decken, und also zu sündhaften Reizungen Anlaß geben, welches Gott
und jedem christlich denkenden höchst mißfallen muß.

Man hoffet, daß sie sich zu Hintanhaltung der Strafe Gottes
bessern, widrigenfalls aber sich selbst zuschreiben werden, wenn sie auf
eine unbeliebige Art mit — — — bedecket werden.“

Eine Frau, die von allen unbemerkt bis zum Tisch sich vorschleichen konnte, um auch den Artikel zu lesen, ruft plötzlich und ohne Erlaubnis, sprechen zu dürfen: das ist nicht Norbert Hofer, Andrä Hofer ist’s. Der Bärtige ist Andreas Hofer. Das glattrasierte freundliche Gesicht im Anzug davor, das ist Norbert Hofer, und der hat, das zeigt das Zeitungsbild, an seiner Wand ein Bild von dem Andreas Hofer aufgehängt.

Die Frau wird schnell abgeführt. Was ihr geschah, das erzählt der Rückkehrer nicht, sein kurzes Schweigen, ehe er seinen Bericht fortsetzen kann, läßt aber ahnen, daß ihr dafür keine Belobigung widerfuhr.

Damit ist er mit seinem Bericht an seinem Ende angelangt. Dieses Erweckungserlebnis bewog ihn, so endet er seinen Bericht, zurückzukehren, um sich Andreas Hofer anzuschließen.

Und nach einer Weile verklärenden Schauens und seligen Innehaltens berichtet der Rückkehrer noch, wie die Audienz endete.

Als der Kalif sie wieder freundlich entläßt, nicht ohne sie noch einmal in ihrem Kampfeswillen zu bestärken, ist es ihm, als würde der Kalif ihn allein segnen, so warm ist es ihm mit einem Male ums Herz, ihn vor allen anderen im Geiste auszeichnen, weil der Allwissende, ohne ein Wort darüber aussprechen zu müssen, weiß, er hat seine Mission, seine Pflicht, seinen Platz an der Seite von Andreas Hofer gefunden, und es offenbart sich ihm die tiefe Erkenntnis, wer in Gott sich versenkt, den blickt Allah an.

Norbert Hofer - Andreas Hofer.png