„Nationalsozialismus“ für Gustav Frenssen „schönstes Glück meines Alters“

Den biographischen Angaben zu Gustav Frenssen auf „Projekt Gutenberg-DE“ braucht nur gegenübergestellt zu werden, was die Verantwortlichen dieser Website alles nicht aus der Biographie von Gustav Frenssen erwähnen, um mit dieser weiteren Stichprobe auf „Projekt Gutenberg-DE“ zu zeigen, wie Biographisches ausgespart, systematisch verschwiegen wird.

Frenssen Gustav

Gustav Frenssen wurde am 19. Oktober 1863 in Barlt, Dithmarschen geboren; er starb am 11. April 1945 ebendort. Frenssen war ein Sohn des Tischlermeisters Hermann Frenssen. Er besuchte nach der Volksschule zunächst das Gymnasium in Meldorf und danach das Gymnasium in Husum. Nach abgelegter Reifeprüfung 1886 nahm er das Studium der Theologie an den Universitäten Tübingen, Berlin und Kiel auf. Frenssen wurde Mitglied in Friedrich Naumanns »Nationalsozialen Verein« und beschäftigte sich mit zeitgenössischen rassebiologischen Schriften.

Das ist am 17. Oktober 2023 zu Frenssen, der mit dem Papalagi im Austausch stand, auf „Projekt Gutenberg-DE“ zu lesen. Mehr nicht.

Mehr nicht. Nichts von dem, was beispielsweise „Wikipedia“, einer immer wieder auch von „Projekt Gutenberg-DE“ bemühten „Quelle schreibt, gar nichts davon:

Gustav Frenssen […] war ein deutscher Schriftsteller des völkischen Nationalismus, ab 1932 des Nationalsozialismus. Seine Werke gehörten zur Massenliteratur des Kaiserreichs und der NS-Zeit, die damals verbreitete kolonialistische, rassistische und antisemitische Vorstellungen vermittelten. Frenssens politische Haltung während des Kaiserreichs war nationalkonservativ.

Er wurde 1896 Mitglied in Friedrich Naumanns Nationalsozialem Verein und blieb es bis zu dessen Auflösung 1903. Genau wie Naumann sprach er sich für deutsche Kolonien aus, und schon vor Hans Grimm und Adolf Bartels prägte er in seinem Roman Die drei Getreuen (1898) die Parole „Volk ohne Raum“. Er beschäftigte sich mit zeitgenössischen rassebiologischen Schriften.

Nach der Machtübernahme unterstützte er offen die NSDAP. Er unterschrieb 1933 das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Hitler, bejahte ab 1938 die Ausgrenzung der Juden und trat für die Euthanasie ein.[4] Hans Sarkowicz und Alf Mentzer werten die nach 1933 veröffentlichten Bücher Frenssens als „fast ausnahmslos übelste nationalsozialistische Propaganda“.[5] Im Oktober 1933 ließ sich Frenssen in die gleichgeschaltete Preußische Akademie der Künste Sektion Dichtung aufnehmen, die sich ab 1939 Deutsche Akademie der Dichtung nannte, und wurde zum Ehrensenator des Reichsverbands Deutscher Schriftsteller, einer Unterabteilung der Reichsschrifttumskammer, ernannt. 1933 erhielt er den Raabepreis. 1938 verlieh ihm Hitler die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Er war Vorstandsmitglied des 1936 gegründeten Eutiner Dichterkreises, einer der bedeutendsten Autorengruppen in Nazi-Deutschland.

1940 erschienen seine Autobiographie Lebensbericht, die von Großstadtfeindlichkeit, Antiintellektualismus und Antisemitismus geprägt ist, sowie Recht oder Unrecht – mein Land!, in dem er die Verfolgung der Juden und das Weltmachtstreben der Nationalsozialisten rechtfertigte. Sein vorletztes Buch Lebenskunde erschien 1942. Es beschäftigt sich u. a. mit dem Thema der „Menschenzucht“. Sein letztes Buch, die Erzählung Der Landvogt von Sylt (1943), handelt eigentlich von zwei Inhabern dieses Amtes: von Uwe Jens Lornsen und seinem Nachfolger Hans Nicolai Frenssen (1798–1833), einem entfernten Verwandten des Autors. In den letzten Kriegsjahren arbeitete Frenssen vorwiegend für den Rundfunk und die Reichspressestelle der NSDAP.

Und die gesinnungsgemäße „alternative …“, ist am 17. Oktober 2023, zu lesen, hält in ihrem Eintrag fest:

Den Nationalsozialismus bezeichnete D. Frenssen in einem Brief als „schönstes Glück meines Alters“.

Der dithmarscher Pastor und Autor Dr. theol. h. c. Gustav Frenssen; von 1933 bis 1945 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und der Deutschen Akademie der Dichtung. Hitlers Bild hing – neben dem Bismarcks und seines Vaters – stets über seinem Schreibtisch.

Den Wahlsieg des Nationalsozialismus bezeichnete er in einem Brief als „schönstes Glück meines Alters“.[4] Frenssen erfuhr nach 1933 verstärkt Ehrungen und Anerkennungen von zahlreichen Repräsentanten des literarischen und politischen Lebens in Deutschland, was ihn in der Öffentlichkeit zu einer wichtigen Person des nationalsozialistischen Kulturlebens werden ließ. So wurde er unter anderem Ehrensenator des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller und erhielt 1936 den Wilhelm-Raabe-Preis sowie 1938 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. In seinem Werk „Der Glaube der Nordmark“ setzte er sich kritisch mit dem rationalistischen Christusglauben der Kirche auseinander und stellte diesem stattdessen einen neuen völkischen Schicksalsglauben entgegen. Im Jahre 1938 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Gustav Frenssen starb, schwer erkrankt, im April 1945 kurz vor der endgültigen Zerstörung Deutschlands. Zu den Gratulanten zu seinem 80. Geburtstag gehörte auch der Führer und Reichskanzler Hitler.

Frenssen hielt ein wahres Verständnis zwischen verschiedenen Rassen, Völkern und Kulturen aus biologischen Gründen für unmöglich. Aufgrund der erblichen Verschiedenheit zwischen den verschiedenen Menschentypen bleibe stets eine Differenz des Verstehens, die sich nicht überwinden lasse. Dieser nicht überbrückbare Abstand des Verstehens besteht nach Frenssen nicht nur zwischen Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen, sondern auch zwischen „rassisch unterschiedlichen Menschen des gleichen Volkes“ und der gleichen Kultur. So empfand Frenssen, der sich selbst als nordischen Künstler sah, den von ihm zwar in höchster Weise geschätzten, jedoch als stark romanisch beurteilten Goethe als fern: „Goethes lebensfrohe, lebenssichere, sonnige Art ist mir wie aus einem fremden Land und Volk.“

In Theorie und Praxis der Gesellschaft sollten nach Frenssen biologische Gesichtspunkte vorherrschen. Dies habe insbesondere für den Bereich des Rechts zu gelten, dessen herkömmliche Betrachtung er ablehnte. Recht begriff er als einen kosmischen Begriff, aber nicht als einen menschlichen. Dementsprechend forderte er vor allem für das Strafrecht eine radikale Umorientierung an biologisch-medizinischen Gesichtspunkten. Er hielt die Zuchthäusler ganz überwiegend für unheilbar krank und verkrüppelt, aber nicht für moralisch schlecht. Sie gehörten nicht in Strafhäuser, sondern in Krankenhäuser. „Wenn man festgestellt hat, daß ein Mensch eine asoziale oder antisoziale Krankheit hat, so muß er zuerst kastriert und dann in Schutzhaft genommen werden, und zwar zeitlebens.“

So ist Frenssens 1933 in einem Brief an den holsteinischen Schriftstellerkollegen Heinrich Eckmann getroffene Feststellung, er sei schon vor 35 Jahren Nationalsozialist gewesen, durchaus nicht als Anbiederung an die neue Macht zu sehen, sondern als ehrliche und zutreffende Selbstbeschreibung zu werten. Frenssen forderte in seinen Publikationen wiederholt die Entmannung von Volksschädlingen. Zu den nach seiner Vorstellung zu Entmannenden, wie er 1942 in „Lebenskunde“ schrieb, gehörten unter anderem „die in dritter Generation erblich oder seelisch Schwächlichen oder Verkrüppelten. Ferner … die sittlich Verfallenden (Labilen), die in kranken Neigungen (Trunksucht, Perversität, Eigentumsverbrechen) immer wieder die Notwendigkeiten der Gemeinschaft stören“. Er verlangte ein konsequentes Vorgehen gegen die völlig verkrüppelten Neugeborenen, die unheilbaren Idioten, die unheilbar Irren. Ferner die geborenen Mörder, Rohlinge (Gewalttäter), Einbrecher, Diebe, Arbeitsunwillige, Herumtreiber, Volksfeinde aus krankem Willen oder um Geld.

Auf diese Art also „beschäftigte [Gustav Frenssen] sich mit zeitgenössischen rassebiologischen Schriften.“ Er beschäftigte sich bloß, nicht, daß er selber so schriebe. Das also ist für „Projekt Gutenberg-DE“ Festhaltenswertes, wenn wer sich mit „zeitgenössischen rassebiologischen Schriften [beschäftigt]“, nicht aber, wenn wer derartige Schriften selber verfaßt —

Er sei, schreibt Frenssen, schon vor „35 Jahren Nationalsozialist gewesen. Gustav Frenssen war also schon 1898 Nationalsozialist, zu der Zeit war Adolf Hitler mit seinen neun Jahren Volksschüler, und er, Hitler, konnte nicht einmal davon träumen, „Nationalsozialist“ zu werden, wenn er groß ist, war es doch zu dieser Zeit gewiß noch kein Bubentraum.

Was „Projekt Gutenberg-DE“ allerdings nicht verschweigt und zum Lesen bereithält, ist das Buch „Die drei Getreuen“ von Frenssen, in dem er „Volk ohne Raum“ von Hans Grimm …

„Doch ist hier Heimat und dort Fremde … Und die starke Kraft des Volkes geht weg wie aus einer offenen Ader; was dafür herzieht, ist minderwertiges, fremdes Blut.“

Da reiten sie aus der Allee des Strandigerhofs hervor, »die drei Getreuen«. Sie reiten nach dem Seedeich und wollen da oben, auf der Höhe, über die Nordsee Ausschau halten, ob auch feindliche Schiffe in Sicht sind. Denn das Vaterland hat Krieg. Es ist drei Tage nach der Schlacht bei Gravelotte. Das Land und der Strand ist von Mannschaften entblößt; sie sind alle nach Frankreich gezogen. Da muß Jungholstein auf dem Plan sein. »Die drei Getreuen« nennen sie sich. Sie sind alle gleich alt, zehn Jahre.

So ist das Volk, das kein Land hat.

Ja, es kann in der Gegenwart keine recht bessere Literatur für „Lehrer, Studenten, Schüler“, einfach für „alle Menschen“ geben, kostenlos zur Verfügung gestellt, von der „Projekt Gutenberg-DE“ … Und eine solche Literatur wird um so recht besser, je mehr von den Biographien der diese Schreibenden verschwiegen, ausgespart