Milei holt seine Hayek-Medaille am 22. Juni ’24, Krall, Fortschrittsexperte für „Wahlrecht“ und „Bonobo-Gesellschaft“, hat seine Hayek-Ehrenmünze schon ’23 geholt

Javier Milei reist also nicht in das Mekka seiner Ökonomie nach Österreich zuerst, sondern nach Hamburg, Deutschland, um dort …

Die Friedrich August v. Hayek-Gesellschaft verleiht in diesem Jahr die Hayek-Medaille an Javier Milei, der im vergangenen Dezember mit großer Mehrheit zum Staatspräsidenten der Argentinischen Republik gewählt wurde. Der Preisträger wird die Ehrung am 22. Juni im Rahmen der Hayek-Tage in Hamburg entgegennehmen. Der Vorsitzende der Hayek-Gesellschaft, Prof. Dr. Stefan Kooths, würdigt ihn als ambitionieren Reformer im Sinne Hayeks und der österreichischen Schule der Ökonomie. Mit seinem freiheitlichen […]

vielleicht wäre Javier Milei aber recht lieber in Österreich zuerst, im Land seines Idols — um den „“Hayek Lifetime Achievement Award“ des Hayek-Institutes zu holen. Aber, was nicht ist, kann noch werden … das Hayek-Institut wird doch der Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft darin nicht nachstehen wollen, auch auf sich den zurzeitigen Glanz eines ihr gesinnungsgemäßen Präsidenten — Und so könnte es ja 2024 dazu kommen, daß Javier Milei auch nach Österreich noch …

Die Hayeks vergeben recht ordentlich viele Preise — Award, Medaille, Münze … Und immer an recht verdiente Personen. So erhielt am 16. November 2023 Dr. Markus Krall die Ehrenmünze des Hayek-Vereins Dresden e. V.

Markus Krall, bei dem sich etwa auch das Hayek-Institut in Österreich informiert — „Was Sie schon immer über Inflation wissen wollten“.

Und darüber wird Markus Krall ebenso recht alles wissen, wie der nunmehrige Glanz der Hayeks.

Markus Krall bekam die Ehrenmünze des Hayek-Vereins Dresden für „seine Verdienste um die Österreichische Schule der Nationalökonomie“ … Markus Krall ist wie der nunmehrige Glanz der Hayeks für viele Preise wert, sind doch seine Verdienste unzählig, es soll nur dies hervorgehoben werden, seine Gedanken zur Reform des Wahlrechts, was heißt Reform, seine Revolution des Wahlrechts; das Wahlrecht tiefer gedacht hat wohl noch … in einem Gespräch mit Roland Tichy hat Markus Krall seine tiefsten Gedanken, die er wohl je gedacht hat, zum Wahlrecht und zu den Bonobos so recht uneigennützig unter dem Titel „Aufruf zur bürgerlichen Revolution“ heraufgeholt …

Krall: Unsere Demokratie, so wie sie als Parteiendemokratie konstruiert ist, davon lebt, daß die Politik als Karrieresystem gewählt wird, indem sie das Geld anderer Leute nimmt und umverteilt. Also man kauft eine Gefälligkeit, nämlich die Wahlstimme Dritter durch das Geld anderer Leute. Und das ist eigentlich, wenn man es ganz brutal formuliert, die Grunddefinition von Korruption. Wenn ich mit dem Geld anderer Leute Dritte zu einem Wohlverhalten im meinem Sinne bewegen möchte. Das ist Stimmenkauf mit anderer Leute Geld. Das ist das, was passiert. Und das läßt das System entgleisen. Das ist der Motor der ständig steigenden Transfers. Und dieser Wählerstimmenkauf ist aus politischer Sicht und aus Sicht der Politiker natürlich rational. Weil denen geht es natürlich nicht um die Transferns. Die Transfers sind ihnen herzlich egal, wenn Sie mich fragen. Die Transfers sind für die ein Mittel zum Zweck, nicht um den Leuten irgendwelche vermeintliche oder tatsächliche Gerechtigkeit angedeihen zu lassen, sondern weil sie gewaltige Ströme an Geld in Gang setzen.
Tichy: Das ist auch eine klassische Position, die kennen wir seit Jahrzehnten. Aber was ist jetzt konkret […]
Krall: Wenn man das verhindern will, daß die Politik quasi es sich zum Geschäftsmodell macht, an diesen Strömen von Geld, die sie selbst in Gang setzt unter dem Motto Gerechtigkeit, obwohl es nicht um Gerechtigkeit geht, den Löffel da reinhält und dann sich selbst korrumpiert, bereichert, dann muß man ans Wahlrecht ran. Und dann muß man dem Mechanismus, der dazu führt, daß man überhaupt Menschen dazu bringen kann, ihre Wählerstimme gegen Gefälligkeiten zu verkaufen, und nichts anderes passiert da ja, wenn ich also jemanden wähle, weil er mir Transfers verspricht, dann verkaufe ich mein demokratisches Wahlrecht fürn Linsengericht. Das ist das, was da passiert. Also schlage ich vor, das Wahlrecht zu erweitern, und zwar jede Legislaturperiode. Daß jeder für eine Legislaturperiode sich aussucht, was will ich? Will ich wählen oder will ich Transfers? Also wenn der Unternehmer eine Subvention haben will oder ich sag mal auch, wenn ich ein Transfer haben will, weil ich ein Bauherrenmodell fahr oder weil ich eine Windmühle kauf und daran Rendite erwirtschafte und es dann subventioniert wird, wenn ich also das möchte, so ein Transfer, dann darf ich nicht wählen. Das ist ganz brutal. Das ist die klare Ansage. Entweder wähle ich oder ich bekomme Transfers. Ich kann einmal in einer Legislaturperiode entscheiden. Wenn ich wählen will, dann kriege ich keine Transfers, dann werden die einfach nicht auszbezahlt. Dann darf ich auch keine Geschäfte machen, die dazu führen, daß sie mir zufließen. Oder ich wähle.
Tichy: Also Studenten, die BAföG beziehen, nicht wählen?
Krall: Nein.
Tichy: Oder eben auf BAföG verzichten.
Krall: Auf BAföG verzichten.
Tichy: Sozialhilfeempfänger?
Krall: Das gleiche.
Tichy: Auf Sozialhilfe verzichten?
Krall: Ja.
Tichy: Wählen oder Sozialhilfe?
Krall: Genau. Entweder oder.
Tichy: Joe Kaeser von Siemens?
Krall: Das kannst du vergessen, der wählt 300 Jahre lang nicht, soviel Subventionen wie der bekommt.
Tichy: Seine Mitarbeiter auch oder nur er als Person?
Krall: Das müßte man noch diskutieren, wem sie zugute kommen. Aber letzten Endes, wenn ich für ein Unternehmen arbeite, das von Subventionen lebt, dann erhalte ich Subvention.
Tichy: Dann darf die Belegschaft nicht wählen.
Krall: Dann muß ich mir aussuchen, wo ich arbeite, will ich in einem Unternehmen arbeiten, das von Subventionen lebt, oder will ich in einem Unternehmen arbeiten, das vom Markt lebt.
Tichy: Das kann man dann jede Legislaturperiode neu?
Krall: Jeder entscheidet für sich neu, will ich das, will ich das nicht. In der Legislaturperiode gilt das dann und in der nächsten Legislaturperiode wird die Uhr sozusagen zurückgestellt. Was ist das Ergebnis von so einer Politik oder so einem System?
Tichy: Dann laß ich mir doch meine Wahlstimme abkaufen.
Krall: Ne, das können Sie dann nicht mehr. Im Moment ist das so, sie können ihre Wahlstimme verkaufen für ein Transfer.
Tichy: Ich wähle halt nicht, dann kriege ich Geld.
Krall: Ja, das ist die Frage. Wie viel Geld kriegen sie dann noch. Wenn nur noch die wählen dürfen, die keine Transfers wollen, dann werden die sparsamer damit umgehen, das heißt, Transfers werden im jeden Fall schrumpfen. Und wenn die Transfers schrumpfen, dann werden viele in das kalte Wasser geworfen. Dann müssen sie sich neu orientieren und aus ihrem Transferleben aussteigen. Das wird am Anfang hart für den einen oder anderen, aber am Ende wird es so sein, daß die Leute, wenn sie nicht mehr abhängig sind vom Staat, nach meiner persönlichen festen Überzeugung, glücklicher sein, als wenn sie abhängig sind.
Tichy: Das würde z. B. bedeuten, daß die die noch wählen dürfen, die Sozialhilfe halbieren?
Krall: Nehmen wir das einmal als Beispiel her. So, das würde dann bedeuten, daß wir sehr viel weniger Transferempfänger haben, da würden dann sehr viele Leute sagen, Okay, das ist jetzt nicht mehr so bequem, diese Hängematte ist jetzt sehr fadenscheinig, da will ich nicht mehr darin liegen, die ist jetzt auch naß und kalt, und das ist alles nicht mehr so das Wahre, also werde ich hart arbeiten, um da rauszukommen, so wie man es früher in den 50er, 60er und 70er Jahren auch gemacht hat. Das war ja nicht so, daß das jetzt etwas völlig Neues wäre, daß die Leute mit harter Arbeit auch aus einer Notsituation herauskommen. Es ist nur so, daß wir uns einbilden, wir hätten die Ressourcen, daß das nicht mehr notwendig wäre. Aber wir werden demnächst feststellen, daß wir diese Ressourcen nicht mehr haben, und sofern ist es normal zu sagen, man muß den Leuten starke Anreize geben, um aus der Abhängigkeit rauszukommen, und wenn dann also nur noch die wählen dürfen, die keine Transfers beziehen, dann werden die sparsamer damit umgehen, dann wird das Thema Sanktionen, ob das Bundesverfassungsgericht dann sagt, daß die Kürzungen gegen die Menschenwürde verstoßen oder nicht, spielt in diesem System dann keine Rolle mehr. Im Übrigen ist das Transfersystem der eigentliche Angriff auf die Menschenwürde, weil er den Menschen in eine Abhängigkeit führt, im Grunde in eine Sklaverei. Was das mit Menschenwürde zu tun haben soll, ihm Anreize zu geben, aus dieser Abhängigkeit auszubrechen, das wird sich mir in diesem Leben nicht mehr erschließen.
Tichy: Das heißt, sie würden sagen und schreiben dies auch, wir sind eine halbfreie Gesellschaft.
Krall: Das ist so.
Tichy: Weil wir gekauft sind?
Krall: Nicht nur deswegen. Wir sind eine halbfreie Gesellschaft, weil wir durch die Transfermentalität in Abhängigkeit gehalten werden, wir sind in einer Art, wenn man so will, Bevormundungsstaat, bei dem die Politik uns sagt, uns Wohlverhalten abringt, mit Hinweis auf die Transfers, die wir von ihr bekommen. Wir haben gleichzeitig eine Situation, daß die Politik sich einen Propagandaapparat zugelegt hat, von gigantischen Ausmaßen, der sehr einseitig operiert und in einer Gesellschaft, die einseitig informiert wird, ist sowieso die Frage des Werts des Wahlrechts in Frage gestellt, und zwar nicht von denen, die sagen, wir müssen die Gesellschaft befreien, sondern von denen, die auf den Sesseln sitzen und sagen, wir manipulieren die Gesellschaft, mit Notching, Framing und mit dem ganzen neun Milliardenbudget des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und mit der Gleichschaltung von Medien, die alle in eine Richtung laufen, wie sollen wir da eine freie Gesellschaft sein?
Tichy: Niemand wird gezwungen zu schreiben […]
Krall: Niemand wird gezwungen, es ist nur so, daß die Medien es geschafft haben, das sich selbst anzutun. Na ja, mit den Wölfen heulen, ist einfacher als gegen den Strom schwimmen. Es ist natürlich so, daß, die meisten Medien sind heute ganz klar, im besten Falle, sag ich mal, links orientiert und im üblichen Falle eigentlich sozialistisch, also nicht nur einfach ein bisschen links, sondern richtig sozialistisch orientiert, in unterschiedlicher Verkleidung. Und wir bekommen eigentlich einen Einheitsbrei an Kommunikation serviert, also wie sollen wir da frei sein. In anderen Ländern, wenn sich Staaten sich erlauben, quasi die Information für den Bürger zu monopolisieren oder stark zu steuern, sagen wir auch, das kann ja nicht sein. Ja, aber bei uns würde das plötzlich alles in Ordnung sein. Das Thema Medien und einseitige Information macht uns zu einer halbfreien Gesellschaft. Dann haben wir den Versuch.
Tichy: Ein entscheidender Punkt, weil wer nicht informiert ist, kann nicht wählen.
Krall: Wer nicht informiert ist, kann jedenfalls nicht informiert wählen. Wählen kann er wohl, aber die Frage ist, wählt er informiert. Wie will er in der Lage sein, seine eigenen Interessen richtig zu analysieren. Ich bezweifle, daß der Transferempfänger, der für Transfers stimmt, wirklich für seine langfristigen Interessen stimmt. Er stimmt für seine kurzfristigen Interessen. Damit kommen wir zurück zu dieser Frage der kurzfristigen und langfristigen Interessen des Menschen. Wenn der Zins auf null ist, dann sind langfristige und kurzfristige Interessen identisch. Und es gibt eine Tierart, bei der das der Fall ist. Das sind die Bonobos. Bei den Bonobos, die wirtschaften, als gäbe es kein Morgen. Genau. Bei denen gibt es kein Morgen. Es wird nicht gespart, zurückgelegt oder sowas. Der Zeithorizont ist ganz ganz kurz. Und in dem Ökosystem, in dem sie leben, geht das auch. Aber da wirds natürlich keinen gesellschaftlichen Fortschritt geben. Die werden in einer Million Jahre noch Bonobos sein. Und deswegen führt diese Zeitgleichschaltung der Konsumpräferenz durch den Nullzins, die macht uns eigentlich zu einer Bonobo-Gesellschaft