Nichts liegt ferner, als ein Verteidigungskapitel für W. D. zu schreiben, und das wird auch kein Kapitel über W. D. werden, denn, das muß eingestanden werden, W. D. nicht zu kennen, W. D. nicht gekannt zu haben, und das wird auch so bleiben, W. D. je zu kennen, wer jedoch gekannt wird, das sind Florian Klenk, Jan Fleischhauer und Ben-Gvir, die verantwortlich sind, diesen Namen erfahren zu haben, die mit ihren Auslassungen auf der Konzernplattform X verantwortlich sind, den Namen je zu schreiben.
Mit wem beginnen? Mit dem „rechtsextremen Sicherheitsminister“ Ben-Gvir, der am 7. April 2024 schreibt:
לא בוכה הלילה על מותו של אסיר העולם – המחבל ווליד דקה ימ“ש. לצערי, ווליד
דקה סיים את חייו במוות טבעי, ולא כמו תפיסתי לפיה דקה היה אמור לסיים את
תפיסתי לפיה דקה היה אמור לסיים את חייו במסגרת עונש מוות למחבלים
Eine versuchte Übersetzung: „Itamar Bev-Gvir weint nicht über den Tod des Gefangenen, des Terroristen Walid Daqqah, leider sei er eines natürlichen Todes gestorben, nach seiner Meinung hätte Daqqah sein Leben durch die Todesstrafe für Terroristen beendet werden sollen.“
Was würde Florian Klenk schreiben, wenn er dies läse:
Walid Daqqah ist ein 62-jähriger palästinensischer Staatsbürger Israels. Er ist Schriftsteller und Vater einer dreijährigen Tochter. Am 25. März 1986 nahmen die israelischen Streitkräfte den damals 24-jährigen Walid Daqqah fest. Im März 1987 verurteilte ihn ein israelisches Militärgericht zu lebenslanger Haft. Es befand ihn für schuldig, eine der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) nahestehende Gruppe befehligt zu haben, die 1984 den israelischen Soldaten Moshe Tamam entführt und getötet hatte. Walid Daqqah wurde nicht verurteilt, weil er den Mord selbst begangen hatte, sondern weil er die Gruppe befehligte, und seine Verurteilung stützte sich nicht auf das israelische Strafrecht, sondern auf die britischen Notstandsgesetze aus dem Jahr 1945, die für eine Verurteilung ein wesentlich niedrigeres Beweismaß vorsehen. Es ist gut dokumentiert, dass israelische Militärgerichte das Recht auf ein faires Verfahren nicht gewährleisten. Darüber hinaus wurde Walid Daqqah während des Verhörs gefoltert und anderweitig misshandelt. Im Jahr 2012 wurde die lebenslange Haftstrafe von Walid Daqqah auf 37 Jahre verkürzt, nachdem der damalige Präsident Schimon Peres seinem Antrag auf Begrenzung der Haftstrafe stattgegeben hatte. Anfang 2018, fünf Jahre vor Ablauf seiner Haftstrafe, wurde er jedoch in einem anderen Fall zu zwei weiteren Jahren Haft verurteilt. Walid Daqqahs Gesundheitszustand verschlechterte sich im Laufe der Jahre aufgrund der unzureichenden medizinischen Versorgung durch den israelischen Gefängnisdienst (IPS). Im Jahr 2020 traten gesundheitliche Probleme mit seinem Blut auf, und im Dezember 2022 wurde bei Walid Daqqah eine seltene Form von Knochenmarkkrebs diagnostiziert, die eine dringende Knochenmarktransplantation erforderlich macht. Im Februar 2023 erlitt Walid Daqqah einen Schlaganfall, wurde aber erst eineinhalb Wochen später in ein ziviles Krankenhaus verlegt. Die Verzögerung bei der Notfallbehandlung von Walid Daqqah führte zu einer Reihe weiterer Komplikationen wie Lungenentzündung, Nierenversagen und eine Verringerung der Blutzellen, so dass er sich einer Operation unterziehen musste, bei der der größte Teil seines rechten Lungenflügels entfernt wurde. Er wird derzeit in der Klinik des Ayalon-Gefängnisses (ehemals Ramleh-Gefängnisklinik) festgehalten, die laut einer von Amnesty International überprüften unabhängigen medizinischen Meinung nicht für seinen Gesundheitszustand ausgestattet ist.
Amnesty International
He was arrested in 1986 under the accusation of either being a member [3] or commander, of a Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP)-affiliated group that had abducted and killed an Israeli soldier named Moshe Tamam in 1984. Daqqa was not present at the time of the kidnapping[3] and was not convicted of carrying out the murder himself, but of commanding the group, an accusation he always rejected. He received a life sentence without parole, but his sentence was later reduced to 37 years.[4]
Wikipedia
Würde er, Florian Klenk, das gelesen und zugleich ohne Gerichtsaktenstudium, derart voreilig schreiben, was er schreibt, am 9. April 2024?

Würde er, Florian Klenk, der Aktenstudiermeister, ohne Aktenprüfung derartiges schreiben, was er schreibt, am 9. April 2024?
Ein Terrorist, dessen Killertrupp einen jungen Mann brutal folterte und ermordete, wird zum „Writer“ verklärt. Nein, Amnesty, so geht das einfach nicht.
Ich finde Amnesty ist eine der wichtigsten Organisationen. Amnesty hat Verantwortung. Und natürlich muss man sich für die Rechte von Insassen einsetzen. Aber man kann es nicht auf diese Art machen. Das geht einfach nicht.
Ich hoffe, dass Amnesty-Mitglieder den Mut finden, dieser Art von Geschichtsverdrehung zu widersprechen.
Ich stelle hiermit das Spenden an @amnesty bis auf weiteres ein. So geht das einfach nicht. Das ist nicht jene Organisation, mit der ich mich seit über 30 Jahren verbunden fühle. Vielleicht finden wir wieder zusammen wenn solche Einseitigkeiten aufhören.
Und noch einmal Ben-Gvir, der am 8. April 2024 „sein großes Lob an den Superintendenten der Küstenwache, Danny Levy, und seine Bezirkspolizsten, die in Baka al-Garabiya das Trauerzelt des Terroristen Walid Daqqah abgebaut haben, der den Soldaten Moshe Tamm am 14. entführt und ermordet hat.“
Wenn ein „rechtsextremer Sicherheitsminister“ schon schreibt, daß Walid Daqqah den Soldaten Moshe Tamam entführt und ermordet hat, auch wenn Walid Daqqah bei der Entführung und Ermordung nicht dabei war und dafür nicht verurteilt wurde, sondern dafür, die Gruppe kommandiert zu haben, dann kann ein Jan Fleischhauer am 9. April 2024 nicht anders, als das recht auszumalen, wie Walid Daqqah …
Was für eine elende Shit-Show aus Amnesty geworden ist. Nachdem der „palästinensische Autor“ Walid Daqqa den 19jährigen Moshe Tamam gekidnappt hatte, folterte er ihn zwei Tage, kastrierte ihn, riss ihm die Augen aus und schoss ihm dann in die Brust.
Was für eine Quelle Jan Fleischhauer dafür wohl heranzog? Eine Quelle jedenfalls, die er sofort fallen läßt, als er, von seiner nächsten Quelle wohl, aufmerksam gemacht wurde:
Korrektur: Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Daqqa den Jungen nicht selbst verstümmelt hat, sondern das von ihm befehligte Terrorkommando. Auch Eichmann hat übrigens nie selbst geschossen.
Dafür weiß er, Jan Fleischhauer, nun, wofür er wohl seine eigene Quelle sein wird, aber keine Quelle haben dürfte, daß W. D. den Befehl für die Entführung und Ermordung gab, mit wem W. D. — es kann nun erst recht verstanden werden, daß er, Fleischhauer, auf Servus-TV eine eigene Sendung hatte, oder noch hat?

Es muß eingestanden werden, es war eine Unvorsichtigkeit, zu lesen, was der „rechtsextreme Sicherheitsminister“, was Florian Klenk, was Jan Fleischhauer auf der Konzernplattform X geschrieben haben, ohne diese Unvorsichtigkeit, wäre es nie dazu gekommen, diesen Namen zu schreiben, wäre es nie dazu gekommen, ein Kapitel mit diesem Namen zu schreiben, ein Kapitel, das nicht von diesem Namensträger handelt, sondern von drei Männern, von denen einer dem so nah und zwei so fern —
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