Idealtypische Bundeshymne für das österreichische Pflichtwaldheim – Verse von Ottokar Kernstock

Das freiheitliche Magazin „Zur Zeit“ hat, wie bereits geschrieben, von seinem nationalistischen Deutschkeller aus einen Verteidigungsartikel für Ottokar Kernstock verschickt und Helge Morgengrauen legte noch einen offenen Brief bei …

Manchmal haben die von Helge Morgengrauen Favorisierten Zeilen geschrieben, die zur Kenntlichmachung auch heute noch tauglich sind, wie Ottokar Kernstock, dessen Verse „Die Pflicht“ als österreichische Bundeshymne je schon geeigneter und vor allem passender zu Österreich gewesen wären, als die nun vergewaltigten Verse der Paula Preradović … Die Zeilen von ihr waren als Nationalhymne also immer schon falsch gewählte … „Die Pflicht“ von Ottokar Kernstock war, so der erste Gedanke, wäre vor allem von 1945 weg bis 1988 die dieses Land am besten kenntlichmachende Nationalhymne gewesen …

Der zweite Gedanke, die kernstockschen Pflichtzeilen sind nach wie vor die dieses Land am besten kenntlichmachenden, denn es wird, mit Blick etwa auf die aktuelle Debatte um das Denkmal am Heldenplatz für die Deserteure, weiter von der „Pflicht“ gefaselt, von jenen, die für ein Deserteursdenkmal sind, und von jenen, die aus einem anderen Pflichtverständnis heraus gegen ein Deserteursdenkmal sind …

Die „Pflicht“ als Ausrede ist in diesem Staat also nach wie vor ein hohes …

Und es nicht ausgeschlossen, daß die „Pflicht“ christschwarzen und sozialdemokratischen Mandatarinnen und Abgeordneten eines Tages als Ausrede dienen wird, um für sich Verständnis zu erheischen, es sei ihre „Pflicht“ gewesen, im Parlament für das ihnen Verordnete zu stimmen, beispielsweise für die Gesetze aus dem „Anti-Terror-Paket … Möglicherweise werden auch die Verantwortlichen der Wiener Kongreßzentrum Betriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung auf die „Pflicht“ verweisen, die Hofburg auch an jene vermieten zu müssen, die, wie Andreas Mölzer, in der „Kaiser- und Residenzstadt“ die Hofburg für ihr Schmißtönnchengschnas …

Der dritte Gedanke, es müßte gesetzlich festgeschrieben werden, daß eine Nationalhymne alle fünf Jahre zu überprüfen ist, ob diese noch über Österreich aussagekräftig ist, und wenn nicht, eine neue Bundeshymne, wenn es denn eine unbedingt geben muß, in Auftrag zu geben ist …

Der vierte Gedanke, die kernstocksche“Pflicht“ ist nach wie vor die idealtypische Nationalhymne für Österreich, oder erschreckender, Österreich paßt noch immer zum Kernstockigen …