Grätzelstaatliche Propaganda – je einzige Auferstehung

Manchmal ist es tröstlich zu wissen, nicht mehr viele Auferstehungen dieser Propagandawoche des Organisierten Glaubens mit dem in Rom nistenden Grätzelstaat erleben zu müssen … Wobei die Lektüre von Zeitungen, der Konsum von Fernsehnachrichten nicht durch das Zauberspektakel selbst vermiest werden, denn niemand will etwas dagegen haben, wenn Menschen in ihren Versammlungshäusern ihre Fetische feiern, dabei für sich bleiben, und vor allem, nicht andere mit ihren Fetischen penetrant und missionarisch behelligen, auch wäre nichts beispielsweise gegen eine Berichterstattung im Umfang von ein, zwei oder drei Einspaltern am ersten und am letzten Tag in dieser Woche einzuwenden, nichts zu sagen gegen einen kurzen Fernsehbericht über eine besonders schön gestaltete Osteraufführung mit einer besonders hübsch hergerichteten Grabkulisse  … Ostern solcherart eingereiht in all die Feste, die auf dieser Welt ebenfalls basierend auf Schriften gegegeben werden, mag dann sogar ein Fest sein, wie etwa der Bloomsday am 16. Juni in Dublin, das eine touristische Reise nach Rom, mit einem Besuch des vatikanischen Grätzelstaates …

Aber diese über den Grätzelstaat weit hinausgehenden medialen Breitseiten eine Woche lang werden nicht von Pfarrblättern allein abgeschossen, sondern von allen Medien, und das ist das Unerträgliche, Jahr für Jahr diese aufdringliche Berichterstattung über die Fetische einer Sekte ausgesetzt zu sein …

Als ob das mediale Sturmfeuer nicht ausreichte, gibt es zusätzlich auch noch unhaltbare Gesetze, auch in Österreich¹,  die gegen alle in einem Staat gerichtet sind, die nicht den römisch-katholischen Fetischen verfallen sind, und auch letzten Freitag andere Veranstaltungen organisieren und besuchen wollten, aber in der Ungewißheit, nach diesem Veranstaltungsverbotsgesetz verurteilt werden zu können, es bleiben ließen …

Unverständlich jedoch bleibt weiter, wie es nach wie vor möglich sein kann, daß derart viel medialer Raum den Organisierten Glauben überlassen wird, in diesem Fall dem grätzelstaatisch organisierten Glauben und seinen leitenden Angestellten, etwa dem leitenden Angestellten Christoph Schönborn …

Erschreckend und enervierend ist aber der Umstand, und das geht weit über diese Propagandawoche hinaus, daß Medien leitende Angestellte dieses Organisierten Glaubens nach wie vor zur Wirklichkeit, zu Gegebenheiten befragen, als ob jemand, der auf einem mit irrealen Schriften verlegten Boden unverrückbar steht, etwas zu sagen hätte, oder gar Lösungen anbieten könnte …

Allein diese Auszüge aus einer Rede von Christoph Schönborn vom 27. März 2008 in Jerusalem reichten bereits, um endlich zu verstehen, daß aus Irrealem, dem alle Organisierten Glauben verfallen sind, nichts hervorgehen kann, zur Verbesserung der Zustände, es also reinste Vergeudung ist, ihre Meinungen einzuholen …

Ich möchte euch eine Sache sagen, die ich im Herzen trage. Ich denke, es ist ein Wort des Heiligen Geistes, das ich sagen muss. Welche ist die Schuld Europas? Die Schuld Europas, die Hauptschuld, ist das Nein zum Leben. Vor einigen Tagen habe ich im österreichischen Fernsehen auf die Frage eines Journalisten geantwortet: „Europa hat dreimal Nein zu seiner eigenen Zukunft gesagt“. Das erste Mal im Jahre 1968, wir feiern jetzt 40 Jahre, durch das Ablehnen von Humanae Vitae. Das zweite Mal im Jahre 1975, als die Abtreibungsgesetze Europa überschwemmt haben. Das dritte Mal zur Zukunft und zum Leben. Gerade gestern habe ich aus Österreich die Nachricht bekommen, dass die Regierung der homosexuellen Ehe zugestimmt hat, auch in Österreich: das ist das dritte Nein. Und dies ist nicht zuerst eine moralische Sache, sondern eine Frage der Gegebenheiten, der Fakten: Europa ist im Begriff zu sterben, da es Nein zum Leben gesagt hat.

Die Schuld Europas im 20. Jahrhundert sei das Ablehnen eines Textes vom damaligen Grätzelstaatherrscher, in dem schwitzend phantasiert wird von der Sittlichkeit, in dem „Männer der Wissenschaft“ beschworen werden, in dem Frauen „Ehrfurcht“ ihren Gatten … Die Schuld Europas im 20. Jahrhundert sei die Ehe für gleichgeschlechtliche Partner und Partnerinnen … Die Schuld Europas im 20. Jahrhundert seien die Abtreibungsgesetze …

Was wäre das für ein glückliches Jahrhundert das 20. Jahrhundet in Europa, nicht nur in Europa, zu nennen, wäre das von Christoph Schönborn Aufgezählte die Hauptschuld Europas im 20. Jahrhundert gewesen, da sonst nichts im 20. Jahrhundert in Europa geschehen ist, um es als Hauptschuld Europas … Wie gering dagegen ist, nach Christoph Schönborn, die Schuld zu bemessen für die Weltkriege, für die Shoa, für den Archipel Gulag, für …, für …, für …, für …

Aber derart, wie beispielsweise Christoph Schönborn, kann tatsächlich nur reden, der aus irrealen Schriften seine Wirklichkeit bastelt … Erschreckend jedoch ist, daß nicht nur Pfarrblätter diese gebastelte Sektenwirklichkeit nach wie vor breitest …

¹ Zwei Beispiele:

Kärntner Veranstaltungsgesetz, 1997:

(3) Am Karfreitag und am 24. Dezember sind Veranstaltungen verboten. Am Karsamstag dürfen Veranstaltungen nicht vor 14 Uhr begonnen werden.

Niederösterreichisches Veranstaltungsgesetz, beschlossen am 18. Mai 2006, gültig seit dem 1. Jänner 2007:

Verbotene Veranstaltungen

(1) Veranstaltungen sind verboten, [..]  das Ansehen oder die Einrichtungen der Republik Österreich, eines Bundeslandes oder einer sonstigen Gebietskörperschaft oder einer gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgemeinschaft gefährden bzw. herabsetzen

3. sie am Karfreitag oder am 24. Dezember durchgeführt werden sollen und geeignet sind, den Charakter dieses Tages zu stören oder religiöse Gefühle der Bevölkerung zu verletzen.

Damit es nicht heißt, das Veranstaltungsgesetz schreibe nur Verbote vor, gibt es für die Organisierten Glauben die Freiheit auch vor diesem Gesetz:

(4) Von der Anwendung dieses Gesetzes sind ausgenommen: 2. Veranstaltungen zur Religionsausübung,

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