Courtshop gangbang at the Vatican

„In der Erzdiözese Wien sorgen Nacktbilder im Rahmen der Ausstellung des Künstlers August Zoebl im Curhaus, dem Pfarrhof der Pfarre des Wiener Stephansdoms, für Verwunderung und Diskussionen bei Katholiken. Die Ausstellung lief seit einigen Wochen und wurde am 7. Januar beendet. Die Bilder waren im Pfarrhof so ausgestellt, dass diese jeder, auch Kinder, sehen konnte. Unter anderem wurde ein Bild von zwei Lesben gezeigt, die sich vor einer Kirche küssen. Auf einem anderen Bild war eine halbnackte Frau zu sehen, die vom Künstler als ‚Das erste Licht im Felsengrab: Ein Mensch‘ beschrieben wird. Das Bild, welches man um 25.000 Euro kaufen konnte, nennt sich ‚Pietá‘. In der Eigenschreibung heißt es dazu noch: ‚Zur Kommunikation der unerhörten Botschaft Auferstehung.‘ kath.net hat gestern die Erzdiözese Wien um eine Stellungnahme ersucht, bis jetzt aber noch keine Antwort erhalten.“

Selbstverständlich kann es ohne einen Kommentar zusätzlich durch die gesinnungsgemäß zensurierte Website der identitären Regierungspartei in Österreich nicht abgehen. Ist August Zoebl für die Kathnet ein Künstler ohne Anführungszeichen, so ist er für die gesinnungsgemäß zensurierte Website kein Künstler, das sollen die Anführungszeichen wohl zum Ausdruck bringen.

„In aktuellen Debatte rund um die katholische Kirche sorgt nun eine Aktion im Stephansdom für die nächste Aufregung. Eine Ausstellung von halbnackten, obszönen und teils homosexuell dargestellten Menschen stößt nicht nur konservativen Kirchenvertretern sauer auf, sondern auch etlichen Katholiken. Verantwortlich zeichnet sich für die fragwürdige Aktion der ‚Künstler‘ August Zoebl.

Erzdiözese schweigt

Er sorgt mit seinen Bildern von nackten Frauen aber auch sich küssenden Lesben derzeit für Kopfschütteln unter Besuchern des Curhauses im Pfarrhof des Stephansdoms. Doch nicht nur die seltsam titulierten Bilder wie etwa ‚Das erste Licht im Felsengrab: Ein Mensch‘ ärgern die Besucher, sondern auch die dafür verlangten Preise. So ist eben jenes Bild etwa ab 25.000 Euro zu haben.“

Preise von Künstlerinnen können nicht ärgern, ein jeder Künstler kann für seine Werke Preise ansetzen, die er eben hoffnungsfroh ansetzt, wie es ihr beliebt, er sich selber mit seinen Werk einschätzt, das durch den Preis Ausdruck finden soll. Freilich überschätzen viele Künstler den Wert ihrer Werke und ihren Wert als Künstlerinnen.

Vielleicht rechtfertigt das Material den Preis von 25.000,00 Euro; ist doch in der Beschreibung irgendwas von „Rand 24 Kt Reingold“ angeführt … denn sonst ist es ein Bild eines Künstlers, das selbst in einem 1-Euro-Geschäft ein Ladenhüter zum Ärger der 1-Euro-Geschäftsinhaberin, es je eingekauft zu haben, nur sein kann, oder nicht zum Ärger, wenn sie es bloß auf Kommission übernommen hat.

Was für abenteuerliche Interpretationen. Von Kathnet und der gesinnungsgemäß zensurierten Website: „Lesben, die sich küssen, halbnackte Frauen, von halbnackten, obszönen, teils homosexuellen dargestellten Menschen, dass diese jeder, auch Kinder, sehen konnte.“

Ein Kuß macht noch keine „Lesbe“.

Vielleicht sind es einfach Frauen, geflüchtet vor ihren Ehemännern und vor deren blutiger Liebe, in einem Moment der Trostsuche, in einem Moment der Sehnsucht nach Zärtlichkeit, die nicht messerkalt wie die ihrer Männer ist.

Was müssen Menschen, auch Kinder, sich in Kirchen seit Jahrhunderten an Nacktheit ansehen. Auch an Obszönität. Vor allem an Obszönität der Gewalt.

Was allein, um ein Beispiel zu nennen, ist in der Hauptkapellenfiliale alles werbend.

„Das jüngste Gericht“.

Wie könnte das ein Mensch, der niemals die Bibel las und deshalb ein glücklicher Mensch genannt werden kann, dieses Deckengemälde interpretieren? Noch nie gelesen. Sagt plötzlich wer, und drängt sich damit selbst als dritte Figur in das Kapitel.

Vielleicht so.

Sagt die ungebetene Figur. Ob gebeten oder ungebeten, soll sie halt trotz ihrer Aufdringlichkeit sprechen.

Vielleicht ist das Gemälde so zu interpretieren. Der angesagteste Koch in einer Stadt serviert seine neueste Essenskreation und nennt diese „Das jüngste Gericht“. Nachdem die Abendgesellschaft es verspeist hat, angeregt und mehr und mehr enthemmt durch die triebfördernden Zutaten seines jüngsten Gerichts, reißen sich Männer wie Frauen ihre Kleider vom Leibe und stürzen sich aufeinander. Eine halbnackte Frau wird von einer vor ihr knieenden Frau betatscht, schickt sich energisch an, sie weiter auszuziehen, drängt heftig vor zu ihrer Scham, um sie endlich mit der … und so weiter und so weiter.

Aber es ist bei weitem nicht das einzige Bild für das eine Interpretation als bibelunkundige Betrachterin … es gibt Bilder, die beispielsweise Männer beim Peitschen zeigen, in einem Outfit, die nur eine Interpretation zulassen, hier finden sich Männer in bestimmten Lokalen zum gemeinsamen Ausflug auf einen Berg ein, um ihre Sado-Maso-Triebe zu befriedigen, und der Triebhafteste unter ihnen ist wohl der Mann mit den geschulterten vernagelten Brettern, der sich von vielen Männern mit Peitschen bedienen läßt.

Es muß der Figur Einhalt geboten werden, ihre Interpretation dieses Gemäldes hier noch weiter auszubreiten. Es braucht keine weitere Figur, die abenteuerliche Interpretationen absondert. Es ist bereits mit den zwei Figuren Kathnet und zensurierte Website hinlänglich erklärt, daß Interpretationen nichts mit den betrachteten Bildern zu tun haben, sondern ausschließlich die Interpretation der Betrachterinnen und also die Betrachterinnen selbst interpretieren, ihre Abgründe offenbaren. Abgründe, aus denen sie nicht herauskommen, es für sie kein Entrinnen aus ihren Abgründen gibt, sie sind in ihren Abgründen begraben, ohne jedwede Aussicht auf Auferstehung.


Herrschaft zuerst

Von dem Geschickten der Kurz dazu verleitet, selbst einmal nachzusehen, was die gesinnungsgemäß zensurierte Website der identitären Regierungspartei in ihrem Land so kommentiert, wird die Befriedigung über den leitenden Kirchenangestellten gefunden, der für sie vom „sprichwörtlichen Saulus zum Paulus in Sachen Ausländer geworden“ …

Ein leitender Angestellter der Kirche wäre kein leitender Angestellter, fände er nicht doch irgendwann den Weg zur Herrschaft …

Wie ehedem das bekannte Verhalten …

Nun wird wieder ein kleiner Mann vom Altar seliggesprochen, weil er in seiner Zeit der Herrschaft widerstand, den Dienst für den Herrn, der seinen imaginären Herrn brutal konkret als Herrn ablöste, in die Rente schickte, verweigerte, während seine leitenden Angestellten der massenmörderischen Herrschaft des barbarischen Herrn, dessen Existenz keiner uhrmacherischen Beweise bedarf, den Segen …

So gibt es auch heute den kleinen Mann vom Altar, der nicht die Geschäfte der Herrschaft besorgt, während seine leitenden Angestellten beispielsweise, wie vor kurzem erst, der Herrschaft einen Mutterstein segnet

Und nun will der leitende Angestellte der leitenden Angestellten abschieben, „zumindest wenn es um straffällige Migranten geht“.

Es ist nicht unbekannt, daß Menschen, die einmal straffällig geworden sind, durchaus wieder straffällig werden können, wobei die Ursachen dafür mannigfaltig sind.

Vor diesem Hintergrund heißt das nunmehrige Eintreten des leitenden Angestellten für eine „konsequente Abschiebungspolitik“ nichts anderes, als die Umschreibung, Neuschreibung seiner Märchenfibel, nicht mehr selbst beide Wangen hinzuhalten, sondern andere die Wangen hinhalten zu lassen, überall auf der Welt, nur nicht mehr in seinem Land, andere überall auf der Welt als mögliche Opfer der Abgeschobenen zu bestimmen, vor allem jene in der Welt, die auch ohne Abgeschobene schon ständig ihre Wangen hinhalten müssen, das gefragt werden kann, wie viele Wangen haben diese Menschen noch.

Der Kommentar der gesinnungsgemäß zensurierten Website der Herrschaft schließt mit einem prophetischen Wort, das, wer dieses Land kennt, kein prophetisches ist, sondern ….

„Gewöhnlich gut informierte Kreise in der katholischen Kirche schließen nicht aus, dass Schönborn auch in Sachen Lehre und Asylberechtigte in naher Zukunft eine Kehrtwendung in Richtung ‚Österreich zuerst‘ vollzieht.“

Paulus M Schönborn - Herrschaft zuerst

„Österreich zuerst“ ist zu verstehen, es bräuchte also, könnte gemeint werden, keine Übersetzung, und doch muß es übersetzt werden, was „Österreich zuerst“ tatsächlich heißt: „Herrschaft zuerst“.

So scheint also das Land zu heißen, aus dem Lilith Kurz immer wieder etwas geschickt

„Herrschaft zuerst“: das lebt ein leitender Angestellter, der nun wohl in Rente ist, seit Jahrzehnten, der irgendwann noch einen Schritt weiterging als sein für lange Zeit direkt Überstellter – von Paulus zu Mohammed vor oder von Mohammed zu Paulus zurück …

Was aber nie richtig übersetzt wurde, ist die Kreuzesinschrift, und hiermit nachgeholt wird: „Herrschaft zuerst“ …

„Herrschaft zuerst“, wie ehedem …

So gegenwärtig immer noch Mohammed Paul ist, und nicht nur in Kurzens Land, in dem nun wieder verstärkt Prozessionen abgehalten werden, denen das Kreuz „Herrschaft zuerst“ vorangetragen wird, ist es doch angebracht, eine kleine, aber alles sagende Charakterbeschreibung von dem Mohammed Paul zu zitieren, die vor langer Zeit E. M. Cioran schrieb.

„Niemals genug werden wir ihm vorwerfen, daß er aus dem Christentum eine unvornehme Religion gemacht hat; er hat es zu den verabscheuungswürdigsten Traditionen des Alten Testaments zurückgeführt: Intoleranz, Brutalität, Provinzialismus. Mit welcher Taktlosigkeit mischt er sich in Dinge, die ihn nichts angehen und von denen er nicht das geringste versteht. Seine Betrachtungen über die Jungfräulichkeit, die Enthaltsamkeit und die Ehe sind einfach widerwärtig. Für unsere Vorurteile in Religion und Moral ist er verantwortlich, er hat die Normen der Stupidität festgelegt und die Beschränkungen vervielfacht, die immer noch unsere Instinkte lähmen.

Von den alten Propheten hat er weder den Lyrismus noch den elegischen und kosmischen Ton, dafür aber den Sektierergeist und alles, was bei ihnen schlechter Geschmack war, Geschwätz, Gefasel zum Nutzen der Mitbürger. Am heftigsten interessieren ihn die Sitten. Kaum spricht er davon, schon zittert er vor Bosheit. In seinem Kopfe spukt die Stadt, die bürgerliche Ordnung, die alte, die er zerstören will, ebenso wie die neue, die er aufbauen will, den Beziehungen zwischen den Menschen und Gott widmet er weniger Aufmerksamkeit als denen der Menschen untereinander. Man braucht nur einmal die berühmten Briefe näher zu betrachten: In ihnen wird man keine Anwandlung von Entspanntheit und Feingefühl, keinen Moment innerer Sammlung und Vornehmheit wahrnehmen können; da gibt es nichts als keuchende Wut, Hysterie gemeiner Art, Unverständnis für das Ziel des Erkennens, für die Einsamkeit des Erkennens. Überall nur Mittelspersonen, Verwandtschaftsbande, Familiengesinnung: Vater, Mutter, Sohn, Engel, Heilige; keine Spur von Intellektualität, kein genau bestimmter Begriff, niemand, der begreifen möchte. Sünden, Belohnungen, Buchführung der Laster und der Tugenden. Eine Religion ohne Wißbegier: eine Orgie des Anthropomorphismus. Der Gott, den er uns aufdrängen will, bringt mich zum Erröten; es ist geradezu eine Pflicht, ihn zu disqualifizieren: an dem Punkte, wo er sich befindet, kann er sich ohnehin nicht halten. 

Mit Psalmen und Gebeten erforscht man nichts und entdeckt man nichts. Nur aus Faulheit personifiziert man die Gottheit und betet sie an. Die Griechen erwachten zur Philosophie indem Zeitpunkt, wo ihre Götter ihnen ungenügend erschienen; der Begriff beginnt dort, wo der Olymp endet. Denken heißt aufhören zu verehren, heißt sich auflehnen gegen ein Geheimnis, dessen Konkurs man anmeldet. 

Wenn der Konvertit sich eine Doktrin zu eigen macht, die ihm fremd gewesen war, meint er, einen Schritt zu seiner Selbstverwirklichung getan zu haben, während er doch nur seinen Schwierigkeiten ausgewichen ist. Um der Unsicherheit – seiner dominierenden Empfindung – entgehen zu können, gibt er sich der ersten besten Idee hin, die der Zufall ihm anbietet. Einmal im Besitz der vermeintlichen ‚Wahrheit‘, wird er für seine früheren Ungewißheiten, seine früheren Ängste an den anderen Rache nehmen. Dies war der Fall beim heiligen Paulus, diesem typischen Konvertiten. Sein großsprecherisches Gehabe vermochte eine Beklommenheit nicht ganzu verhehlen; vergeblich strengte er sich an, über sie zu triumphieren.

Wie alle Neophyten meinte er durch seinen neuen Glauben seine Natur zu verändern und jene geistigen Schwankungen zu besiegen, deren Kenntnis er seinen Korrespondenten und Hörern wohlweislich vorenthielt. Sein Spiel kann uns nicht täuschen. Viele ließen ihren Geist davon einfangen. Allerdings geschah dies in einer Epoche, als man die ‚Wahrheit‘ suchte und sich nicht für Fallstudien interessierte. In Athen fand unser Apostel einen schlechten Empfang, er sah sich einer Welt gegenüber, die seinen Hirngespinsten Widerstand leistete: dort nämlich pflegte man noch zu diskutieren, der Skeptizismus hatte noch lange nicht abgedankt, sondern verteidigte seine Stellungen. Die christlichen Schnurrpfeifereien konnten dort keinen Beifall finden; dafür mußten sie ihre Verführungskraft in Korinth bewähren, dieser seichten und liederlichen Stadt, die sich um Dialektik nicht kümmerte:

Die Plebs will durch Invektiven, Drohungen und Offenbarungen, durch schallende Redensarten betäubt werden: sie liebt die Maulhelden. Paulus war einer, der inspirierteste, der begabteste, der pfiffigste des ganzen Altertums. Heute noch klingt der Widerhall des Lärmes, den er anschlug, in den Ohren. Er verstand es, sich auf die Bühne zu stellen und seine Wutausbrüche zu deklamieren. Hat er nicht in die griechisch-römische Welt einen Jahrmarktston eingebracht? Die Weisen seiner Zeit empfahlen das Schweigen, den Verzicht, die Hingabe, lauter unausführbare Dinge; er war geschickter, er kam mit appetitanregenden Rezepten: solchen, die dem Gesindel Heil bringen und die Elite der Feinfühlingen demoralisieren. Seine Rache für Athen war vollständig. Hätte er dort triumphiert, würden seine Gehässigkeiten sich vielleicht gemildert haben. Nie hatte eine Niederlage gravierendere Konsequenzen. Daß wir verstümmelte, zerschmetterte, gekreuzigte Heiden sind, Heiden, die eine tiefe, unvergeßliche Vulgarität durchgemacht haben, eine Vulgarität, die zweitausend Jahre gedauert hat, das verdanken wir dieser Niederlage. 

Er ist verdächtig: er gibt sich allzu überzeugt. Man weiß nicht, von welcher Seite man ihm beikommen, wie man ihn definieren soll; an einen Kreuzweg der Geschichte gestellt, war er vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Nachdem er lange zwischen mehreren Wegen geschwankt hatte, traf er schließlich seine Wahl, indem er einen einzigen einschlug, den Heilsweg. Leute seiner Art lieben die sicheren Chancen: in ihrem Kopf spukt die Nachwelt, das Echo ihrer Taten, und wenn sie sich für eine Idee opfern, dann als wirkungsträchtige Opfer.

Wenn ich nicht mehr weiß, über wen ich mich ärgern soll, öffne ich die Briefe, und gleich bekomme ich Gewißheit. Jetzt habe ich meinen Mann. Er versetzt mich in Ekstase, bringt mich zum Zittern. Um ihn ganz aus der Nähe, als Zeitgenossen, hassen zu können, überspringe ich zwanzig Jahrhunderte und folge ihm auf seinen Reisen; seine Erfolge entmutigen mich, die Martern, die man ihm auferlegt, erfüllen mich mit Behagen. Das Hirnfieber, das er mir mitteilt, wende ich gegen ihn. Leider verfuhr das Imperium nicht auf seine Weise. 

Eine im Innersten verfaulte Zivilisation paktiert mit ihrer Krankheit, sie liebt den Virus, von dem sie verzehrt wird, sie respektiert sich nicht mehr, sie läßt einen Paulus herumreisen … Eben dadurch erklärt sie sich für besiegt, wurmstichig, erledigt. Der Aasgeruch ködert und erregt die Apostel, diese lüsternen und redseligen Totengräber. 

Eine Welt voll Pracht und Licht brach zusammen vor der Aggressivität dieser ‚Feinde der Musen‘, dieser Hirnverbrannten, die uns noch heute eine mit Widerwillen vermischte Panik einflößen. Das Heidentum behandelte sie mit Ironie, also einer nicht-offensiven Waffe, die zu nobel war, um eine allen Nuancen feindliche Horde in ihre Schranken zu weisen. Der vernünftelnde Kulturmensch kann sich nicht mit dem betenden Böotier messen. In den Hochzonen der Verachtung und des Lächelns erstarrt, wird er beim ersten Angriff unterliegen, denn die Dynamik ist ein Privileg des Abschaums und kommt immer von unten. 

Die Schrecken des Altertums waren tausendmal besser als die Schrecken des Christentums. Diese fiebernden Gehirne, diese Seelen voll abgeschmackter Reue, diese Abbruchfanatiker im Kampf gegen den Annehmlichkeitstraum einer späten Gesellschaft, sie machten sich daran, das Bewußtsein zu mißhandeln und daraus das ‚Herz‘ zu machen. Der kompetenteste von ihnen ging dabei mit einer Perversität vor, die zunächst die denkenden Menschen abstieß, sie aber in der Folge prägen, sie tief erschüttern und in eine unaussprechliche Unternehmung verwickeln sollte. 

Die Menschen werden es immer vorziehen, auf den Knien zu verzweifeln als in aufrechter Haltung. 

Ihr Heilsverlangen kommt aus ihrer Feigheit, ihrer Ermüdung, aus der Unfähigkeit, sich zum Trostverzicht aufzuschwingen und darauf stolz zu sein. Schande über den, der sich von den gleichen Hoffnungen zum Tode geleiten läßt, die ihm das Leben ermöglichten.

Sollen die Massen und die Massenredner ihrem ‚Ideal‘ entgegenkriechen und darin versinken!

Wenn man die Geschichte der Ideen, der Taten, der Lebensformen rekapituliert, wird man erkennen: Die Zukunft war immer im Bündnis mit der Horde. Man hält keine Predigten im Namen von Mark Aurel: er wandte sich nur an sich selbst, hatte weder Schüler noch Jünger, dagegen hört man nicht auf, Tempel zu errichten, in denen man gewisse Briefe bis zum Überdruß zitiert.

Solange es so bleibt, werde mich mit meinem ganzen Ingrimm den verfolgen, dessen Arglist es fertigbrachte, uns für seine Selbstquälereien zu interessieren.“

Abū l-Paulus Qāsim Muhammad ibn ʿAbdallāh ibn ʿBakri Abd al-Saulus ibn Hāschim ibn ʿAbd Manāf al-Quatschī

Ein Papst schaltet das Licht im Vatikan ein, und findet die Stelle: die Todesstrafe ist unzulässig.

Heutzutage wird generell angenommen, daß dem christlichen Kalender nach die Evangelien rund um das Jahr 70 beginnend verfaßt wurden, vor 1948 Jahren.

So wird es dann wohl in etwa 52 Jahren einen großen Hostienjahrmarkt auf dem Petersplatz geben: zweitausend Jahre …

Heutzutage stellt sich der Organisierte Glaube der römisch-katholischen Kirche gerne hin und dar, als wären diese Evangelien das alleinige Maß und Jesus Christus der mit Liebe und das Gute gleichzusetzende Name …

Heutzutage will der Organisierte Glaube der römischen-katholischen Kirche gerne vergessen machen, den sogenannten Gott des sogenannten Alten Testamentes, den sogenannten Gott also der absoluten Züchtigung, den sogenannten Gott des mannigfachen und grausamen Strafens, den sogenannten Gott der Böswilligkeit, des eifersüchtigen und neidischen Mannes, Gott genannt, des sogenannten Gottes, der sich seiner dermaßen unsicher, daß er sich, wie seine anhänglichen Menschen erzählen, die Erde erschaffen mußte, zu seiner Anbetung und Ehre …

Heutzutage … als wären alle je durch diesen Organisierten Glauben erzählten Gesetze je aufgehoben worden, etwa durch Jesus Christus selbst …

der, erzählt der Katechismus, widerspricht dem.

„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich“ (Mt 5,17-19).

Und der Katechismus stellt darüber hinaus entschieden fest.

138 Die 46 Bücher des Alten und die 27 Bücher des Neuen Testamentes werden von der Kirche als inspiriert angenommen und verehrt.

123 Die Christen verehren das Alte Testament als wahres Wort Gottes. Den Gedanken, das Alte Testament aufzugeben, weil das Neue es hinfällig gemacht habe [Markionismus], wies die Kirche stets entschieden zurück.

Ach, wie voll der Liebe und des Guten das formuliert ist, im Katechismus, „wies die Kirche stets entschieden zurück (Markionismus)“ — ja, Exkommunikation, Verfolgung, Verbote können nur, so wahr wird im Katechismus geschrieben, nur entschieden

121 Das Alte Testament ist ein unaufgebbarer Teil der Heiligen Schrift. Seine Bücher sind von Gott inspiriert und behalten einen dauernden Wert [Vgl. DV 14.], denn der Alte Bund ist nie widerrufen worden.

140 Die Einheit der beiden Testamente ergibt sich der Einheit des Planes und der Offenbarung Gottes. Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander; beide sind wahres Wort Gottes.

Und nun erzählt, 223 Jahre nach Louis Sade, der Vatikan in seinem Katechismus in bezug auf die Todesstrafe es so, wie Sade es 223 Jahre zuvor bereits schrieb, die Todesstrafe ist unzulässig …

„2267. Lange Zeit wurde der Rückgriff auf die Todesstrafe durch die rechtmäßige Autorität – nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren – als eine angemessene Antwort auf die Schwere einiger Verbrechen und als ein annehmbares, wenn auch extremes Mittel zur Wahrung des Gemeinwohls angesehen.

Heute gibt es ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass die Würde der Person auch dann nicht verloren geht, wenn jemand schwerste Verbrechen begangen hat. Hinzu kommt, dass sich ein neues Verständnis vom Sinn der Strafsanktionen durch den Staat verbreitet hat. Schließlich wurden wirksamere Haftsysteme entwickelt, welche die pflichtgemäße Verteidigung der Bürger garantieren, zugleich aber dem Täter nicht endgültig die Möglichkeit der Besserung nehmen.

Deshalb lehrt die Kirche im Licht des Evangeliums, dass ‚die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt‘ [1], und setzt sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein.“

Nun also ist „im Licht des Evangeliums“ „die Todesstrafe unzulässig“, wie sie zuvor „im Licht des Evangeliums“ zulässig war …

Ein Papst schaltet nach 1948 Jahren endlich das Licht im Vatikan ein, um endlich zu lesen: die Todesstrafe ist unzulässig. Er liest dafür aber nicht das Evangelium, denn dieses gibt das Unzulässige und das Zulässige her, wie die lange Geschichte der widerstreitenden Auslegungen auch in bezug auf die Todesstrafe belegt.

Kurz zusammengefaßt könnte gesagt werden: die Evangelien sind die Huren unter den Glaubenstexten, sie verbiegen ihre Buchstaben nach den Wünschen ihrer … und der Katechismus deren Zuhälter, der stets darauf bedacht ist, für sich ein gutes Leben zu sichern, goldbekränzt zu promenieren … Aber das wird nicht gesagt, das kann über die Evangelien und den Katechismus nicht gesagt werden, denn alle Glaubenstexte von allen Religionen können derart auf den Punkt gebracht beschrieben werden. Und sie sind, werden Glaubenstexte als Häuser gedacht, Bordelle, sie versprechen Befriedigung, in sie wird mit Erfüllung gelockt — — aber sooft der Puff auch aufgesucht wird, er ist doch stets unbefriedigt wieder zu verlassen. Und je gefüllt bloß sind die Taschen des Zuhälters.

Glaubenstexte sind zugleich auch Texte des absoluten Stillstands. Wie es auch in diesem nun in den Katechismus aufgenommenen Psalm über die Todesstrafe gezeigt werden kann. Das „wachsende Bewusstsein“, das „neue Verständnis vom Sinn der Strafsanktionen durch den Staat“ sind nicht auf Glaubenstexte zurückzuführen, diese geben für eine Entwicklung, für einen Fortschritt nichts her. Ganz im Gegenteil. Ohne diese wäre es wohl schneller gegangen. Die Todesstrafe etwa hätte bereits seit 1795, also seit den Worten von Louis Sade, abgeschafft sein können, und genau genommen, noch viel früher; hierfür soll nur ein weiter Name erwähnt werden, der eines Rechtsphilosophen: Cesare Beccaria …

Glaubenstexte geben nichts her, für eine positive Entwicklung des Menschen, aber das heißt nicht, sie hätten keinen Einfluß auf den Menschen, auf dieses seltsamste Lebewesen, das sich von allem beeinflussen läßt, was gut und schlecht ist. Sie halten den Menschen im Negativen. Beispielsweise im grausamen Strafen durch Mord. Gerade auch in den christlich domestizierten und dominierten Staaten. Hätte es die Todesstrafe in diesen Staaten gegeben, hätte sich die Todesstrafe in diesen Staaten so lange halten können, in manchen Staaten bis zum heutigen Tage, ohne die Erfindung der Todesstrafe im sogenannten Alten Testament, das für den Vatikan nach wie vor entschieden nicht abzuweisen ist … Die Geschichte der Sintflut erzählt im Grunde die Verurteilung zur Todesstrafe, und gleich das ordentlich blutsäuferisch, es ist die massenhafte Verhängung der Todesstrafe als Ausrottung der gesamten Menschheit, der sogenannten Völker, also ein Völkermord. Nach diesem Glaubenstext war es ein Mann, Gott genannt, der diesen Völkermord anordnete, ein Mann, der sein Wort für wahr hielt, wie viel später ein Mann, der mit diesem Mann erzogen wurde und von diesem Mann beseelt war, und ebenfalls sein Wort für wahr hielt, tatsächlich Völkermorde anordnete, die nicht in einer Geschichte stattfanden, sondern in der Wirklichkeit, und dennoch wurde nach 1945 nicht gefragt, muß dieser Glaubenstext nicht „im Licht“ von Porajmos gelesen und die Konsequenzen gezogen werden, sondern, ob die Bücher von de Sade „im Licht“ des Holocausts … dabei waren seine Bücher stets als Literatur ausgewiesen und nicht wie alle Glaubenstexte als Handlungsanleitungen …

Daß die massenmörderische oder völkermörderische Todesstrafe dieser Mann, Gott genannt, nicht nur gegen Menschen verhängte, die er ob ihrer Schlechtigkeit bestrafen wollte, sondern auch gegen Tiere, die er mit den Menschen in Artenhaftung nahm, ist nur mit seinem unstillbaren Blutdurst zu erklären, und menschgemäß auch dadurch, daß es in jedwedem Märchen, das zur Handlungsanleitung verkommen, nichts Unlogisches gibt, sondern sich stets alles einfügt in eine Wirklichkeit jenseits der Wirklichkeit, in eine Logik jenseits der Logik, in eine Wahrheit jenseits der Wahrheit.

Wer kennt nicht den Vorwurf gegen Menschen, die vor den Gefahren der technischen Entwicklungen, vor der Zerstörung der ökologischen Grundlagen warnen, die einen achtsamen Umgang einmahnen, für einen sorgsamen Einsatz sich aussprechen, diesen Menschen wird vorgehalten, mit so einer Einstellung würde der Mensch heute noch als auf den Bäumen … Es könnte von einem Urglück gesprochen werden, daß der Mensch nicht bei den Glaubenstexten als seine einzige Lektüre stehengeblieben ist. Denn mit den Glaubenstexten hätte es keine ethische Entwicklung gegeben, der mit Glaubenstexten alleingelassene Mensch wäre nicht auf den Bäumen geblieben, denn so gegen sich agiert kein baumlebendes Tier, aber er, der Mensch, wäre nie aus den dunklen Höhlen des Barbarischen herausgekommen …

Die blutschwarzen Höhlen des Barbarischen, das ist keine poetische Formulierung, das ist die Wirklichkeit etwa der Schar eines Propheten in der Gegenwart …

Und wie die Schar dieses Propheten aus ihren Glaubenstexten ihr Schwert schmieden, um den Menschen ihre Haut abzuziehen zum Tapezieren ihrer Höhlen, kann es auch immer dazukommen, daß die Schar eines weiteren Propheten wieder zur Auslegung gelangen, es sind Menschen der Todesstrafe zu unterwerfen, nicht weil sie gemordet haben, sondern weil sie, wie sie meinen, anders sind …

Der Katechismus, verkauft nicht als Literatur, angeboten nicht als Lektüre etwa zum Schmunzeln, nicht als Einschlafvorlesematerial für gemeine Eltern zum Kindererschrecken, sondern als zu befolgende Handlungsanleitung, und es gibt die Menschen, die sich selbst als Liebende sehen, in der Nachfolge und im Wiedergang des Mannes, von dem sie erzogen und beseelt sind …

Auferstanden ist Jesus Christus des Schwertes

Das Schwert der Christen vulgo Kruzifix verhöhnt und mißachtet Demokratie, Gesetz und Pädagogik

Der Kreuzzug kann beginnen

Ein Papst schaltet nach 1948 Jahren im Vatikan das Lichte ein, glaubensgemäß aber nur für einen äußerst kurzen Augenblick. Gerade einmal so lange, um das jahrhundertealte Wort „unzulässig“ im Zusammenhang mit der Todesstrafe zu lesen, aber nicht in den Evangelien, nicht im Katechismus.

Und nun kann wieder darauf gewartet werden, wie lange es dauern wird, wie viele Jahrhunderte es dauern wird, bis wieder einmal das Licht eingeschaltet wird, im Vatikan. Denn es gibt im Katechismus Stellen über Stellen, die zu ändern sind, freilich nicht „im Licht des Evangeliums“, sondern im Licht der Entwicklung des Menschen, der sich seit damals doch bewegt hat, seit damals, als die Evangelien Jahrzehnte nach dem Tod des Mannes, der ebenfalls sein Wort für wahr hielt, entstanden, von Menschen, vorwiegend von Männern geschrieben, von denen so getan wird, als wären sie dabei gewesen, als wären sie tatsächlich Zeugen gewesen …

Von ein paar Stellen, die im Licht der Entwicklung zu ändern sind, wurde bereits berichtet, aber es darf angenommen werden, es werden wohl wieder, um eine Zahl zu nennen, je 223 Jahre vergehen müssen, bis die eine und andere Stelle im Katechismus …

Vatikan befiehlt religiöse Gebote über staatliche Gesetze zu stellen

Christen haben das eigene Vaterland aber wie Fremde zu bewohnen

Masturbation im zeitgemäßen Katechismus

Synonym für schwarze Pädagogik: Katechismus

Der Baby ohrfeigende Priester hat nur seine katechetische Pflicht getan und gegen seinen obersten Herrn absoluten Gehorsam erfüllt

Der Katechismus, der Koran des Vatikans

Ein Papst schaltet kurz das Licht ein, im Vatikan. Und er nimmt dem Mann, Gott genannt, einige Aufgaben ab. Und zugleich heißt das auch. Ein Papst begräbt das das „ewige Leben“, das „Leben nach dem Tode“. Da es nun doch katechetisch im Zusammenhang mit der Todesstrafe heißt: „dem Täter nicht endgültig die Möglichkeit der Besserung nehmen“. Das heißt, die „Besserung“ muß also doch schon im „irdischen Leben“ erfolgen. Damit hat im „ewigen Leben“ der Mann, Gott genannt, diese Aufgaben nicht mehr zu erfüllen, der doch, bisher, das „Böse“ aufzudecken, die „Reinigung“ durchzuführen hatte. Die „Besserung“ respektive „Reinigung“ muß also doch schon im Diesseits erfolgen, weil es kein Jenseits, nach einem Papst, gibt, oder zumindest, eine Falte der Dreifaltigkeit oder alle drei Falten der Dreifaltigkeit, ein Papst wird darüber alles bestens wissen, an Erschöpfung leidet, von, wie es heutzutage heißt, massivem Burnout betroffen, also ausgebrannt …

Und wenn doch alles schon im Irdischen zu passieren hat, die „Besserung“, die „Reinigung“, so ist das „ewige Leben“, das „Leben nach dem Tode“, kann hinzugefügt werden, das Jenseits nur Stillstand und nichts als Stillstand, wie im Diesseits alle Glaubenstexte nur Stillstand und nichts als Stillstand sind — Stillstand zu Stillstand …

Katechismus der Katholischen Kirche

 

223 Jahre nach Louis Sade verschriftlicht auch der Vatikan in seinem Katechismus, daß die „Todesstrafe unzulässig“ ist.

Todesstrafe unzulässig - Papst Franziskus - Was bereits de Sade wußte dafür braucht Vatikan 223 Jahre.png

Weit über zwei Jahrhunderte brauchen also Organisierte Glauben, in diesem Fall der Organisierte Glaube der römisch-katholischen Kirche, um sich gegen die Todesstrafe auszusprechen, ihren Katechismus zu ändern, sich entschieden für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzen zu wollen, was Louis Sade bereits 1795 so leichthin verfaßte:

„[W]eshalb man die Todesstrafe abschaffen muß, liegt darin, daß sie niemals das Verbrechen unterbunden[.] Kurzum, man muß diese Strafe abschaffen, weil es keine schlechtere Kalkulation geben kann als diejenige, einen Menschen sterben zu lassen, weil er einen anderen getötet hat; denn aus diesem Verfahren ergibt sich, daß es statt eines Menschen weniger deren zwei sind, und nur Henkern oder Schwachköpfen kann eine solche Arithmetik geläufig sein.“

„Aus diesen ersten Prinzipien ergibt sich, wie man sieht, die Notwendigkeit, sanfte Gesetze zu erlassen und vor allem den Greuel der Todesstrafe für immer aus der Welt zu schaffen, weil ein Gesetz, das einen Anschlag auf das Leben eines Menschen darstellt, undurchführbar, ungerecht und unzulässig ist.“

„Zwar gibt es, wie ich gleich noch erklären werde, eine Unzahl von Fällen, in denen die Menschen […] völlige Freiheit empfangen haben, einander nach dem Leben zu trachten; doch kann das Gesetz unmöglich das gleiche Vorrecht genießen, weil es in seiner Kälte für die Leidenschaften unzugänglich wäre, die die grausame Handlung des Mordes beim Menschen rechtfertigen können. Der Mensch erhält von der Natur die Eindrücke, die ihm diese Tat als verzeihlich erscheinen lassen können; im Gegensatz dazu kann es dem Gesetz, weil es stets in Opposition zur Natur steht und nichts von ihr empfängt, nicht gestattet sein, sich die gleichen Abweichungen zu erlauben: da es nicht die gleichen Beweggründe hat, ist es undenkbar, daß es die gleichen Rechte besitzen sollte.“

„Soll der Mord durch Mord unterbunden werden? Gewiß nicht. Ist er [der Mord] aber eines [ein Verbrechen], dank welch barbarischer, törichter Inkonsequenz bestraft ihr ihn dann mit einem ähnlichen Verbrechen?“

Und was schreibt der Vatikan weit über zwei Jahrhunderte später in seinen Katechismus?

Das:

„2267. Lange Zeit wurde der Rückgriff auf die Todesstrafe durch die rechtmäßige Autorität – nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren – als eine angemessene Antwort auf die Schwere einiger Verbrechen und als ein annehmbares, wenn auch extremes Mittel zur Wahrung des Gemeinwohls angesehen.

Heute gibt es ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass die Würde der Person auch dann nicht verloren geht, wenn jemand schwerste Verbrechen begangen hat. Hinzu kommt, dass sich ein neues Verständnis vom Sinn der Strafsanktionen durch den Staat verbreitet hat. Schließlich wurden wirksamere Haftsysteme entwickelt, welche die pflichtgemäße Verteidigung der Bürger garantieren, zugleich aber dem Täter nicht endgültig die Möglichkeit der Besserung nehmen.

Deshalb lehrt die Kirche im Licht des Evangeliums, dass ‚die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt‘ [1], und setzt sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein.“

Das also schreibt der Vatikan, 223 Jahre später, einen schwachen Vers, freilich, wie auch einen anderen, immerhin authentisch für eine Züchtigungsanstalt …

Es kann nicht bewiesen werden und es ist auch äußerst unwahrscheinlich, daß es dem Organisierten Glauben der römisch-katholischen Kirche je möglich gewesen wäre, den Psalm von der Todesstrafe schneller zu ändern, hätten die Päpste und Katechismussekretäre seit 1795 beispielsweise Louis Sade aufmerksam gelesen, anstatt seine Bücher bis vor etwas mehr als fünfzig Jahren auf ihren Index zu setzen, seine Bücher zu brandmarken, in ihrer Züchtigungsgier den Menschen vorschreiben zu wollen, welche Bücher sie lesen und welche sie nicht lesen dürfen.

Papst erklärt Todesstrafe für unzulässig

 

Der Baby ohrfeigende Priester hat nur seine katechetische Pflicht getan und gegen seinen obersten Herrn absoluten Gehorsam erfüllt

Und soher ist die Empörung gegen ihn ungerecht, ebenso ungerecht ist das von seinem Arbeitgeber nun gegen ihn ausgesprochene Verbot, zu taufen. Unergründlich sind des Herrn, also des Arbeitgebers, Wege. Dem ohrfeigenden Priester ist ab jetzt nicht nur verboten Tauf-, sondern auch Hochzeitszeremonien. Gibt es die Befürchtung, er könnte, nun im Ohrfeigen von Babys geübt, auch Bräute oder gar Bräutigame ohrfeigen?

Die Empörung und das Verbot ist ungerecht und willkürlich. Denn dieser Priester hat nur seine katechetische Pflicht erfüllt …

Willst Du Freude am Sohne haben, vergiß Deinen Stock nicht

Das Baby gehorchte ihm bei der Taufe nicht. Mit erhobenem Zeigefinger mahnte der Priester das Baby, ihm, dem von den Eltern das Kind in der Taufe anvertraut ward, zu gehorchen. Aber das Baby gehorchte nicht. Es blieb dem Priester katechetisch keine Wahl, er mußte es züchtigen.

Der Priester erfüllte nicht nur die katechetische Pflicht, mit seiner Züchtigung eines Babys bewies er auch seinen absoluten Gehorsam gegen seinen obersten Chef …

Papst Franziskus: „Kinder schlagen okay“

Zur Äußerung von des ohrfeigenden Priesters obersten Herrn, daß das Schlagen von Kindern in Ordnung sei, kann durchaus ein Zitat von Joubert aktuell angepaßt werden:

Ein Gedanke ist eine ebenso reale Sache wie eine Ohrfeige.

Der Katechismus und der oberste Herr schreiben nicht nur die Züchtigung als Pflicht vor und die Pflicht des Kindes zum Gehorsam gegen alle vor,

„Ein weiser Sohn ist die Frucht der Erziehung des Vaters, der zuchtlose aber hört nicht auf die Mahnung“ (Spr 13,1) Solange das Kind bei den Eltern wohnt, muß es jeder Aufforderung der Eltern gehorchen, die seinem eigenen Wohl oder dem der Familie dient. „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem; denn so ist es gut und recht im Herrn“ (Kol 3,20) [Vgl. Eph 6,1. ]. Die Kinder haben auch den vernünftigen Vorschriften ihrer Erzieher und all derer zu gehorchen, denen sie von den Eltern anvertraut wurden. Falls jedoch das Kind im Gewissen überzeugt ist, daß es unsittlich wäre, einem bestimmten Befehl zu gehorchen, soll es ihm nicht Folge leisten.

sondern auch das Recht des Kindes, einem „Befehl nicht Folge zu leisten“, wenn das Kind „im Gewissen überzeugt ist, daß es unsittlich wäre“.

Ein, könnte gesagt werden, dem Kind eingeräumtes schönes Recht. Nun, was ist aber katechetisch und nach dem obersten Herrn „unsittlich“?

„Unsittlich“ ist die „Unzucht“, also wenn Mann und Frau, die „nicht verheiratet“ sind, sich „körperlich vereinigen“, damit einen „schweren Verstoß gegen die Würde des Menschen und gegen die Natur“ begehen, das heißt, auch dann, wenn sie ein Kind zeugen.

„Unsittlich“ – oder eine „himmelschreiende Sünde“, wie es erst ein Priester im Österreichischen zur Firmunterweisung Kindern aufschrieb – ist auch die „Homosexualität“ …

Auch gegen diesen Pfarrer empörten sich Menschen augenblicklich unerbittlich und ungerecht. Denn wie der ohrfeigende Pfarrer im Französischen erfüllt auch dieser

Der Katechismus, der Koran des Vatikans

im Österreichischen bloß seine katechetische Pflicht und legt Zeugnis seines Gehorsams gegen seinen Herrn ab …

Ohrfeigen - Katechetische Pflicht und Gehorsam gegen den Herrn.png

 

Der Katechismus, der Koran des Vatikans

Katechismus der Katholischen Kirche

Wenn ein Pfarrer in Österreich im Jahr 18, Homosexualität auf die Liste der „himmelschreienden Sünden“ setzt, dann verkauft er nur das Ei, daß das Huhn Vatikan fortwährend legt, und das Ei trägt den Markennamen Katechismus.

Rainer Hangler befolgt also nur, was sein Arbeitgeber ihm vorschreibt. Er kann also gar nicht anders, will er nicht gegen das Organisationshandbuch seines Arbeitgebers verstoßen, somit Gefahr laufen, seine Arbeit zu verlieren.

Anders freilich ist es um die Frage bestellt, ob er damit ein Bürger ist, der die Gesetze in Österreich anerkennt. Er ist es nicht.

Und die Antwort vom Bischof zu dieser Aufregung um einen Pfarrer, der nur so seine schariagemäße Pflicht erfüllt, auch in Sorge darum, seinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren, erinnert, und das darf so gesagt werden, weil eben erst der Chef von Rainer Hangler und Franz Lackner den Nationalsozialismus ins Spiel brachte, wieder einmal Vergleiche zog, an die berüchtigten Aussagen von Antisemiten, sie seien keine Antisemitinnen, weil sie hätten ja Juden als Freunde, wenn er, Lackner, sagt, er hätte Freunde, die homosexuell seien.

Festzuhalten dabei, weil doch aufmerkenswert, ist die unerwartete Gabe in diesem Land, doch differenzieren zu können, dem Pauschalieren doch eine Absage erteilen zu können. Während ein christlicher Pfarrer ob seiner Ansichten und Handlungen ganz allein Mittelpunkt der Aufregung wird, sogar Klagen gegen ihn erwogen werden, wie auch jetzt gegen Rainer Hangler, bleibt die Schariaschrift seines Organisierten Glaubens und überhaupt sein Organisierter Glaube unangetastet, hingegen wird die Ansicht und die Handlung irgendeines gläubigen Menschen des Islams seinem gesamten Organisierten Glauben, also dem Islam, und den Schriften seines Organisierten Glaubens, also in erster Linie dem Koran, angelastet, alle Menschen des organisierten Glaubens Islam sofort mit dem einen, der verwerfliche Ansichten vertritt und verwerfliche Handlungen setzt, absolut gleichgesetzt, werden alle dieses Organisierten Glaubens wegen des einen sofort verurteilt und verdächtigt, die Gesetze des Landes nicht anzuerkennen, nicht einhalten zu wollen.

Um zum Papst, also dem Chef von Lackner und Hangler, zu kommen, der sich wieder einmal als Verharmloser des Nationalsozialismus betätigt. Im Juni 18 sagt er:

Der Papst, in dessen Heimatland Argentinien das Parlament vor wenigen Tagen für eine Legalisierung von Abtreibungen gestimmt hatte, kritisierte Schwangerschaftsabbrüche scharf. Abtreibungen von schwerkranken Föten verglich er mit Programmen der Nationalsozialisten. „Im vergangenen Jahrhundert war die ganze Welt schockiert davon, was die Nazis getan haben, um die Reinheit der Rasse sicherzustellen. Heute tun wir dasselbe, nur mit weißen Handschuhen.“ Man sollte Kinder so akzeptieren, wie sie seien, auch wenn sie manchmal krank seien, fügte er hinzu.

Auch in seinem Fall wird nicht er stellvertretend für alle Menschen seines Organisierten Glaubens genommen, um alle zu verurteilen, ihre Moscheen zu schließen, sie aus Österreich auszuweisen. Seine Relativierung der Massenmordverbrechen wird gar ehrfürchtig berichtet und verbreitet.

Wiederholungstäter Jorge Mario Bergoglio vulgo Papst Franziskus

Kein größerer Helfer auf Erden zur Zeit der Leugner und Leugnerinnen der Massenmordverbrechen des Nationalsozialismus.

Aber auch der Chef von Hangler und Lackner und Schönborn erfüllt nur die Pflicht, den nach wie vor gültigen Katechismus des Organisierten Glaubens der Katholischen Kirche zu verbreiten, gegen die Gesetze in allen Staaten.

Übrigens, Schönborn. Nun wurde berichtet, der Kardinal schweige zur pflichtgemäßen Verbreitung des Katechismus durch Rainer Hangler … Was könnte er, Schönborn, auch dazu sagen? Es gar kritisieren? Dann müßte er sich selbst kritisieren, schrieb er doch an diesem Katechismus mit.

Synonym für schwarze Pädagogik: Katechismus

Masturbation im zeitgemäßen Katechismus

Die Legende vom Zweiten Vatikanischen Konzil – Jesus Christus möchte auch mit Männern, die keusche Jungfrauen sind, verkuppelt sein

Selbstkritik ist keine Kompetenz der Götter mit ihren sie schaffenden Schergen. Dieser Katechismus verweist übrigens auch das Zweite Vatikanische Konzil in das Reich der Märchen: es sei eine Konferenz der Erneuerung, des Aufbruchs in die sogenannte Moderne gewesen; ist dieser doch nach diesem Meeting der leitenden Angestellten erst geschrieben worden.

Blaskapelle spielt der Familie auf - 16-06-18

Gestern, und das hängt auch mit dem Katechismus zusammen, gab es wieder eine Prozession in der Wiener Innenstadt, gestern, am 16.06.18, und diese Menschen sind nicht zu schelten. Sie gehorchen bloß dem Katechismus des Organisierten Glaubens der katholischen Kirche.

Vatikan befiehlt religiöse Gebote über staatliche Gesetze zu stellen

Christen haben das eigene Vaterland aber wie Fremde zu bewohnen

Ob sie Bürgerinnen und Bürger des Landes sind, die die Gesetze in Österreich anerkennen? Sie sind es nicht. Wie auch? Verpflichtet von ihrem Organisierten Glauben, Fremde in den Ländern, in denen sie leben, zu bleiben, religiöse Gebote über staatliche Gesetze zu stellen.

Übrigens, der Massenmordverharmloser wurde für dieses Jahr nach Österreich eingeladen …

Die Einladung der Landesregierung ist mit Erzbischof Franz Lackner und Bundespräsident Alexander Van der Bellen abgestimmt. Der mögliche Besuch ist für die zweite Jahreshälfte 2018 geplant.

… damit wird der Chef einer Organisation nach Österreich eingeladen, der und seine Organisation die Gesetze Österreichs nicht nur nicht anerkennen, sondern auch nicht einhalten, täglich gegen diese verstoßen.

Frauenrechte

„Als geistlicher und geistiger Führer und Oberhaupt des Reiches des Herrn melde ich vor der Vorsehung nunmehr die Beibehaltung und Erfüllung der einhundert Prozent im Reiche des Herrn!“

Nur Männer und Frauen können nach Ansicht von Papst Franziskus eine Familie sein. Die Menschen sprächen heutzutage von vielen Formen von Familien, sagte der Papst gestern der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zufolge. Aber die Familie als Ebenbild Gottes seien einzig Mann und Frau, sagte der Papst und schloss damit homosexuelle Paare aus der Definition aus.

Die Familie sei also, so der Chef von Schönborn im Juni 18, das Ebenbild Gottes. Wie aus den Schriften dieses Organisierten Glaubens bekannt ist, ist Gott: Gottvater, Gottsohn und der heilige Geist. Ein Kleinfamilie, in der es recht gesegnet zur Sache geht … wer wohl welche Rolle einnimmt? Gottvater, die der Frau, Gottsohn, die des Mannes oder abwechselnd, ganz nach Ewigkeitslaune … eine Familie zum Zweck und einzigem Sinn der Fortpflanzung ist das nicht. Dreifaltigkeitsgemäß geht es selbstverständlich nur um die Arterhaltung. Beinahe darauf vergessen, der heilige Geist ist auch mit dabei, die auf den Namen „Heiliger Geist“ getaufte Taube ist ja das dritte und letzte Familienmitglied,  und die ist vielleicht ja doch eine weibliche Taube. Dann ist auch für den Nachwuchs gesorgt.

Gottvater und Gottsohn und Taube heiliger Geist sorgen für Nachwuchs in der Familie Ebenbild Gottes

 

Papst hat Kirche nicht geleugnet

Vatikan Papst hat Kirche nicht geleugnetWie berichtet wird, geht es nun darum, wieder einmal, in den letzten Märztagen des Jahres 2018, ob Papst Franziskus richtig zitiert worden sei oder nicht, ob er die „Hölle“ geleugnet habe, er die Hölle nicht geleugnet habe, ob er hingegen von „Auslöschung“ gesprochen habe.

Wie belanglos es doch ist, ob dieser Mann richtig oder nicht richtig zitiert wird. Und nicht nur, wenn es um „Hölle“ und „Auslöschung“.

Die Hölle kann Papst Franziskus nicht leugnen.

Denn. Er, als Hauptmedizinmann, verleugnete sich selbst.

Die Hölle ist die Kirche.

Jenseits der Kirchen gibt es keine Hölle.

Die Hölle ist eine Vokabel der Hölle.

Und wenn er von „Auslöschung“ spricht, richtig oder nicht richtig zitiert, ist es dennoch richtig zitiert. Denn. Auslöschung, ein Synonym für Hölle. Das Lechzen nach Auslöschung kann die römisch-katholische Kirche weiter nicht aufgeben. Denn. Damit müßte sie sich selbst auflösen. Es reicht ihr die einfache Auslöschung nicht. Gierig wie sie ist, stetes Lechzen nach der totalen Auslöschung. Denn. Noch als toter Mensch soll ihr der Mensch, der nach ihren Vorstellungen von Reue „nicht bereut“, noch einmal ausgelöscht werden.

Das Vokabular der Höllen hat sich also durch die Jahrhunderte nicht geändert.

Es ist ihr nur die Macht genommen, die doppelte und also totale Auslöschung von Menschen zu begehen, zuerst die physische Auslöschung, also der Mord, weil ein Mensch nicht nach den Vorstellungen der Kirche Vorstellungen zu haben bereit ist, sein Leben nach den höllischen Vorstellungen auszurichten und zu leben, und dann nach dem Mord noch eine weitere Auslöschung, weil ein Mensch nicht bereut, wie von der Hölle erwartet und angenommen, die Vorstellungen der Kirche in seinem Leben der Hölle hörig geteilt zu haben.

Jubiläum 465 Jahre – Erster Scheiterhaufen der Reformation

465 Jahre Erster Scheiterhaufen der Reformation

2017 wurden 500 Jahre Martin Luther, 300 Jahre Maria Theresia gefeiert. Auch 2018 stehen Jubiläen an.

Ein Gedenken, das es 2018 mit Bestimmtheit nicht breit und groß geben wird, ist das Gedenken an den ersten Scheiterhaufen, an den ersten Gesinnungsterrormord der Reformation, vor 465 Jahren in Genf. Der Name des Mörders: Jehan Calvin.

Was es für Gedenken 2018 geben wird, gerade in Österreich, davon kann im Kapitel

Im Gedenkjahr 2018 eine ÖVP-FPÖ-Regierung: Schaften, geht voran!

gelesen werden, von Menschen, die viel für das Verbrennen …

Vor rund 480 Jahren ging Calvin daran, in Genf „den ersten Gottesstaat auf Erden zu schaffen“. „Mit der Stunde, da dieser hagere und harte Mann im schwarz niederwallenden Priesterrock […] ein mit unzähligen Lebenszellen atmender Staat soll in einen starren Mechanismus, ein Volk mit allen seinen Gefühlen und Gedanken in ein einziges System verwandelt werden; es ist der erste Versuch einer völligen Gleichschaltung eines ganzen Volkes, der hier innerhalb Europas im Namen einer Idee unternommen wird.“

Vor rund 85 Jahren begann die Beschäftigung von Stefan Zweig mit diesem ersten Scheiterhaufenmörder und dem ersten Gottesstaat innerhalb Europas und mündete im Buch „Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen die Gewalt“, abgeschlossen 1936.

Stefan Zweig schrieb dieses Buch also in der Zeit, als die nächste völlige Gleichschaltung diesmal in Deutschland bereits im Gange war, die zu einer der grausamsten, barbarischsten Gleichschaltung führte. In Österreich nicht minder. In Österreich, wo so viele die massenmörderischste Gleichschaltung herbeisehnten, „sakral inbrünstig“ sie erwarteten, ihren Beitrag leisteten, vorerst in Wort und Schrift.

Es kann das Buch von Stefan Zweig hier nicht in seiner Gesamtheit zitiert werden. Dabei ist es ein Buch, das in seiner Gesamtheit zitiert werden muß. Aus diesem Buch ist nicht nur die Grausamkeit zu erfahren, mit welcher Perversion dieser erste Gesinnungsmord der Reformation begangen wurde. Es sind vor allem die Mechanismus beschrieben, wie es zu einer Diktatur kommt, wie eine Diktatur sich halten kann. Wie sich solche barbarischen Menschen selbst als „Verfolgte“ darstellen, sie die „Opfer“ seien … wer wird dabei nicht an die Gegenwart denken, besonders in Österreich an jene Menschen einer Partei, die sich stets als …

Es gibt so vieles, das in diesem Buch angeführt und auf so eindrückliche Art ausgeführt ist, was hier zu erwähnen wäre. Allein, es ist zu viel. Es ist in seiner Gesamtheit zu lesen.

Es ist in seiner Gesamtheit zu lesen. Was vor rund 480 Jahren begann mit dem ersten Gottesstaat innerhalb Europas, begann, wie es seitdem stets begann. Das sind die Jubiläen, die zu begehen sind. Und dem Buch von Stefan Zweig ist ein Jubiläum zu widmen, ein Gedenkjahr. Denn. Es gibt auch die Instrumente in die Hand, wie es zu einer Zeit kommen kann, in der nicht mehr Jubiläen mit den dunkelsten Figuren der Geschichte begangen werden.

Es ist in seiner Gesamtheit zu lesen. Eines aber soll doch noch angesprochen werden. Zweig schreibt auch von der stets vorgebrachten Entschuldigung für solche Gesinnungsmörder und Gesinnungsmörderinnen, sie seien eben „Kinder ihrer Zeit“ gewesen, Calvin sei ein „Kind seiner Zeit gewesen“. Stefan Zweig hält dagegen, es hätte auch andere zu dieser Zeit gegeben, vor allem aber nicht nur Castellio.

Und immer wieder die Gegenwart. „Kind seiner Zeit.“ Damit entschuldigt etwa ein Mann aus der ÖVP den Antisemitismus eines Leopold Kunschak.

Und ist nicht gerade Stefan Zweig selbst der größte Zeuge dafür, was für ein Pimpf, für ein Wicht Leopold Kunschak war, der zur gleichen Zeit wie Zweig lebte, und so gar kein Zeitgenosse von Zweig war, höchstens einer von Calvin, Luther, Maria Theresia …

Sie waren nicht „Kinder ihrer Zeit“. Sie waren und sind, kurz gesagt: „Squirts of her time“. Sie können es mit „Wichte ihrer Zeit“ übersetzten, auch mit „Pimpfe ihrer Zeit“. 

Es ist nicht das erste Mal, um zu einem Schluß zu kommen, daß von Castellio gesprochen wurde … schlagen Sie das Kapitel

Doppelpaß Südtirol und Faschismus vor den Augen des Bundespräsidenten

auf …

Und auch von den finsteren Figuren der Geschichte wurde schon erzählt, etwa von

Maria Theresia 2017

Schließlich leben neben Martin Luther und den M. T. Habsburgs Menschen

Der halbe Luther von Michael Bünker oder „Zigeuner“ werden Opfer sein dürfen, wenn sie keine Opfer mehr sind

„Nazikirche“, Hofer und die Angst des Bischofs vor dem Tor der Geschichte

Endlich Schluß mit Anhimmelung von Mao Hitlerstalin, heißen sie Johannes Calvin oder wie auch immer sonst noch

Gott ist nackt.

Gott also Papst ist nackt

Nach der kommenden Retrobenotung eine glatte Fünf für das österreichische Parlament, dass die „Ehe für alle“ nicht von dem gesetzgebenden Organ in Österreich beschlossen wurde, sondern der Verfassungsgerichtshof einspringen mußte.

Das ist auch und zu keinem geringen Teil darauf zurückzuführen, daß der Organisierte Glaube der römisch-katholischen kirche nach wie vor einen großen Einfluß in diesem Land hat, einen Einfluß, der zum Schaden der Menschen …

Und Christoph Schönborn als leitender Angestellter dieses Organisierten Glaubens ist somit der derzeit Hauptverantwortliche für den Schaden, den dieser Organisierte Glaube nach wie vor anzurichten vermag. Nicht so sehr in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, die Christoph Schönborn meint zu kennen, wenn er dem Verfassungsgerichtshof vorwirft, dieser verneine die Wirklichkeit. Aber für den Schaden in der gesetzgebenden Wirklichkeit, in der nach wie vor auf Menschen, vor allem auf Männer gehört wird,

Vatikan befiehlt religiöse Gebote über staatliche Gesetze zu stellen

Christen haben das eigene Vaterland aber wie Fremde zu bewohnen

die durch einzige obsessive Lektüre der Bibel derart zugerichtet sind, daß sie nur eines bejahen können: den Unsinn.

Es ist beruhigend, daß die Verfassungsrichter und Verfassungsrichterinnen nicht den Sinn für den Rechtsstaatlichkeit, für die Gesetzgebung des Landes verloren haben, wie es der leitende Angestellte, besessen von seinen Evangelien, gegen die Menschen in diesem Land …

Noch ist es beruhigend, aber die Radikalisierung kann auch in diesem Land im Handkehrum, wird allein an die nächste gemachte Regierung in diesem Land gedacht, mit zwei Parteien, die ständig von christlichen Werten schwefeln …

Stets das Geschwefel von der „Schöpfungsordnung“.

Und vor allem stets das Geschwefel vom „Kindeswohl“ … und das ausgerechnet von einem leitenden Angestellten des Organisierten …

Dieses Geschwefel „für die Beibehaltung des bisherigen Begriffsinhalts von Ehe“ … Eine Lektüre der Geschichte der Ehe würde dem leitenden Angestellten des Organisierten seinen Unsinn erkennen lassen. Denn. Wie viele Wandlungen hat der Begriff Ehe durch die Jahrtausende bis zum heutigen Tage durchgemacht …

Was könnte nicht alles angeführt werden. Um dem Unsinn, den der Kardinal bejaht, zu widersprechen. Auch der Unterschied zwischen der Zivilehe und der Kirchenehe. Die Anmaßung der Kirche, Zugriff auf die Zivilehe … Hingegen die größte Toleranz des österreichischen Staates gegenüber der Kirche, etwa beim und nicht nur beim Gleichbehandlungsgesetz …

Aber es ist nicht wesentlich, ihm, Schönborn, zu widersprechen. Wesentlich ist, daß die gesetzgebenden Organe in diesem Land den Menschen in diesem Land nicht mehr hinterherhinken, weil sie offenbar der irrigen Meinung sind, es sei immer noch besser den Unsinn anzubeten und gehorsam zu folgen als …

Stets das Geschwefel vom „Kindeswohl“ … Dabei beweist der Organisierte Glaube der römisch-katholischen kirche bereits mit der Trauungsformel, wie wenig ihm am „Kindeswohl“ gelegen ist. Es geht nur einmal um Kinder. Es geht darum, dem Führer, also Gott, also dem Papst und also seinen leitenden Angestellten Kinder zu schenken …

„Pfarrer: Seid ihr beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott euch schenken will, und sie im Geist Christi und seiner Kirche zu erziehen?“

Der einzige Satz in der Trauungsformel, der sich auf Kinder bezieht. Bereits vor der Rekrutierung von Ungeborenen schreckt auch dieser Organisierte Glaube nicht zurück …

Gott ist nackt

Der Kaiser ist nackt, sagt in einem Märchen ein Kind. Damit war der Kaiser erledigt. Und es gibt den Kaiser auch nicht mehr. Es wäre wohl klüger gewesen, nicht zu sagen: Gott sei tot. Denn. Die Nostalgieanfälligkeit der Menschen beschert Dingen stets eine zähe Langlebigkeit, auch dann, wenn diese längst unbrauchbar, unnütz geworden sind. Vielleicht gäbe es Gott wie den Kaiser ebenso lange schon nicht mehr, wäre vor langer Zeit einfach gesagt worden:

Gott ist nackt.

Gott ist nackt.

Zu spät dafür ist aber nie, zu sagen: Gott, also der Papst ist nackt unter seiner nackten Belegschaft …

Rosenkranzgrenzhappening in Polen: Für Volk, Vaterland und Führerin. Kurz etwas zum identitären Glaubensdada

Glaubensdada - Für Volk Vaterland und Führer

Vor einer Woche marschierten in Polen Menschen zu den Grenzen, mit dem Rosenkranz in der Hand, um …

Ein recht willkommener Anlaß auch für FPÖ unzensuriert, darüber einen gesinnungsgemäßen Kommentar zu bringen, am 8. Oktober 2017:

Für „Volk, Vaterland und gegen Islamisierung Europas“

Zu der Aktion riefen die Stiftung „Gott allein genügt“ sowie die polnische Bischofskonferenz auf. 

An der Gebetsaktion nahmen auch mehr als 300 Kirchen in Grenznähe sowie Kirchen an den wichtigsten Flughäfen des Landes und in anderen Staaten, wo sich polnische Auslandsgemeinden befinden, teil. Ziel war es, für göttlichen Beistand für das polnische Volk und den Staat zu beten. 

Aber auch „für die Bekehrung Polens, die Bekehrung Europas und die Bekehrung der ganzen Welt zu Christus“ wurde gebetet. Denn in der wachsenden Masseneinwanderung nach Europa und den Terrorismus, sieht man die Gefahr einer voranschreitenden Islamisierung, forciert durch die EU und NGOs, die wiederum einen „Kleinkrieg“ gegen die Ost-Staaten führen. 

Recht willkommener Anlaß für das Grenzhappening in Polen am 7. Oktober 2017 war:

Die Aktion fand am Jahrestag der Seeschlacht von Lepanto im Jahr 1571 statt. Die christlichen Mittelmeermächte errangen dabei einen überraschenden Sieg über das Osmanische Reich. In ihrem Aufruf zu der Aktion teilte die Stiftung mit, damals sei „Europa vor der Islamisierung“ gerettet worden.

Und bei dieser Seeschlacht spielte einer aus der Familie Habsburg eine Rolle. Spanisch, ein hochtrabender Name: Don Juan de Austria. Österreichisch klingt sein Name schon weniger hochtrabend, mehr belustigend: Johann aus Österreich. Das klingt wie das Trachtenliedl Anton aus Tirol, dessen Sänger aus St. Jo…

Belustigend aber ist nicht, was er nach Lepanto in das Kreuz seiner Fahne schrieb:

In diesem Zeichen besiegte ich die Türken und werde die Ketzer besiegen.

In diesem Zeichen, also im Zeichen des Kreuzes, werde er „die Ketzer besiegen“. Daran ist stets zu denken, nicht nur, wenn gerade irgendwelche Rosenkranzgrenzorgien etwa in Polen stattfinden, zu denen Aussagen getätigt werden, wie:

In einer live im ultrakatholischen Sender Radio Maryja übertragenen Messe erklärte Krakaus Erzbischof Marek Jedraszewski, er bete „für die anderen europäischen Nationen, damit sie die Notwendigkeit verstehen, zu den christlichen Wurzeln zurückzukehren, damit Europa Europa bleibt.“

Es muß nicht daran erinnert werden, was mit „Ketzern“ durch die Jahrhunderte passierte. Was ihnen angetan wurde. Die Massenmorde. Hingerichtet auf blutrünstigste Arten in „diesem Zeichen“ im wahnhaften Orgien-Mysterien-Theater dieses Organisierten Glaubens. Diese Menschen gaben tatsächlich ihr Blut hin, während der Rosenkranzführer lediglich Wein trank und schwefelte, dies, der Wein, sei sein Blut, den er trinke …

Glauben - Dada

Es ist nicht von der Hand zu weisen, zu sagen, das letzte Abendmahl ist das erste Dada-Gedicht, entstanden während einer Perfomance … Wie überhaupt die gesamten Schriften von Organisierten Glauben Dada zugerechnet werden können, Dada sind. Mit ihren Absurditäten, ihren Verstiegenheiten, ihren Steckenpferdreitereien und so weiter und so fort. Es verwundert bis heute, daß die Künstlerinnen und Künstler der Dada-Bewegung nicht den Rosenkranz als ihr Emblem, nicht den Rosenkranz als ihr Logo nahmen, statt Dada es nicht Rosenkranz oder Kreuz oder Kreuzkranzrosen nannten.

Und zugleich verwundert es nicht, daß von ihnen nicht der Rosenkranz und das Kreuz zum Logo ihrer Dada-Bewegung auserkoren wurde. Ihr Dada war nicht das Programm des Blutsaufens, für sie gab es keine „Ketzer“, sondern nur Menschen mit anderen Meinungen, Ansichten, Weltanschauungen. Nur für Glaubensdada welcher Ausrichtung auch immer gibt es „Ketzer“, also zu Diffamierende, zu Ausstoßende und schließlich zu Ermordende …

Die Kunstrichtung Dada ist längst Geschichte. Keine Bewegung mehr. Der Glaubensdadaismus hingegen mit seinen Führern und Führerinnen, wie immer sie heißen mögen, ob Jesus-sich-selbst-essender-und-trinkender-Christus oder Lesen-und-Schreiben-unkundiger-Mohammed, Jungfrau-mit-Geschlechtsverkehr-Maria, ist nicht Geschichte. Seine Anhänger und Anhängerinnen streifen weiter durch die Welt auf der blutgierigen Jagd nach „Ketzern“ …

Glaubensdada, alles auf der Höhe von keiner Zeit

In einer Hinsicht ist Glaubensdada schon lange Geschichte. In bezug auf seine Diskussionen, Debatten, Diskurse: alles auf der Höhe von keiner Zeit. Wenn es etwa um den Begriff „Identität“ geht. Was für eine leidige Diskussion um die „Identität“, nicht nur in Polen, sondern um Beispiel zu bringen, auch in Österreich, wo diese vor der morgigen Nationalratswahl ebenfalls recht im Mittelpunkt stand, recht angetrieben von besonders zwei Parteien, deren Beiträge zur „Identität“ auf dem Niveau von keiner Zeit …

Dabei ist alles vorhanden, um Diskurse breitest anders, fruchtbringender zu führen. Was alles könnte dafür angeführt werden, wie anders breitest gesprochen und gehandelt werden könnte. Aber die, kurz und also pauschalierend gesagt, Parteien in Österreich haben es sich in ihrer Bequemlichkeit, in ihrer Faulheit eingerichtet, sich nicht zu bewegen, vielleicht ihrer Angst geschuldet, sie könnten, wenn sie sich bewegten, aufgrund ihrer Kurzsichtigkeit, mehr, aufgrund ihrer Blindheit, stolpern …

Identität - Ausdruck der Denkfaulheit.png

Ein Beispiel soll angeführt werden, wie anders und also fruchtbringender die Diskussion sein könnte, etwa im Hinblick auf den Begriff „Identität“. Aus „Es gibt keine kulturelle Identität“ von François Jullien:

Es ist wichtig, sich die Kosten vor Augen zu führen, die es haben kann, wenn man sich hier der falschen Konzepte bedient. Man muss ermessen, welche – politischen – Gefahren es mit sich bringt, wenn man die Vielfalt der Kulturen in Begriffen von Unterschiedlichkeit und Identität betrachtet, sich bewusst machen, welche negativen Folgen das nicht nur für das Denken, sondern auch für die Geschichte haben kann. Ein Buch wie Samuel P. Huntingtons Kampf der Kulturen ist in dieser Hinsicht ein denkwürdiges Beispiel. Dass er die vermeintlich wichtigsten Kulturen der Welt (die „chinesische“, die „islamische“, die „westliche“) in der Logik der Unterschiede und damit der Identität beschreibt, dass er ihre charakteristischen Züge auflistet, sie in einer Tabelle ordnet und eine Typologie erstellt, ist bequem und hat sicherlich zum Erfolg des Buchs beigetragen. Das brachte natürlich nichts durcheinander, wich in keiner Weise von Hergebrachten ab: Es zerstörte keine Klischees – der Vorurteile –, auf die man die Kulturen zu reduzieren beliebt, um sich nicht länger mit ihnen aufhalten zu müssen. Um das Heterogene (die interne „Heterotopie“), das jede Kultur kennzeichnet und das sie von innen her durch Abweichung zur Entfaltung bringt und intensiviert, ausblenden zu können, gibt man sich der Seichtigkeit hin, die jeder Klassifizierung innewohnt, und bestärkt sich somit zugleich in der eigenen Sichtweise. Aber gibt es überhaupt einen „harten, reinen Kern“ einer Kultur? Wenn Huntington dies behauptet, gelingt es ihm nicht ansatzweise, das Interessante an diesen Kulturen zu erfassen. Indem er sie auf Banalitäten reduziert, indem er sich voneinander isoliert und in das einmauert, was vermeintlich ihre Besonderheiten, ihre am klarsten konturierten Unterschiede ausmacht, indem er sie auf ihre Identität zusammenschrumpfen lässt, können die Beziehungen zwischen ihnen eigentlich nur in einem „Zusammenstoß“ enden, in einem clash, wie es im amerikanischen Original heißt. 

Will man ermessen, welche Kosten dadurch entstehen und welche Schäden dies anrichtet, muss man sich – um ein uns näher liegendes Beispiel zu nehmen – ansehen, woran Europa gescheitert ist. Als es darum ging, eine Präambel für die Europäische Verfassung zu entwerfen, wollten wir definieren, was Europa ausmacht, und uns über seine Identität verständigen. Dieses Unterfangen erwies sich jedoch als aussichtslos, wir landeten in der angesprochenen Sackgasse. Die einen behaupteten, Europa sei christlich (und beriefen sich dabei auf seine „christlichen Wurzeln“ oder – in Frankreich – auf das „Erbe Chlodwigs“). Die anderen insistierten darauf, Europa sei in erster Linie laizistisch (und dachten dabei an die folgenreiche „Aufklärung“ und den Aufstieg des Rationalismus). Da man sich nicht auf eine europäische Identität einigen konnte, verfasste man schließlich auch keine Präambel. Daraufhin haben sich Überzeugungen verflüchtigt, die Entschlossenheit ist erschlafft, Energien wurden gelähmt. Man hat keine europäische Verfassung verabschiedet: Man hat Europa abgebaut. Davon hat es sich nicht erholt. Was Europa in Wirklichkeit ausmacht, ist natürlich der Umstand, dass es zugleich christlich und laizistisch (und Weiteres) ist. Es hat sich nämlich im Abstand zwischen den beiden entwickelt: in dem großen Abstand von Vernunft und Religion, von Glauben und Aufklärung. In einem Zwischen, das keine Kompromiss ist, kein einfaches Mittelding, sondern ein In-Spannung-Versetzen, so dass sich beide Strömungen gegenseitig beleben. So kommt es, dass sich die Anforderungen des Glaubens im Abstand zu den Anforderungen der Vernunft geschärft haben und umgekehrt (und das sogar in ein und demselben Geist: Pascal): Von daher rühren der Reichtum oder die Ressourcen dessen, was Europa ausmacht. Oder besser: dessen, was „Europa macht“. Vor diesem Hintergrund ist jede Definition der europäischen Kultur, jede identitäre Annäherung an Europa nicht nur schrecklich vereinfachend und denkfaul. Sondern sie lässt verkümmern, führt zu Enttäuschungen und demobilisiert.