„Komplett durch. #Komm #laß #es #einfach“

Götz Kubitschek und Bernadette Conrads haben Nachrichten an sich selbst hinterlassen. Mehr als Nachrichten, Aufforderungen an sich selbst, denn diese sind im vertraulichen Du gehalten, das Duzen die gängige Form des Selbstgesprächs, und so können es keine Antworten an die Adresse sein, an die es geschickt wurde, besteht doch zu Bernadette Conrads und Götz Kubitschek nicht einmal eine Verbindung im Siezen.

Vielleicht hatte Götz Kubitschek gerade in Wien, wo er, kurz ist es her, zu Besuch war, die Einsicht, und das wäre nur allzu verständlich, in dieser Stadt der Analyse des Selbst, die er zu sich selbst sagte, an sein Du richtete, harsch und zugleich doch zärtlich, neckisch, in der Ahnung, daß ist der Überredungston, den es braucht, um sich selbst zu überzeugen:

„Marke: Fetzenschädel. Komplett durch. #Komm #laß #es #einfach“

Götz Kubitschek, dessen Blitzbesuch in Wien von seinen Strippen gefeiert, in dankbaren Ausrufen: „Der Chef ist da“!, für sie vielleicht auch ein wenig ungläubig, für sie unfassbar, daß „der Chef“ zu ihnen nach Wien … und sie müssen einen „Chef“ erleben, der zu seiner Lebenswerkerkenntnis gekommen ist: „Fetzenschädel. Komplett durch.“ An den „Chef“ gekoppelte Anhänger (követő) können sich nur in der Spur des „Chefs“ ziehen lassen, mit ihm „komplett durch“ sein und ebenfalls es einfach sein zu lassen, was sie bisher taten, gefolgt darin, was ihr sie führender „Chef“ tat, der nun damit „komplett durch“ es einfach sein lassen will.

Wo der „Chef“ war, kurz ist es her, ist auch Bernadette Conrads, die aber, obgleich offensichtlich ständig in Wien, nicht bereit zur Analyse des Selbst, wohl deshalb, weil sie ständig in Wien und der ständige Aufenthalt in Wien immunisiert gegen die Analyse des Selbst.

Bernadette Conrads sagt zu ihrem Du stolz, und das wird sie sich wohl als Ehre hoch anrechnen: „Du schreibst Antifa-Beiträge“. Aber doch mit einem kleinen Geständnis: „Nach 3 Dübeln“.

Bernadette Conrads schreibt, verkündet sie stolz sich selbst, also „Antifa-Beiträge“, und dies in dem Sinne, darin dem Geist der Gesinnung folgend, die auch ein parlamentarischer Präsident, parlamentarische Klubmannen, ein für kurz gewesener Vizekanzler ihr Tun pflichterfüllend in den Dienst des —

Ja, das sind die Beiträge der Bernadette Conrads gegen den „Faschismus“, die einem Abgeordneten in Straßburg jetzt fehlen, weil er diese der Geschäftsführerin und Chefredakteurin Beiträge nicht mehr abrufen kann, und was wird er nun ohne den statusschen Beiträgen im Parlament tun, und für ihn vielleicht schlimmer noch, in der kommenden Woche in der Lugner-City sprechen können …

Schon plagen Bernadette Conrads Sorgen um den „finanziellen Aufwand“ durch dieses für sie wohl ungehörige Benehmen

„Zensur“, wie es ihr Parlamentarier nennt, das durchaus als ein „Antifa-Beitrag“ von ihm selbst angesehen werden kann, aber vielleicht können ihr Kameradinnen aus Graz eine finanzielle Stütze werden, wenn diese ihre Forderung nach Streichung der Förderung, um die sie sich jetzt so recht bemühen, durchsetzen, dann, ja dann,

dann wäre wieder Geld recht frei für gesinnungsgemäße Volkskultur, für gesinnungsgemäßes Brauchtum und so wohl auch für ihren gesinnungsgemäßen Status