Zuerst was Christian Hafenecker von der identitären Parlamentspartei am 23. September ’24 in der mit dem ihm zur Seite wichtigtuenden P. W. veranstalteten Pressekonferenz sagt, dann, für wen er, die er „Journalisten“ nennt, ausrückte, und dann noch, was er nicht sagt.
Christian Hafenecker von der für kurz gewesenen patriotischen Regierungspartei sagt am 23. September in seinem Jahr 24:
Es ist unglaublich, in welche Richtung sich mittlerweile unser Parlament entwickelt und vor allem auch, wie politischer Einfluß genommen wird auf an sich freie Berichterstattung. Wir sind heute darüber erst informiert worden, daß der Herr Machl von Report 24 zum Beispiel nicht zugelassen wurde, obwohl er sich akkreditieren lassen wollte für den Wahlsonntag und für die Wahlberichterstattung, und es ist auch bekannt, dass zwei weitere Medien hier ausgeschlossen werden sollen. Und das ist natürlich schon ein starkes Stück, denn es ist nicht etwa das Parlament, daß das entschieden hat, daß diese Journalisten nicht am Sonntag aus dem Parlament heraus berichterstatten dürfen, sondern es ist eine Entscheidung aus dem Innenministerium, hier konkret aus der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienste. Und das muß man sich also vorstellen, da werden also Journalisten, freie Journalisten, vom Geheimdienst überwacht und überprüft, und das gibt dann dafür den Ausschlag, daß jemand nicht mehr berichterstatten darf. Spannend ist auch, daß die betroffenen Journalisten nicht über Details informiert worden sind. Man weiß noch gar nicht, warum sie hier nicht anwesend sein dürfen. Übrigens, auch das Parlament, die Pressestelle des Parlaments weiß nicht, warum man diese Journalisten ausgeschlossen hat. Aber es ist jedenfalls ein starkes Stück, das hier zustandegekommen ist. Und wissen Sie, das ist der Spitzelstaat. Stellen Sie sich vor, Sie werden als Journalist vom Geheimdienst überprüft und dann schlußendlich ausgeschlossen von einer Berichterstattung. Mir ist nicht bekannt, daß es so etwas bis jetzt schon gegeben hätte. Und es stellt natürlich einen massiven Eingriff in die Pressefreiheit dar.
Und wissen Sie, was das nächste Interessante ist. Wenn jetzt der Geheimdienst hergehen kann, der Herr Omar Haijawi-Pirchner und seine Kollegen, und Teil der Exekutive ist und der Legislative vorschreibt, wen man sozusagen als Gast im eigenen Haus, im Parlament haben darf und wen nicht, ja, dann sieht man, daß es hier auch mit der Gewaltentrennung ein massives Problem gibt, denn selbstverständlich muß die Legislative, sprich das Parlament entscheiden, wer hier bei einer Berichterstattung teilnehmen darf und wer nicht. Und wissen Sie, das ist gerade angesichts des Umstandes, daß der Innenminister aus jener Gemeinde stammt, wo bis vor kurzem noch ein Dollfuß-Museum gegeben hat, schon hoch interessant, da muß man sich schon einmal die Frage stellen, wie es hier mit der Demokratie eigentlich bestellt ist. Sie wissen, in der Gemeinde von Herrn Karner, Texingtal, ist das Dollfuß-Museum gestanden, das war immerhin der Begründer des austrofaschistischen Staates. Das ist hier einmal festzuhalten und wenn Herr Karner so weiter macht, dann ist er bei seiner Reise in die Vergangenheit offensichtlich am Ziel. Ein Ziel, das wir so sicherlich nicht teilen wollen.
Wir fordern daher das Innenministerium ultimativ auf, jegliche Zugangsbeschränkungen für Journalisten am Wahlabend wiederum aufzuheben. Und sich auch bei den betroffenen Journalisten sich zu entschuldigen, in welches Licht sie man da rückt und was man da eigentlich mit ihnen aufgeführt hat, das ist, wie gesagt, aus meiner Sicht, beispiellos. Ich bin auch dafür und wir fordern auch, daß man gegenüber den betroffenen Personen lückenlos die Gründe dafür offenlegt, die zu dieser Entscheidung geführt haben. Sehr geehrte Damen und Herren, zu hinterfragen ist natürlich auch, welche Rechtsgrundlage für diese Entscheidung seitens des Innenministeriums gibt, auch hier wird uns der Herr Innenminister noch Antworten schuldig sein. Fakt aber ist jedenfalls eines, daß der tiefe Staat der ÖVP freie unabhängige Medien in ihrer journalistischen Arbeit behindert, das ist ein Faktum, das wir hier sehen. Und wissen Sie, auf der einen Seite werden freie Medien behindert, auf der anderen Seite werden Medien wie der ORF durch genau denselben tiefen Staat manipuliert und damit auch Wahlen manipuliert und das ist der eigentliche Grund für unsere heutige Pressekonferenz.
Wenn der „eigentliche Grund für unsere heutige Pressekonferenz“ ist, für die Nationalratswahl am 29. September 2024 für den Fall, daß es für seine Partei doch nicht so gut laufen könnte, vorzubauen und vorzubereiten, ganz im Stile des old grey boys: „Wahlen manipuliert“ …
erübrigt sich im Grunde, noch anzuführen, für wen Christian Hafenecker am vergangenen Montag in seinem Jahr ausrückte, wen er „Journalisten“ nennt, und auch, was er nicht sagt.
Aber, was zu Beginn versprochen wurde, wird auch eingehalten. So recht als Macher rückt Christian Hafenecker für Florian Machl aus, der für ihn ein, bloß „Journalist“. Und Florian Machl mit treuem Dank an Christian Hafenecker verbreitet noch desselben Tages den Ausschnitt des machlischen Verteidigungsvideos, nicht ohne dabei, wieder einmal den österreichischen Bundespräsidenten auf seine ihm recht spezielle Art seine Referenz zu erweisen, für die er schon einmal vor Gericht …

Es kann auch sein, daß Christian Hafenecker neben dem Hauptgrund der Pressekonferenz, zum Vorbauen und zum Vorbereiten, daß „Wahlen manipuliert“, ausrücken, sich erklären mußte, weil der „Chef“ wolfsteufelswild nicht verstand,
wie es denn sein kann, daß eine seiner Strippen nicht in das Parlament darf,
Der „Chef“, der, kurz ist es her, auch diese Strippe großzügig teilnehmen ließ an seinem Empfang im Ferdinandihof … In einem auch auf der Konzernplattform X verbreiteten Video fragt der „Chef“ eine Strippe von ihm:
Das soll nicht unbemerkt bleiben, was Christian Hafenecker in dieser Pressekonferenz in seinem Jahr so nebenher auch noch sagt: „[D]ann ist er bei seiner Reise in die Vergangenheit offensichtlich am Ziel. Ein Ziel, das wir so sicherlich nicht teilen wollen.“ Das ist ein wenig zu ungenau von ihm formuliert, es ist schon ein „Ziel, das wir so sicherlich nicht teilen wollen“, weil diesmal soll die hafeneckerische Partei die Volkskanzl stellen, und dann ist es ein zu teilendes „Ziel“ …
Am Ziel wird dann auch vor allem eine Frau sein, unter deren wirtschaftsgetriebenen Einfluß der Obmann der hafeneckerischen Partei jetzt schon ist, ohne noch an sein Ziel gelangt zu sein, und was es dann für Pressevorstellungen geben wird, schon am und nach dem 29. September seines Jahres 24, wenn diese Partei mit ihrem zurzeitigen Obmann das Ziel verfehlt: „Wahlen manipuliert“ …

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