Der freiheitliche Akademikerverband Salzburg spricht wieder von „Arbeitslagern“. Das verwundert nicht. Was sonst sollte einem akademischen Verband der FPÖ einfallen, also einem Verband einer toten Partei? Warum es eine tote Partei ist, wurde bereits ausgeführt, und kann hier gelesen werden.

Und auch der freiheitliche Akademikerverband Salzburg bestätigt aktuell einmal mehr, was für eine tote Partei das ist. Aktuell daran ist aber nur eines, daß dieser Verband es halt 2015 wieder auf seiner Website hat, was bereits 2010 auf seiner Website zu lesen war. Was Neues kann von diesem freiheitlichen Verband nicht erwartet werden. Und was schon gar nicht von der freiheitlichen Intelligenzija erwartet werden kann, sind wirkliche und menschenwürdige Lösungen.

Arbeitslager fallen der freiheitlichen Intelligenzija ein. Mehr fällt ihr nicht. Es ist auch eine faule Intelligenzija. Da hat sie vor Jahren einen Einfall. Und bei diesem Einfall bleibt sie, ganz egal, welche Entwicklungen es in den letzten Jahren gegeben hat. Sie kann sich zurücklehnen. Dumm ist die freiheitliche Intelligenzija nicht. Mit einem Einfall lebt es sich angenehm. Denn sie weiß genau, noch fauler als sie, sind die Wählerinnen und Wähler. Sie wählen die freiheitliche Partei, weil sie zu faul sind, und es sie auch gar nicht interessiert, ob aus diesem freiheitlichen Lager nur die geringste neue Idee kommt, die kleinste neue Idee auf gegenwärtige Gegebenheiten, oder ob das freiheitliche Lager einfach das Alte wiederholt und wiederholt und wiederholt …

Was zu diesem freiheitlichen Verband aus Salzburg vor einem halben Jahrzehnt geschrieben wurde, das muß nicht wiederholt werden, es kann hier nachgelesen werden, und ist dennoch absolut aktuell. Aktuell deshalb, weil es keinen Unterschied gibt zwischen dem freiheitlichen Verband 2015 und dem freiheitlichen Verband 2010:

Akademische Pläne: Arbeitslager, Schulpflicht als Kann-Bestimmung, Nicht-Integration und so fort

In den Kellern des Internets hängen die akademischen Flecken

Verbrennt solche Gestalten, wie …

Ein Zeugnis für konservative Menschlichkeit

Sie werden vielleicht sagen. Es muß doch in einem halben Jahrzehnt irgend eine, wenigstens eine minimale Entwicklung in diesem freiheitlichen Lager gegeben haben. Ja, die gab es. Nein, eine geistige Entwicklung ist damit nicht gemeint. Vor fünf Jahren war der Vorsitzende dieses Verbandes Mag. Gunther Fitzga und Öffentlichkeitsbeauftragter war Dr. Wolfgang Caspart. Und das ist die Entwicklung: 2015 ist Dr. Wolfgang Caspart der Vorsitzende.

Wenn Sie vor allem als Wähler und Sie als Wählerin meinen, nicht im Visier der Freiheitlichen zu sein, es keine gegen Sie gerichteten Pläne gibt, dann geben Sie sich einer Illusion hin. Vielleicht ist es Ihnen auch egal, wenn Sie eines Tages aufwachen, und Sie nicht mehr wählen dürfen. Ihnen das Wahlrecht zu nehmen, darüber denkt beispielsweise Dr. Wolfgang Caspart intensiv nach, und von der freiheitlichen ZZ des NR Wendelin Mölzer und Andreas Mölzer empfehlend verbreitet:

Freiheitlicher Traum vom elitären Reich

Wolfgang Caspart – der teure Philosoph der Freiheitlichen

Mit dem Vorbild einer Demokratie nach schweizerischer Art, wie es von Freiheitlichen recht öffentlichkeitswirksam versucht wird zu verkaufen, hat das allerdings gar nichts, absolut nichts zu tun.

Wenn Sie nicht mehr wählen dürfen, dann wird es für Sie wohl auch nicht mehr von Bedeutung sein, ob Sie Ihre Meinung äußern dürfen oder nicht. Denn auch die Idee gibt im freiheitlichen Lager. Geäußert zwar ebenfalls vor einem halben Jahrzehnt, aber wie das oben angeführte Beispiel der Arbeitslager zeigt, Freiheitliche zehren in Ermangelung neuer Einfälle nun einmal von alten Einfällen ein Leben lang:

Die geforderten Verbotsgesetze von Sozialheimatschaftern

Und wenn Sie ohne Wahlrecht sein werden und keine Meinung mehr äußern werden dürfen, dann wird es für Sie auch bedeutungslos geworden sein, ob Sie noch ein Geld haben werden oder keines. Daß Sie bereits jetzt schwer dafür zahlen, wissen Sie wohl hypogut selbst, und nicht nur Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der im gestrigen Sommergespräch dazu sagte (und er, Mitterlehner, es selbst nicht mehr vergißt, wenn seine christschwarze Partei eine Regierungspartnerin sucht):

„Uns hat natürlich schwer beeinträchtigt die gesamte Hypo-Problematik. Sonst hätten wir uns die Steuerreform ohne Gegenfinanzierung leisten können. Wir hätten das dreimal finanzieren können, nicht nur einmal gegenfinanzieren müssen. Und das möchte ich schon sagen, ist nicht von uns entstanden, sondern es ist entstanden in einem anderen Land, nämlich in Kärnten.“

Sie wissen hypogut um die Handlungen der freiheitlichen Blindflieger und Blindfliegerinnen in der jüngsten Vergangenheit, wenn sie in Regierungsverantwortung waren. Wer von alten Einfällen zehrt, handelt auch wieder nach alten Handlungen. Mit der FPÖ bekommen Sie nur, was Sie schon hatten. Aber vielleicht kein Recht mehr zu wählen, und dann werden Sie es nicht mehr auf friedlichem Wege stoppen können, so wie es die Wählerinnen und Wähler in Kärnten noch konnten, sehr spät, aber es dann doch endlich machten, wenn auch ein großer Schaden für alle bereits durch dieses freiheitliche Lager angerichtet war.

Es ist Ihnen möglicherweise vollkommen egal, was ein Verwandter oder eine Verwandte von Ihnen macht, aber Freiheitlichen ist das bereits jetzt nicht egal:

Modern times by FPÖ: Sippenhaftung, Aufgabe der Rechtsstaatlichkeit …

Wie wird das in Zukunft sein, unter einer von Ihnen in hohe und höchste Verantwortlichkeiten gewählten …

Sie denken, weil Sie nicht Ute Bock heißen, kann es Ihnen nicht passieren, je im Handbuch zu freiheitlicher Politik Ihren Namen zu lesen, Sie seien als „Gesetzesbrecherin zu belangen“ – na ja, wenn es Sie beruhigt, nicht Ute Bock zu heißen …

Ach, es könnte noch vieles angeführt werden, aber wozu? Sie wissen es ohnehin. Was nicht gewußt wird, ist, weshalb dieses Lager dennoch von vielen, viel zu vielen immer noch ein wählbares …

Was noch angeführt, wieder angeführt werden könnte? Etwa all die Grauslichkeiten, die unter Duldung und, muß gesagt werden, Aufmunterung von hohen und höchsten, also von He.-Chr. Strache aufwärts, Funktionären und Mandatarinnen der FPÖ von der Schreibstaffel …

Von der Schreibstaffel der gesinnungsgemäß zensierten Website der FPÖ kann abschließend zum freiheitlichen Akademikerverband zurückgekehrt werden. Es wird nicht überraschen, daß auf der Website dieses Verbandes viele Einträge aus der Website „Querrschüsse“ gibt, die von einem betrieben wird, der auch Gastkommentare für die gesinnungsgemäß Zensierten ist.

Es wird auch nicht überraschen, was 2010 von „Le Penseur“ zu lesen war, auch 2015 vom freiheitlichen Akademikerverband verbreitet zu finden: „Holocaust-Religion“ …

Und wen will es noch verwundern, daß He.-Chr. Strache verbreitet, was auch der Verband breitet, die Definition, was „heute rechts“ – diese Definition: gesinnungsgemäß übernommen von einem Deutschen … Ein Ziel dieses Verbandes ist:

„Das Selbstverständnis festigen zu unserem deutschen Volks- und Kulturgut. Das Herbeiführen eines brüderlichen, selbstverständlichen und weltoffenen Nationalgefühls.“

Es wurde nach dem letzten Sommergespräch zwischen Hans Bürger und He.-Chr. Strache viel darüber gesprochen, daß der zurzeitige freiheitliche Obmann sich als „weltoffen“ bezeichnet habe, und auch spekuliert, was er denn damit gemeint haben könne … Nun, möglicherweise hatte He.-Chr. Strache nicht die Zeit, die gesamte Definition von Weltoffenheit vorzutragen, oder es schien ihm dabei opportuner, nach einem klassischen Vers zu agieren: da tritt er hin vor jeden, und denkt sich seinen Teil – zu „weltoffen“ …

Beinahe könnten diese Definitionen und Ziele dazu verleiten, darüber zu theoretisieren, zu welchem Ismus derartige akademische Pläne – aber nein, was mit diesen wiederbelebt werden will, ist schlicht und einfach etwas ganz Altgrausliches, das als etwas Patriotisches verkauft, freilich ohne die dazugehörige Formel zu sagen. Ob auch das zum „Wiederbeleben des Faschismus“ gehört, worüber in der von NR Wendelin Mölzer, der nebenher auch Abgeordneter im österreichischen Parlament ist, geführten Zur Zeit unverhohlen theoretisiert wird, darüber mögen Sie sich selbst eine Meinung bilden, so lange Sie noch eine Meinung haben und vor allem noch wählen dürfen …

Ehe Sie über das alles zu denken beginnen, sind Sie eingeladen, vorher noch einmal richtig zu lachen. Und die Ausführung über „Ehe für alle“ eignet sich hierfür so recht, herzhaft lachen zu können, und zeigt zugleich auf, wie durchgeistigt die Damen und Herren des Akademikerverbandes Salzburg sind. Vielleicht erübrigt es sich danach sogar, daß Sie darüber noch nachdenken müssen, ob Sie diese Partei je wieder … und es kommt Ihnen bereits wie ein schlechter Witz vor, erwogen zu haben, diese Partei je zu wählen.