ÖVP-FPÖ-Regierung in Österreich: Doppelstaatsbürgerschaften für Roma und Sinti!

Regierungsprogramm ÖVP und FPÖ - Kein Zeichnen gegen Antiziganismus im Gedenkjahr 2018

Wenn es nun im Programm der angelobten Regierung von ÖVP und FPÖ heißt, es solle Doppelstaatsbürgerschaften für Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus in Österreich geben, werden diese Doppelstaatsbürgerschaft dann auch Menschen bekommen, die als Roma und Sinti bezeichnet werden … das müßte mit einem Fragezeichen abgeschlossen werden, denn es ist Skepsis angebracht. Es ist mit einem Ausrufezeichen abzuschließen. Als Forderung. Es ist nämlich zu erwarten, daß diese Menschen auch in diesem Fall die Vergessenen sein werden, Menschen, auf die stets bewußt vergessen wird.

Im Programm der montagsangelobten Regierung von ÖVP und FPÖ sind zwei Wörter nicht zu finden: Antiromaismus, Antiziganismus. Ein Zeichen gegen Antiromaismus, Antiziganismus will ÖVP und FPÖ nicht setzen. Immerhin ein Zeichen gegen Antisemitismus, wie im Abschnitt

Im Gedenkjahr 2018 eine ÖVP-FPÖ-Regierung: Schaften, geht voran!

über das Gedenkjahr 2018 zu lesen ist. Ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, das klingt auf den ersten Blick gut. Auf den zweiten Blick aber schon weniger. Denn es kommt nicht von ungefähr Antisemitismus in diesem Programm ein zweites Mal vor, im Zusammenhang mit dem Islam. Es geht in erster Linie nicht gegen Antisemitismus, sondern gegen den Islam, und damit wird auch die breite Diskussion außerhalb von ÖVP und FPÖ, nicht ganz außerhalb, getroffen, wie die letztwöchige Sendung

Michael Ley und Servus-TV, der Spezl-Sender der Malý-Strachu-Vláda

im Spezl-Sender es eindrücklich zeigte, mit der Frage „Islam: Gefahr für die Juden?“.

Und es darf gerade im Zusammenhang mit Antisemitismus nicht vergessen werden, wie sehr die montagsangelobten Bundeskanzler und Vizekanzler darum wetteifern, wer der größere Spezl von Viktor Orbán ist, der erst vor kurzem ein deutliches Zeichen für Antisemitismus setzte, mit seiner Volksbefragung

„Soros plan“ is, shortly be said, the „Hooton plan“ of the Orbánists

Ein montagsangelobtes Regierungsprogramm ohne Festschreibung gegen Antiziganismus, gegen Antiromaismus aufzutreten, es gerade im Abschnitt über das Gedenkjahr 2018 nicht zu erwähnen, gegen Antiziganismus, gegen Antiromaismus mehr als nur Zeichen setzen zu wollen, heißt nichts anderes, als auf diese Menschen weiterhin vergessen zu wollen, sie weiterhin den grausigsten Verfolgungen jedweder Art preiszugeben. Gerade im Abschnitt zum Gedenkjahr 2018 hätte es unbedingt erwähnt werden müssen. Denn, es gab nicht nur eine Shoa, sondern auch …

Holocaust ist gleich Shoa und Porajmos

Bei diesem von ÖVP und FPÖ bekundeten Zeichen gegen Antisemitismus geht es wohl mehr darum, Verbündete gegen den Islam zu finden. Und Menschen, die als Juden bezeichnet werden, sollen sich daran erinnern, wie schnell das umschlagen kann, in Feindschaft und Verfolgung – ewiges Vorbild dafür Martin Luder. Als jüdische Menschen nicht seine Verbündeten sein wollten, wie er sich das vorstellte, wurde er zum eifernden Befürworter, jüdische Menschen so zu behandeln wie die Menschen, die dem Antiziganismus, dem Antiromaismus bis heute ausgesetzt sind …

Es gibt zu viele Kapitel, die mehr von einem Zeichen für Antisemitismus erzählen, als von einem Zeichen gegen Antisemitismus, und das betrifft nicht nur die FPÖ mit ihrer Ikone Franz Dinghofer, auch die ÖVP hat nach wie vor ihre entsprechende Ikone mit Leopold Kunschak

NS Auf wen bei der Doppelstaatsbürgerschaft nicht vergessen wird, das sind die Menschen in Südtirol, die für die FPÖ aber nur ein erster Schritt …

Doppelpaß Südtirol und Faschismus vor den Augen des Bundespräsidenten

NNS Wie kann es auch anders sein, daß auf diese Menschen, die als Roma und Sinti bezeichnet werden, weiter bewußt vergessen wird, wenn bedacht wird, daß die Angelobung im Schlafzimmer der Ahnherrin von den Anti…

Und wie sehr die Ahnherrin noch zu wirken vermag, dafür kann kein Geringerer als der Montagsangelobungsmeister als Zeuge aufgerufen werden, der einmal, nicht sehr lange her, sagte, die Hofburg sei schon was Spezielles, atme die Ahnherrin …

NNNS Noch ein Wort ist im montagsangelobten Regierungsprogramm nicht zu finden: Rassismus. Würde es diesen Begriff im Programm in einer Formulierung geben, gegen Rassismus wenigstens Zeichen setzen zu wollen, hätte zumindest interpretiert werden können, Menschen, die als Roma und Sinti bezeichnet werden, seien ebenfalls gemeint, wie es eben oft geschieht, sie unter diesem Begriff wohlwollend mit zu meinen, ohne ihnen allerdings zugestehen zu können, daß es sich beim Antiziganismus, Antiromaismus um einen speziellen Rassismus handelt.

Ein Gedanke zu „ÖVP-FPÖ-Regierung in Österreich: Doppelstaatsbürgerschaften für Roma und Sinti!

  1. Pingback: Holocaust-Gedenken der Staatsspitze in Österreich – Ohne Sinti und Roma, aber wer will schon neben „Zigeuner“ sitzen, in Österreich | Prono ever

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