Thomas Chorherr auf einem Bankerl mit Leopold Kunschak und Klemens Metternich auf dem Karl-Lueger-Ring

Thomas Chorherr fällt einiges ein -, zum Karl-Lueger-Ring. Und die Presse veröffentlicht das chorherrsche Erinnerte am 7. Mai 2012 …

Thomas Chorherr erinnert sich, welche Straßen, welche Plätze einmal so hießen, dann wieder … Thomas Chorherr legt sich nicht eindeutig fest, er schreibt also nicht klar, daß er gegen eine Umbenennung des Karl-Lueger-Ringes ist. Es darf aber angenommen werden, nachdem er unmißverständlich schreibt, er will seinen Leopold-Kunschak-Preis für Publizistik nicht zurückgeben, daß er nichts dagegen hätte, wenn Karl Lueger seinen Ring behielte …

Thomas Chorherr verteilt den Antisemitismus gerecht, er stellt einen sozialdemokratischen Antisemiten vor und einen christschwarzen Antisemiten. Und es ist Thomas Chorherr beinahe hoch anzurechnen, daß er über Leopold Kunschak Auskunft gibt, was bei den jährlichen Verleihungen der Leopold-Kunschak-Preise im österreichischen Parlament nicht der Fall ist, sondern ganz im Gegenteil …

Und dann stellt Thomas Chorherr die Frage, weshalb die Metternichgasse nicht umbenannt werde, stehe doch Metternich für Zenusr, Geheimpolizei, Unterdrückung … Thomas Chorherr meint die Antwort zu kennen, weil Metternich offenbar kein Antisemit gewesen …

Der ehemalige Chefredakteur der Presse hätte vielleicht den Gedanken weiterverfolgen sollen, weshalb Straßennamen umbenannt werden, statt mit einem verwaschenen Versuch für eine Erhaltung des Karl-Lueger-Ringes und der Verteilung des Antisemitismus auf die christschwarze Partei und auf die sozialdemokratische Partei … Mit seinen Erinnerung, daß Straßen und Plätze einmal so und dann wieder anders und dann noch einmal wieder anders heißen, war Thomas Chorherr gedanklich kurz davor, in die richtige Straße einzubiegen. Aber dann blieb er stehen, wohl vor langer Zeit schon, nicht erst beim Schreiben dieser Kolumne …

Straßennamen sind Zeichen dafür, aus welchen Zeiten sich eine Gesellschaft immer noch nicht befreit hat, Zeichen dafür, in welchen Zeiten eine Gesellschaft nach wie vor gefangen ist, Zeichen dafür, in welchen Zeiten eine Gesellschaft weiter verharren will, Zeichen auch dafür, welche Zeiten eine Gesellschaft wiedergebären möchte, könnte …

Daß die Metternichgasse, um bei diesem chorherrschen Beispiel zu bleiben, nach wie vor Metternichgasse heißt und es keine Diskussion über eine Umbennung gibt, hängt wohl mehr damit zusammen, daß Politik und Gesellschaft weiterhin bestimmt wird von dem, wofür Metternich steht, und nicht damit, ob Metternich ein Antisemit oder kein Antisemit gewesen sei …

Gerade nach den aktuellen Beschlußfassungen der Vorratsdatenspeicherung, der SPG-Novelle, des Terrorismuspräventionsgesetzes, des Datenaustauschgesetzes ist die Metternichgasse Zeichen dafür, daß die Zeit der Überwachung, der generellen Verdächtigung und der allumfassenden Kontrolle nicht überwunden ist, nicht überwunden werden will, sondern ganz im Gegenteil, noch weiter vorangetrieben werden will … Und dafür stehen in Österreich die christschwarze Partei und die sozialdemokratische Partei, die diese Gesetze eben erst beschlossen haben, aber diese Arbeitsteilung ist Thomas Chorherr zur Metternichgasse nicht eingefallen, sondern die Verteilung des Antisemitismus auf alle, so bleibt an der christschwarzen Partei weniger Antisemitismus kleben, dürfte die Hoffnung von Thomas Chorherr sein … Aber in der christschwarzen Partei wird weiter

Thomas Chorherr will den Leopold-Kunschak-Preis behalten, weil er für ihn stets ein großer Österreicher war, ein wichtiger Arbeiterführer

Mit Blick auf die festgeschriebenen Intentionen der Leopold-Kunschak-Preise stellt auch Thomas Chorherr nicht die entscheidende und also inhaltliche Frage, ob der „österreichische Streicher“ als Namensgeber den Zielen dieses Preises gerecht werden kann …

4 Gedanken zu „Thomas Chorherr auf einem Bankerl mit Leopold Kunschak und Klemens Metternich auf dem Karl-Lueger-Ring

  1. Avatar von Gert Schubert

    wann immer ich irgendwo in spanien zu tun hab, finde ich irgendwas, das nach general franco heißt und in allen ländern ist es ähnlich. macht ja nix- vielleicht haben die ja alle irgendwelche autobahnengebaut oder sonst irgendwas tolles getan. vielleicht haben wir anderen ja JETZT unsere eigenen helden und die sind überzeugend genug.
    ich glaube nicht, daß es darauf ankommt, straßen umzubenennen ( im allgemeinen- lueger ring ist schon ein witz! )
    nach wem von heute aber wird man später eine straße benennen?

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