Ach, das wird nicht wirklich erwartet, auf einer freiheitlichen Homepage einmal einen positiven Bericht über Menschen zu lesen, für die Freiheitliche keine „Inländerfreundlichkeit“ und keine „Nächstenliebe“ aufbringen können.
Aber wenigstens – ach, eine doch törichte Erwartung – ein Nachreichen der Information könnte erwartet werden, daß der Verdacht auf Polio-Erkrankung sich nicht bestätigt hat, die vier Menschen nicht an Kinderlähmung erkrankt sind. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind also alle negativ ausgefallen. Das ist gesinnungsgemäß für das freiheitliche Spitzenpersonal dieser Homepage ein negatives Ergebnis, weil allein schon das sachliche Informieren darüber – und das muß Freiheitlichen bereits unerträglich sein – muß ihnen vorkommen, als ob sie etwas Positives über Menschen schreiben müßten, für die Freiheitliche keine „Inländerfreundlichkeit“ und keine „Nächstenliebe“ überhaben, sondern die Freiheitliche nur überhaben.
Es wurde trotzdem eine ganze Arbeitswoche zugewartet, ob auf der freiheitlichen Homepage diese Zusatz-Information zu dem Kommentar „Asylanten schleppen Polio und Tuberkulose in Österreich ein“ über das endgültige und negative Testergebnis doch noch veröffentlicht wird. Nein, umsonst gewartet. Darüber informieren Freiheitliche der Unzensuriert nicht mehr. Das erfreuliche Ergebnis ist Freiheitlichen keine Information wert, es paßt nicht in ihre negative Darstellung der Menschen, für die Freiheitliche weder „Inländerfreundlichkeit“ noch „Nächstenliebe“ … Im Grunde ist es von Freiheitlichen auch nicht einmal „inländerfreundlich“ und auch nicht geprägt von „Nächstenliebe“, wie diese Freiheitliche definieren, gegenüber den Menschen, für die Freiheitliche behaupten, „Freundlichkeit“ und „Nächstenliebe“ aufzubringen. Denn die Freiheitlichen geben keine Entwarnung, sie lassen die Menschen im Ungewissen, agieren gesinnungsgemäß mit der Angst der Menschen vor Infektionskrankheiten.
Ein anderer Umgang kann realistischerweise von der freiheitlichen Gemein-Schaft nicht erwartet werden. Tatsächlich ärgerlich an dieser Sache aber ist, daß die Tageszeitung „Der Standard“ eine Qualität in ihrer Berichterstattung dazu abliefert, die sich der freiheitlichen Qualität angleicht. Wie im Vergleich ersichtlich, wurde auf der freiheitlichen Homepage der Kommentar aus dem „Standard“-Bericht destilliert …
„Der Standard“ fand es nicht der Mühe wert, das endgültige Testergebnis abzuwarten, ehe er darüber berichtet. Wenigstens hat „Der Standard“ die Information über das endgültige negative Testergebnis nachgereicht, das schon wenige Tage später vorlag.
„Der Standard“ fand es nicht erwähnenswert, in seinem Bericht über das „Schnellverfahren“ zu erwähnen, daß beispielsweise allein in Syrien mit einer großen Impfkampagne sofort begonnen wurde, 1,6 Millionen Kinder eine Schluckimpfung erhalten. Obwohl „Der Standard“ mit seinem Artikel, in dem von 13 neuen Fällen berichtet wird, sich offensichtlich auf die Information von der WHO bezieht, in der auch von der breiten Impfaktion gesprochen wird.
„Der Standard“ sollte, ehe er Material für eine freiheitliche Spitzenpersonal-Homepage zum Abschreiben liefert, selbst von anderen Zeitungen abschreiben, um die Qualität zu erreichen, die ihm in Österreich nachgesagt wird, etwa von „Spiegel Online“. Auf „Spiegel Online“ werden nicht nur die Informationen über die Impfaktionen beispielsweise in Syrien veröffentlicht, sondern auch über die Gefahr der „Impfmüdigkeit“ in Deutschland. Auch in Österreich gibt es diese Tendenz, Kinder nicht mehr impfen zu lassen. Das heißt, für das Risiko der Wiederkehr der Kinderlähmung können nicht einfach Menschen verantwortlich gemacht werden, für die Freiheitliche keine „Inländerfreundlichkeit“ und „Nächstenliebe“ …
„Der Standard“ hätte, würde er der ihm nachgesagten Qualität entsprechen, auch darüber berichten, um wie viele Fälle es weltweit tatsächlich geht, wie es um die weltweite Verbreitung von Kinderlähmung tatsächlich bestellt ist. Anstatt gleich schon hysterisch über ein „Schnellverfahren“ zu berichten, wobei sich nicht einmal eine ganze Woche später herausstellt, daß es keine einzige Kinderlähmungserkrankung in Traiskirchen gibt. Aber um über das tatsächliche Ausmaß des Gefahrenpotentials informiert zu werden, muß entweder beispielsweise „Spiegel Online“ gelesen werden, oder gleich die Statistiken der WHO abgerufen werden …
Die Berichte in Medien dürfen wohl nicht zu wichtig genommen werden. Denn es ist ohnehin sehr fraglich, ob Leserinnen und Leser andere Kommentare posten würden, ob zum Beispiel Peter Seiser etwas anderes posten würde, wüßte er, daß alle vier Tests negativ ausgefallen sind; es ist eher anzunehmen, daß er es inzwischen ohnehin weiß, freilich nicht von der freiheitlichen Homepage, aber von anderen Medien, das ihn aber nicht und nicht veranlaßt, einen weiteren Kommentar, also einen positiven, zu schreiben zu seinem vom 1. Dezember 2013:
„Die allgemeine Gefahr, dass allerhand Ungeziefer von diesem Ungeziefer eingeschleppt wird, ist natürlich groß. Besonders, wenn man auf manche trifft, die stinken, dass einem das Frühstück von vorgestern hochkommt, fragt man sich, warum nicht noch mehr Bazillen eingeführt werden. In manchen Länder darf man nicht mal eine Banane über die Grenze bringen. Aber bei uns sind alle Bazillen willkommen. Halbes Jahr Quarantäne wäre die Lösung! (Fettierung B.K.)“
Und diese Meinung von Peter Seiser erhält Zuspruch, wie die Bewertung seines Kommentars zeigt. Hingegen erhält ein Vorschlag zur einfachen Vermeidung durch Impfung keine Zustimmung, wie gelesen werden kann, sondern wird zu etwa zwei Drittel negativ bewertet.
Der Einfluß der Medien scheint doch sehr gering zu sein, wie auch das Beispiel der Tageszeitung „Der Standard“ zeigt. Wird etwa daran gedacht, wie die Kommentare zur modernen Kunst auf „Standard Online“ ausfallen, als wären es Leser und Leserinnen von freiheitlichen Medien. Und eines kann dem „Standard“ nicht nachgesagt werden, daß er abwertend über Kunst schreibt, und dennoch … Ein Beispiel dafür wurde erst vor kurzem veröffentlicht:
Leibnitz – Der Standard in Österreich, gespielt und geschrieben vom Standard-Ensemble