Seyyed Ata’ollah Mohajerani hat es, als er noch im Iran war und nicht im Direktorium des Abdullah-Zentrums saß, nicht so deutlich formuliert:
„I asked, if the fatwa had never been issued? There was a sharp smile from Mr Mohajerani. ‚If the book had not been written, there would have been no fatwa issued,‘ he said.“
Heute sitzt er, der ehemalige iranische Kulturminister, also im Direktorium des Abdullah-Zentrums in Wien …
Es wurden hier schon viele Gründe angeführt, wie nachgelesen werden kann, die gegen ein solches Personenkultzentrum sprechen. Ein Grund, der ebenfalls kein Argument für ein solches Zentrum ist, wurde noch nicht erwähnt.
Das Zentrum wird genannt: „Internationales König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ ( „KAICIID“) …
Wird allein von der Zusammensetzung des Direktoriums ausgegangen, muß gesagt werden, dieses Zentrum hat mit Kultur nichts zu tun, aber alles mit Religionen. Wird zusätzlich der aktuelle Abdullah-Bericht des Kurz-Ministeriums berücksichtigt, in dem auch über Arbeitsbereiche, Aktivitäten informiert wird, ist hauptsächlich über Religion zu lesen, Kultur kommt im Grunde bloß als Überschrift vor mit sehr wenigen und äußerst vagen Absichtserklärungen; wenn „Interkulturalität“ im Zentrumsnamen vorkommt, muß es halt auch irgendwie erwähnt werden … Hier wird also Kultur nur in Verbindung mit Religion … und die bestimmende Macht ist die Religion, auch über Kultur …
Das paßt gut zu Österreich. Wenn in Österreich nachgedacht wird, wie Österreich in der Welt besser verkauft werden könnte, als Kunst- und Kulturland, werden auch nicht Kunst- und Kulturschaffende eingeladen, daran an führender Stelle mitzuarbeiten, sondern der leitende Angestellte der römisch-katholischen Kirche. Aus Geldmangel ist nun nichts daraus geworden. Glücklicherweise. Für die Einsicht, daß aus Geldmangel daraus doch nichts wird, Österreich als Kultur- und Kunstland besser zu vermarkten, mußte vorher über fünfhunderttausend Euro verschleudert werden …

„At one point, a majlis deputy demanded to know if Mr Mohajerani would personally kill Salman Rushdie if he came face-to-face with him. The future minister would not clarify his views on the matter.“ (The Independent, 19. Dezember 1997)
Kurz wird auch noch überlegt, ob nicht doch etwas über Arya Samaj geschrieben werden sollte, ebenfalls im Direktorium des Personenkultzentrums sitzend, über diese national-fundamentalistische – nein, es reicht …
Das Wesentliche ist gesagt. Es ist unhaltbar, daß in einem Zentrum, das in seinem Namen auch „Interkulturalität“ führt, nur Religiöse sitzen …
Und was wirklich dringend benötigt werden würde, das wurde auch schon geschrieben …
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