Wenn Hans Rauscher gleich in seinem ersten Absatz auf Konrad Paul Liessmann sich bezieht, kann nicht erwarten werden, daß etwas anderes kommt, als nur kommen kann, ist klar, was kommen muß: Eingeschnürtes, Versteiftes.
Wenn Andreas Babler Fragen nicht zurückweist, weil dies keine relevanten Fragen mehr sind, ob er denn ein Marxist sei, sondern, bemüht darum, auf die Fragen einzugehen, soher darauf einmal so und einmal so antwortet, und damit Hans Rauscher Gelegenheit bietet, ihn zu diffamieren, zeigt, daß auch er, Andreas Babler, in diesem österreichischen Mieder steckt, der den Geist einschnürt, und mit einem eingeschnürten Geist ist das Denken denkbar höchst eingeschränkt und denkbar höchst beschränkt nur möglich, also das Denken in ein Wort gefaßt: österreichisch —
Dabei hätte Andreas Babler diese von in den österreichischen Geistesmieder eingeschnürten Medienmenschen nicht mehr relevanten Fragen, wäre er nicht ein ebenso österreichischer Geistesmiederträger, leicht zurückweisen können, und so Hans Rauscher keine Gelegenheit geboten haben können, ihn zu diffamieren.

Seit dem Tod von Karl Marx sind 140 Jahre vergangen.
Und in diesen einhundertvierzig Jahren ist viel geschehen, um die Gesellschaft demokratisch, partizipativ zu gestalten, und in diesen einhundertvierzig Jahren ist noch viel mehr gedacht worden und wird weiter sehr viel gedacht, außerhalb von Österreich, wie die Gesellschaft noch demokratischer, partizipativer, ökonomischer, ökologischer, feministischer zu gestalten wäre, wofür im Grunde ein Karl Marx als Bezugsgröße schon lange nicht mehr gebraucht wird, er obsolet geworden ist, weil die Gegenwart, auf die er sich bezog, nicht die Gegenwart 2023 ist, seine Gegenwart ist spätestens mit seinem Tod ebenfalls seit einhundertvierzig Jahren tot, und zu vieles von dem, was Karl Marx für seine Gegenwart wohl gut meinte, ist heute fragwürdig, wird kritisch analysiert, ist für die Gegenwart des 21. Jahrhunderts unbrauchbar, unbrauchbar dafür, die Gesellschaft forciert demokratisch, partizipativ, ökonomisch, ökologisch, feministisch, antikolonialistisch, antirassistisch umgestaltend weiter zu bringen …
In Österreich aber wird Karl Marx weiter gebraucht, etwa von Hans Rauscher am 28. Mai 2023, um Andreas Babler zu denunzieren, und es ist eine Denunzierung, es ist eine Diffamierung, wenn Hans Rauscher Andreas Babler einen „recht hohen Schwurbelfaktor“ attestiert. Hans Rauscher stellt damit Andreas Babler in die von ihm, Rauscher, selbst aufgestellte Reihe: „Tassilo Wallentin“, „Michael Brunner“, „Walentin“, „Scharlatane“, „Sektierer“, „Hexenverbrenner“ …
Womit aber Hans Rauscher mit seinem Geschreibe selbst bescheinigt, mit einem eingeschnürten Geist ist das Denken bloß, auf österreichische Art —

Denn sein für Andreas Babler unterstellter „hoher Schwurbelfaktor“ in seinem „…kastl“ vom 28. Mai 2023 widerspricht gänzlich seinen bereits davor aufgestellten Definitionen von „Geschwurbel“, die er, Rauscher, in sein Geschreibe goß, etwa am 3. März 2023, am 17. September 2022, am 12. Oktober 2020, am 22. September 2022 …
Andreas Babler ist Spezialist für gefühlige Wortgirlanden, in deren Verlauf er „die Menschen“ rhetorisch – und bei direkten Begegnungen oft auch physisch – umarmt. Dann ist da diese Sache mit dem Marxismus. Babler versteht offenbar diese historische Ideologie, in deren Namen rund hundert Millionen Menschen umgebracht wurden (Stéphane Courtois: Das Schwarzbuch des Kommunismus) im Sinne einer „links angehauchten Wohlfühlpartei“ (Konrad Paul Liessmann).
Wenn aber ein Zitat gebraucht wird, dann ist Hans Rauscher, auch Hans Rauscher, wohl heilfroh, auf Karl Marx zurückgreifen zu können, mit einem Zitat von Karl Marx in seinem „…kastl“ Österreich gar weltgeschichtliche … freilich verstümmelt, unvollständig von ihm am 23. September 2022 zitiert, was Karl Marx zu seiner und für seine Gegenwart schrieb, daß Weltgeschichte sich einmal als Tragödie und einmal als Farce … und die rauscherische Erkenntnis daraus: „Wir haben derzeit beides.“ In einen Begriff zusammengezogen, dann wäre das ein Wort wie: Fart…
Dass ihm die Last des Begriffs klar ist, zeigt sich in seinen changierenden Aussagen binnen weniger Stunden. Bei Corinna Milborn auf Puls 24 sagte er: „Ich bin Marxist, ich bin marxistisch orientiert, seit meiner Jugendorganisation. Aber Marxist ist natürlich ein hartes Wort manchmal.“ Bei Armin Wolf in der ZiB 2 versuchte er, sich vom historischen Erbe des real umgesetzten Marxismus zu distanzieren. Wolf: „Also sind Sie doch kein Marxist?“ Babler: „Nein, überhaupt nicht. Wenn man das so interpretiert.“ Die Schlüsselworte sind „Marxist ist natürlich ein harter Begriff manchmal“ und „wenn man das so interpretiert“. Babler weiß, dass ein Bekenntnis zum Marxismus in einer demokratischen Gesellschaft immer sofort einen Erklärungs- und Distanzierungsbedarf auslöst. Also etwa: Ich bin schon recht links, aber kein Anhänger einer totalitären Ideologie. Soll sein. Aber der Schwurbelfaktor ist recht hoch. (Hans Rauscher, 28.5.2023)

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