„… der Michel erwacht …“

Am 1. April 1933 soll er in Wuppertal Mitinitiator einer der ersten Bücherverbrennungen in Deutschland gewesen sein. Als Autor spielte er in der Nazizeit kaum eine Rolle, aber er schrieb den Nazis nach dem Mund. So fabulierte er von der Überlegenheit der weißen Rasse. Seinen Roman „Brüderlichkeit“ verleugnete Bloem fortan und seine veränderte Sicht auf die Juden begründete er 1935 unter anderem folgendermaßen: Juden, für die er sich eingesetzt habe, nämlich „nationaldeutsche Juden“, gebe es nur zu einem sehr kleinen Prozentsatz. 1921 war er bei einem Treffen einer Burschenschaftsvereinigung noch der einzige gewesen, der dagegen war, Juden auszuschließen.

Vor Hitlers Judenpolitik verschloss er die Augen. Als er in Berlin seinen jüdischen Zahnarzt mit dem gelben Stern auf dem Straßendamm gehen sah, sei er zwar errötet, aber habe sich gedacht: „Der Führer weiß, was er tut.“ Er rechtfertigte „Härte, Grausamkeit und Zerstörungswillen“ der Nazis.

Interessanterweise wurde er erst 1938, auf persönliche Intervention Goebbels, in die NSDAP aufgenommen. 1941 schrieb er in einem Gedicht „Mein Führer! In der Symphonie deines Werkes töne ich mit/so will kein Mißton sein./In der Kraft deines Schwertes bin auch ich enthalten./So will ich ein edles Stahlmolekül darin sein.“ Das Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 nannte er eine „Rattentat“.

Sie waren, wie Bloem, und übrigens auch Leo Weismantel, unter den 88 Schriftstellern, die am 26. Oktober 1933 in der Vossischen Zeitung Hitler „das Gelöbnis treuester Gefolgschaft“ leisteten. Beschimpfte Erich Maria Remarques Welterfolg „Im Westen nichts Neues“ als Dreck und eine Beleidigung des Frontkämpfertums.

In einem offenen Brief im September 1932 wütete er auch gegen Heinrich Mann. Leute wie dieser sollten sich vorsehen: Michel sei erwacht und schicke sich an, „in seinem Hause Großreinemachen zu veranstalten“. Seine Rhetorik und seine Haltung näherten sich mehr der der Nazis an. Bloem wurde zu einem glühenden Hitler-Verehrer und freute sich auf die Herrschaft der Nazis.

Im Kapitel „Selektion der Geschichte in der freiheitlichen ZZ“ mußte von Walter Bloem schon einmal erzählt werden, so ist das oben Zitierte nichts Neues, sondern schon einmal zitiert worden, in ebendiesem Kapitel „Selektion“ …

Und nun ist Walter Bloem so viele, viele Kapitel später wieder Figur eines Kapitels, nicht aber, weil es von der „freiheitlichen ZZ“ etwas Neues zu berichten geben würde, das gesinnungsgemäß auch nicht möglich ist,

sondern weil von einer weiteren Stichprobe auf „Projekt Gutenberg-DE“ zu erzählen ist, von dieser seltsamen Auswahl biographischer Angaben auf „Projekt Gutenberg-DE,

und auch das, kann mittlerweile gesagt werden, ist schon, nach etlichen Stichproben auf „Projekt Gutenberg-DE“, nichts Neues …

Wieder eine Selektion, diesmal in der Preisgabe der Biographie des Walter Bloem auf „Projekt Gutenberg-DE“, mehr als dies

Walter Julius Gustav Bloem wurde am 20. Juni 1868 in Elberfeld geboren und starb am 19. August 1951 in Lübeck. Er war ein deutscher Schriftsteller, Dramaturg und Rechtsanwalt.

wird, ist am 25. Oktober 2023 zu lesen, auf „Projekt Gutenberg-DE“ von Walter Bloem nicht