Viktor Orbán wußte das schon, ehe er nach Wien zum „Österreicher Karl Nehammer“ auf Besuch kam, er könne ihm, Nehammer, bedenkenlos die Wahrheit über sein Vorgehen ins Gesicht sagen, daß er, Orbán, immer „nach einem kulturellen Konzept“ vorgehe, und die, die es kennen und dafür sind, freuen sich diebisch darüber, daß er es auch von Wien aus weiter widerspruchslos verbreiten kann, im Beisein des … und so viel Diplomat ist Viktor Orbán doch noch, daß er weiß, wo welche Formulierungen zu verwenden sind, es ihm zur weiteren Verbreitung nützlicher ist, sein „kulturelles Konzept“ nicht überall in zwar auch dieser Formulierung enthaltenen Wahrheit so deutlich zu verkünden, wie in Tusnádfürdő.
Kurz ist her, genauer, am 10. Oktober 2023, als Recep Tayyip Erdoğan dem „Österreicher Karl Nehammer“ die Wahrheit persönlich ins Gesicht sagen kann, und der „Österreicher“ darüber wohl erfreut, diese Wahrheit persönlich ins Gesicht gesagt zu bekommen:
Das ist die Wahrheit, die Erdoğan im Beisein von Nehammer sagt, für den Kampf gegen den Terrorismus zu sein, er sich von Österreich eine enge Zusammenarbeit erwarte, im Kampf gegen den Terrorismus. Er, Erdoğan, sagt also ihm, Nehammer, die Wahrheit ins Gesicht, und er, Erdoğan, wird für sich möglicherweise denken, er, Nehammer, wisse, da es ja nicht erst seit kurzem kein Geheimnis ist, gegen wen in enger Zusammenarbeit zu kämpfen sei, also nicht gegen die „Hamas“, weil die ist für Erdoğan keine „Terrorgruppe“, sondern eine „Befreiungsgruppe“ … Was Israel für Erdoğan ist, das hat er am 28. Oktober 2023 auf seiner Demonstration vor Hunderttausenden von Menschen auch in aller Wahrheit ausgesprochen:
„You are an occupier. You are a group, not a state.“

Israel ist für Erdoğan „kein Staat“, sondern eine „Gruppe“. Und das heißt, eine „Terrorgruppe“.
Von Österreich erwarte er sich, eine enge Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus, sagt Erdoğan rund zwei Wochen zuvor, als Karl Nehammer
Erdoğan als Vermittler? „Ziel ist es, eine Einflussnahme zu erwirken – insbesondere auf die Hamas, um sich für die Befreiung der Geiseln einzusetzen“, äußerte sich Nehammer im Hinblick auf das militärische und politische Gewicht der Türkei in der Region vor dem Treffen mit Erdoğan.
hofft, daß Erdoğan auf Hamas einwirke. Wer gegen Terrorismus kämpft, kämpft gegen Gruppen, gegen Terrorgruppen, und wer für Erdoğan eine Terrorgruppe und kein Staat ist, das hat er an diesem letzten Samstag wieder mehr als deutlich … Damit wird er auf den Staat Hamas seine enorme Einflußnahme —

Und Karl Nehammer? Nun, Karl Nehammer erwarte sich nicht, daß seine Ziele Wirklichkeit werden, er, Nehammer, hofft, so reflektiert ist Karl Nehammer, daß er weiß, er ist nicht in der Position, sich etwas zu erwarten können, ein Erdoğan kann sich etwas erwarten, ein Putin kann sich etwas erwarten, er, Nehammer, kann sich nur etwas erhoffen, aber die Hoffnung enttäuscht bekanntlich zuerst. Seit dem Besuch von Nehammer im April 2022 führt Putin mit seiner Gefolgschaft weiter Krieg, auch wenn er, Nehammer, hoffte, er, Putin, werde augenblicklich das nehammerische Ziel zu dem seinigen machen, kaum daß er, Nehammer, Putin in seinen Privaträumen sagt, der Krieg ist zu beenden, und den Krieg augenblicklich beenden. Erdoğan werde augenblicklich das nehammerische Ziel zu dem seinigen machen, kaum daß er, Nehammer, Erdoğan in seinem Palast besucht, und auf die Staat Hamas einwirken, wie es sich Nehammer erhoffte, und nun ist Israel für Erdoğan kein Staat, sondern eine Gruppe, gegen die zu kämpfen er, Erdoğan, sich erwarte von …
Am 10. Oktober 2023 spricht Karl Nehammer nicht nur über sein Treffen mit Erdoğan in einem Fernsehinterview, sondern auch von einer Herkules:
Interviewer: Außen- und auch Verteidigungsministerium wollen helfen, es wird u. a. eine Hercules-Maschine auch dann freigegeben, für jene die das Land verlassen wollen.
Karl Nehammer: Es wird eine Evakuierungsmission vorbereitet zwischen Außenministerium und Verteidigungsministerium, die Transportmaschine wird von Seiten des Bundesheeres zur Verfügung gestellt, das Außenministerium organisiert für die Österreicherinnen und Österreicher, die das Land verlassen wollen, diese Möglichkeit von Israel nach Zypern.
Interviewer: Heute steht ein Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan auf dem Programm […]
Karl Nehammer: […] Präsident Erdoğan war ein wichtiger Mittler […] er hat die Istanbuler Friedensgespräche ins Leben gerufen, er ist nach wie vor ein wichtiger Vermittler, wenn es darum geht das ukrainische Korn aus den Häfen zu bringen, um es eben der Welt zur Verfügung zu stellen. Präsident Erdoğan und die Türkei ist ein wichtiger geostrategischer Partner für Österreich […] daher war es mir jetzt wichtig, diese Beziehungen weiter zu entwickeln, neu zu starten, und es gibt auch gute Anzeichen, daß es gute Fortschritte gibt.
Es wurde in diesem Kapitel nun nicht wenig davon erzählt, was alles Karl Nehammer gesagt werden, etwa von einem Orbán, aber auch davon, wie die Antwort auf das Hoffen von Karl Nehammer ausfällt, etwa von einem Erdoğan, wie auf das Erwarten des Karl Nehammer, wo er etwas erwarten darf, reagiert wird, etwa von einer Hercules … Es wurde auch erzählt von den Missionen und Zielen des Karl Nehammer — Herkulesmissionen und Herkulesziele einer Hercules …
Von Putin allerdings ist keine Antwort auf das ihm von Karl Nehammer gesagte Hoffen bekannt, Putin machte und macht, einfach wie kurz gesagt, weiter wie von ihm bekannt und zu erwarten. Einen Bericht zu dieser von Putin Karl Nehammer gewährten Audienz gibt es, der noch zitiert sein will:
Chancellor Karl Nehammer met with Russian President Vladimir Putin in Moscow on Monday afternoon. “The chancellor, the first European Union (EU) head of government to travel to Russia since the outbreak of war, also wants to address Putin about the “war crimes” in Ukraine during the talks,” reported Austrian media, citing officials. The meeting took place at Putin’s residence in Novo-Ogaryovo (not in Kremlin), Russia’s state agency TASS said. About 60 minutes later, at 3 p.m., the conversation was over. A statement from the Federal Chancellery stated that the talks with Putin were straightforward, open and tough. “I addressed the serious war crimes in Bucha and other places and emphasized that everyone responsible for them must be held accountable,” the Chancellor said in a statement presumably largely written before the talks.
Nehammer then emphasized that the sanctions against Russia would remain in place and be tightened further as long as people died in Ukraine. The politician also called for so-called humanitarian corridors to bring drinking water and food to the besieged cities. “But my most important message to Putin was that this war must finally end.”
For a country worth mentioning in para above the footnotes of European history and as a Putin critic, Austria’s Chancellor had set himself ambitious goals for his mission. These included a ceasefire and the establishment of exit corridors for Ukrainians affected by the war. Later he admitted that talks are the only way ahead with Kremlin. Austria prides its role as a mediator during the Cold War before 1980. However, analysts doubt whether Austria would still be able to function as a bridge-builder today. Russians know that the small country no longer has any weight in the EU. It is no brainer why Putin did not react.
„It is no brainer why Putin did not react.“ Warum Putin nicht reagierte, das zu verstehen, ist kein Problem, ist ein Klacks, ist ein Kinderspiel, das versteht sich von selbst … In einem deutschsprachigen Bericht in Wien wäre die Nicht-Reaktion von Vladimir Putin auf Karl Nehammer wohl zusammengefaßt worden mit: Net amoi ignorieren

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