Wer nach Walter Flex sucht, auch wenn schwer vorstellbar, daß irgendwer noch nach Walter Flex sucht, wird ungewollt auf Walter Flex stoßen, wenn etwa auf der Suche nach „Was keiner wagt“, und wird dann zu lesen bekommen, beispielsweise das von dem „Flex-Kult im Nationalsozialismus“, das von der Anpreisung seines Bruders Konrad Buch „Walter Flex – Ein Lebensbild“,
Walter Flex ein Lebensbild. genannt der Heldensänger des großen Krieges von Bruder Konrad Flex – „walter flex, dichtete und sang als er 1914 in den krieg zog. er dichtete und sang draußen an der front unter donner der kanonen. zwischen den schlachten schrieb er sein ergreifendes buch wanderer zwischen beiden welten, bei seinem heldentode auf der insel desel fand man in seiner kartentasche ein kapitale seines geplanten romanes wolf eschenlohr. der krieg tötete nicht den dichter in ihm , sondern das erlbenis an der front ließ ihn in die höhe wachsen. walter flex wurde heldensänger des großen krieges. das stärkste und schönste aber in ihm blieb auch im kampfgewühl sein reines und reifes menschentum. von diesem menschentum erzählt uns dr. konrad flex , des dichters bruder in seinem lebensbild, warm herzlich und innig im ton. wir erleben den dichter im schoße seiner familie, seiner jugendheimat und begleiten ihn in die berufsausbildung, in den beruf nehmen an seinen dichterischen plänen , hoffnungen, erfolgen teil, gehen mit ihm an die front und werden zeugen seines heldenmütigen sterbens. der dichter und der bruder läßt uns ahnen von den innersten gottgewirkten triebkräften , die für den dichter im soldatengewand maßgebend waren.“
eines Buches, dem die Gunst des Erscheines nur in der Mordszeit der Nationalsozialisten zuteil werden konnte.

Manche, die jetzt den Namen Walter Flex nicht selbst lesen, sondern vorgelesen bekommen, dabei nur so nebenher zuhören, werden nicht an Dichtung denken und fragen: Walter? – Flex? Von Walter gibt’s auch eine Flex? Nein, von der in Thüringen gegründeten Waffenfabrik Walther gibt es keine Flex, aber u. v. a. m. die „P38“ … und wenn von dem Unternehmen Walther selbst zu lesen ist, am 1. November 2023, auf seiner Website,
Eine dünne Mappe Alles
Was Fritz Walther aus den
Kriegswirren retten
In der Nähe von Ulm der Neustart
Die Geschichte Fritz Walther wie
Damals sein Vater vor dem Nichts
Eine kleine Schusterwerkstatt
werden manche an Dichtung denken und darangehen, wie es bei Lyrik üblich ist, versuchen zu interpretieren, Fragen zu stellen. Wie groß war das Gebäude, aus dem Walther die „dünne Mappe mit Konstruktionszeichnungen und die Rechte an über 80 Patenten aus den Kriegswirren retten konnte“, war es eines in einem industriellen Komplex, nah oder fern von Ulm, in Neuengamme?
Nun, da es geklärt ist, daß nicht von einer Flex der Walther-Werke mit ihren Pistolen die Rede ist, sondern von Walter-ohne-h-Flex, kann weiter von ihm und seines Bruders Dichtung —

Und dann kommt Walter Flex wieder hervor, Jahrzehnte nach den massenmörderischen Verwüstungen und dem Untergang der Nationalsozialistinnen, wenn von einem per Haftbefehl gesuchten alternativen Budenburschen zu lesen ist, im Oktober 2023,
berichtet wird von dem per Haftbefehl gesuchten Parallelgesellschaftlichen und seiner parallelgesellschaftlichen Burschenschaft, denen Walter Flex —

Wäre Walter Flex nicht 1917 in einem Lazarett gestorben, hätte er gelebt, um irgendwelche Jahre zu nennen, gelebt bis 1945, gelebt bis 1975, und hätte er nach 1917 keine einzige Zeile mehr geschrieben, er wäre wohl dennoch zum lebenden Aushängeschild des deutschen reiches geworden,
wohl auch aufgenommen in Gottes Liste der Begnadeten, ihm treuergeben für alle Zeilen, die er ihm gesinnungsgemäß schrieb bis 1917 —
Aber, das darf durchaus angenommen werden, dieses ihm zugerüstete Deutschland hätte ihn erst so recht zu seiner gesinnungsgemäßen Höchstform auflaufen lassen, zu seinen reifsten Versgeschenken an ihn, seinen Heimatvolke gemachten …
Die Gunst seiner Verbreitung hat Walter Flex nie verlassen, bis zum Heute herauf, wurde ihm nie entzogen, auch mit dem „Projekt Gutenberg-DE“, einem Projekt, das nicht der sogenannten Parallelgesellschaft zugeschlagen werden kann, wird ihm, Walter Flex, die Gunst erwiesen, ihn vor dem Vergessen zu bewahren,
dem Erinnern anheimzugeben, Lesende zu schenken, das, gerade in Österreich, ein Magazin als ihre gesinnungsgemäße Pflicht auf dessen Schild geschrieben hat, seiner gesinnungsgemäß recht liebsten Dichtung weiter die Verbreitung als Beitrag zu sichern, für künftige Wiedertage des …
„Wolf Eschenlohr“, eine der Schriften des Walter Flex, auf „Projekt Gutenberg-DE“ veröffentlicht, zu der sein Bruder Konrad eine Einleitung schrieb, ist zu lesen am 1. November 2023, aus der ein paar Zeilen doch zu zitieren sind:
Die Antwort, die der Dichter damals gab, läßt sich in Verbindung mit späteren Äußerungen wie folgt zusammenfassen: Wie der Einzelne, so sind auch die Völker auf dieser Erde vergänglich. Aber so wenig man von dem Menschen sagen kann, sein irdisches Leben sei zwecklos, weil es nicht ewig ist, so wenig kann man es von dem Volke. Bei den Völkern wie bei den Einzelnen liegt der Wert des Lebens nicht in der Dauer, sondern im Inhalt. Der höchste Lebensinhalt aber besteht für den Einzelnen wie für das Volk, das ja nichts ist als die Vielen in organischer Verknüpfung, in der Hingabe an die Gesamtheit. Der Zweck der Gesamtheit liegt darin, diese Hingabe zu ermöglichen und dadurch dem Einzelnen wie dem Volke den höchsten sittlichen Lebensinhalt zu geben. Die Erreichung dieses Zweckes ist unabhängig davon, daß die irdische Erscheinungsform des Volkes vergänglich ist. Darum behält die Hingabe ans Vaterland ihren Ewigkeitswert für Ich und Volk, ob auch das Vaterland untergeht. Dem gleichen Gedanken wird in der zweiten Bismarcknovelle Ausdruck gegeben: »Umsonst? Es mag enden, wie es will – Ihr werdet Euer Brandenburg! Brandenburg! nicht umsonst gejubelt haben. Hat nicht der tote Begriff Vaterland lebendige Schönheit und Taten gezeitigt? Haben nicht tausend junge Menschen durch tausend Stunden menschlichen Lebens nicht an Leichtes und Leeres und Arges gedacht, sondern sind mit warmen und festen Herzen durch Tage und Nächte gegangen? Kann eine Zeit ›umsonst‹ sein, die aus dem sprödesten der Stoffe, aus dem menschlichen, Kunstwerke gemacht und sie auch denen offenbart hat, die sie wie Barbaren zertrümmern mußten?« Auch diese Ideen gewannen durch den Krieg vertieftes Leben. Schon im »Wanderer« klingt das Wort vom Schwerttod der Völker an. In dem Briefe vom 28. April 1917 heißt es: »Was ich von der ›Ewigkeit des deutschen Volkes‹ und von der welterlösenden Sendung des Deutschtums geschrieben habe, … ist ein sittlicher Glaube, der sich selbst in der Niederlage oder, wie Ernst Wurche gesagt haben würde, im Heldentode eines Volkes verwirklichen kann.« Unter den Notizen zum »Wolf Eschenlohr« aber findet sich die Stelle: »Sieg oder Tod darf keine Phrase sein. Im Kampf um die gerechte Sache muß ein Volk auch den eigenen Tod erleiden können, ohne an der sittlichen Weltordnung irre zu werden.
Der Endsieg des bösen Prinzips ist nur ein scheinbarer, das gute Prinzip hat sich zum Höchsten eben im Tode entwickelt und seine feinste Blüte getrieben, um derentwillen das Volk geschaffen worden war.«
Will man den Gedankeninhalt des »Wolf Eschenlohr« in einen Satz zusammenfassen, so kann man wohl sagen: Er sollte das Siegeslied jenes »unbeugsamen und zu keiner Konzession bereiten Idealismus« werden, der in allem Grauen des Krieges, im Tode und selbst im Gedanken an den Untergang des eigenen Volkes den Ewigkeitsglauben an Gotteskindschaft und Menschenbruderschaft festhält.
Dr. Konrad Flex, im März 1919 in Eisenach —
Eisenach, Eisenach,
immer wieder Eisenach
mit seiner Wart weiter
und weiter rundum
mehr und immer mehr
aufwerfende Hügelchen
Und der in Eisenach Geborene läßt seinen Eschenlohr
Die schwarze Fahne mit dem grauweißen Kreuz war ihm nicht fremd. Er kannte sie gut, die alte Kriegsfahne der Burschenschaft aus verschollenen Revolutionsjahren. Sein Großvater hatte sie den Bundesbrüdern vorausgetragen in den Zeiten, als der Traum vom deutschen Reiche Hochverrat gewesen war. Erzählungen, gierig in frühesten Kindheitstagen aufgesogen, Altmännergeschichten von Bütteldiensten und Brudertreue, Festungshaft und Kerkermauern umwitterten sie wie ein uraltes Schlachtenbanner. Im Geiste sah er den Großvater als Jüngling durch die Straßen von Erlangen schreiten, die schwarzweiße Fahne in Händen und das schwarzrotgoldene Band als ein verbotenes und verhohlenes Heiligtum auf der blanken heißen Brust unter dem kühlen Hemde. Wolf Eschenlohrs Augen hafteten still an der alten Fahne wie in ratloser Verwunderung. Es sah sich an, als fragte er sie schweigsam und dringlich aus: Was willst du von uns? Was willst du heute von mir, du Kampf- und Leidenszeugin verklungener Zeiten? Nur einmal von zehn zu zehn Jahren entfaltete sich die Sturmfahne der Burschenschaft bei den Jubelfeiern des Bundes über der nachwachsenden Jugend als schweigsame Mahnung aus harter Vergangenheit. Alte Fahne, was hat deinen Schlaf mitten zwischen den Festen gestört? Was entrollst du mit einmal in festlosen Tagen Kreuz und schwarze Seide? Was willst du von uns? Wolf Eschenlohr wußte wohl, warum die Burschenschaft ihre Fahnen wie zu einer Jubelfeier entfaltete. Die Erlanger Arminia rüstete den Brüdern das Abschiedsfest, ehe sie zum Kampfe an die Grenzen zögen nach Osten und Westen und auf die Stahlplanken der deutschen Schiffe.
die Fahne befragen, erzählen von —
Wolf Eschenlohr hätte sich am liebsten losgerissen. Aber er fand keinen Vorwand. Der junge jüdische Student mit seiner gutmütigen spöttischen Fistelstimme war vor Jahr und Tag in Sekunda und Prima sein täglicher Umgang gewesen, mit dem er auf dem Schulweg bis in Hausflur und Garten hinein schülerhaft hitzige Streitreden über Gott und Unsterblichkeit getrieben hatte. Heute lüstete es ihn nicht nach Zergliederung und Verteidigung dessen, was er empfand. Aber schon schritt Hirschberg neben ihm auf dem alten Schulweg unter den Kastanien der Wallpromenade und sprach auf ihn ein. »Ich will dir was sagen, Eschenlohr. Ich weiß recht gut, wie’s in dir aussieht. Du bist noch zu heiß für eine kalte Dusche. Aber eins sag‘ ich dir trotzdem: vergiß auch die andern nicht!« »Welche andern?« Hirschberg blieb stehen und blinzelte Eschenlohr durch die verschwitzten Gläser seines schiefsitzenden Goldzwickers an. »Nu,« sagte er behaglich, »die andern eben, die Herrschaften, die sich’s jetzt schon an den Fingern ausrechnen, wieviel sie an dem Zinksarg verdienen, in dem sie uns wieder nach Hause schaffen. Selig sind, die leeren Herzens sind, denn sie werden volle Beutel haben. Selig sind die Kaltschnäuzigen, denn sie sind nicht totzukriegen. Selig sind die Idealisten, denn sie soll der Teufel holen!« »Pfui!« sagte Wolf Eschenlohr. Es war ihm, als hätte er einen Schlag empfangen. Die Augen wurden ihm groß und die Haut spannte sich über seinen Schläfen, daß das blaue Geäder sichtbar wurde. »Püh!« lächelte Hirschberg. »Ihr heizt das Blut jetzt mit Begeisterung. Die andern wissen, daß wir im Winter Wolle brauchen werden. Na, nichts für ungut, Eschenlohr! Ich bin noch der Alte. Du weißt, ich halte mir gern den Kopf kühl und bin auch bei Fieber für kalte Abreibungen.« »Du meldest dich doch auch freiwillig –?« fragte Eschenlohr mit beginnender Streitlust. »Jawohl, Verehrtester. Aber das Notwendige tun und sich dafür begeistern ist zweierlei. Übrigens stände mir das schöne Feuer auch schlecht, wenn ich jetzt da drinnen, hager und haarig, meine Affenähnlichkeit zur Schau stelle. Aber meine Sehnen und Knochen nehmen sie doch. Auf Wiedersehen, alter Junge. Du weißt, ein Schubiak bin ich nicht.
„Goldzwicker“ kosten Geld, wohl viel Geld, und woher es nehmen? Nun, davon erzählt Walter Flex in „Der Wanderer zwischen beiden Welten“, wie auch am 1. November 2023 auf „Projekt Gutenberg-DE“ zu lesen:
Mein Blick fiel zufällig auf Ernst Wurche. Er saß still in seiner Ecke, aber seine hellen, frohen Augen spielten mit der Maisonne um die Wette über die aufgeschlagenen Seiten eines Büchleins, das ihm auf den Knien lag. Es war sein Neues Testament. »Ernstel, schläfst du?« neckte ich ihn, da er’s so ganz verschmähte, an unsern Gesprächen teilzunehmen. Er sah voll und herzlich auf. Dann rückte er mir mit einer raschen, fröhlichen Bewegung das schwarze Bändchen hin und tippte mit dem Finger auf eine Zeilenreihe. »Der mit der Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten«, las ich. Ich glaubte ihn zu verstehen. »Italien?« fragte ich. Er nickte und tippte auf eine andere Stelle. »Da ging hin einer mit Namen Judas Ischarioth und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten . . . .« Ich nickte ihm zu, da warf er rasch ein paar Blätter herum. »Und das wird das Ende sein!« Sein Zeigefinger lag auf dem kläglichen Wort des Verräters: »Ich habe übel getan, daß ich unschuldig Blut verraten habe.« Und weiter: » Sie sprachen: Was geht uns das an! Da siehe du zu!« Keine Spur eines finsteren Eiferers lag in seinem offenen Blick und seiner frohen Gebärde. Seine Seele war weit und voll Sonne, und er las die Bibelstellen nicht anders als in dem hellen, starken Geiste, mit dem wir Kriegsfreiwilligen den Mondregenbogen an Gottes Himmel schauten, als wir nach Frankreich hinausfuhren. Sein Christentum war ganz Kraft und Leben. Die religiöse Erweckung aus Feigheit war ihm erbärmlich. Er hatte eine stille, herzliche Verachtung für das draußen und daheim wuchernde Angst-Christentum und die Gebetspanik der Feigen. Von ihnen sagte er einmal: »Sie suchen immer in Gottes Willen hineinzupfuschen. Gottes Wille ist ihnen nicht so heilig wie ihr bißchen Leben. Man sollte immer nur um Kraft beten. Der Mensch soll nach Gottes Hand greifen, nicht nach Pfennigen in seiner Hand.« Sein Gott war mit einem Schwerte gegürtet, und auch sein Christus trug wohl ein helles Schwert. wenn er mit ihm in den Kampf schritt. Zur Stunde sah er seine blanke Schneide gegen die verräterischen Bundesgenossen fliegen.
»Wie es dem Manne geziemt, in kräftiger Lebensmitte zuweilen an den Tod zu denken, so mag er auch in beschaulicher Stunde das sichere Ende seines Vaterlandes ins Auge fassen, damit er die Gegenwart desselben um so inbrünstiger liebe; denn alles ist vergänglich und dem Wechsel unterworfen auf dieser Erde. Oder sind nicht viel größere Nationen untergegangen, als wir sind? Oder wollt Ihr einst ein Dasein dahinschleppen wie der ewige Jude, der nicht sterben kann, dienstbar allen neu aufgeschossenen Völkern, er, der die Ägypter, die Griechen und Römer begraben hat?
Und auch seinen „Kriegsgesängen“ wird auf „Projekt Gutenberg-DE“ die Gunst erwiesen, weiter und wieder veröffentlicht, wie einst und jetzt, so ein Titel von ihm, wie einst und jetzt wieder weiter und weiter, für ein Gedicht, mit dem er sein neues Sein feiert: „Ich bin nicht mehr ich selbst. Ich war, ich bin ein Glied“ …

Die Entscheidung, dies Flex’sche zu ziterieren oder nicht zu zitieren, kann nur so ausfallen, es kann zitiert werden, aber nur noch doppelt durchgestrichen —
hat viele Hasser durch alle Welt Sie haben tückisch zu Land und Wasser sein Grab bestellt Sie sollen zusammen zuschanden werden Von uns wird keiner die Treue brechen und keiner den Eid Wir wollen ihn schützen und wollen ihn rächen wir tragen sein Kleid Mein Volk im grauen Eisenkleid zu Gottes Schildamt geschaffen nun starren Fluren und Fluten weit von deinen heiligen Waffen Das ganze Volk ein eherner Schild Wir trinken Schmerz und Seligkeit aus einem Erzpokale wir tragen Stolz auf unser Leid und leeren die ganze Schale Der Sieg ist Pflicht Sonst schert uns nichts der Krieg weiß nichts vom Sterben wir wissen uns Hüter und Kämpfer des Lichts und kennen unsre Erben Wir wollen das Haß- und Truggespinst der neidischen Wichte zertreten ein jeder Schwertschlag Gottesdienst und jeder Schuß ein Beten Und wenn der eherne Schild zerbirst für den wir das Letzte geben – ich weiß mein heiliges Volk du wirst deine Fahnen nicht überleben Und sollte zu Gottes Armenhaus die deutsche Erde werden – wir stellen den letzten Jungen heraus und opfern die letzten Herden Wir haben schon einmal rotes Gold für graues Eisen gegeben und wenn es am Letzten mangeln sollt‘ so läßt sich vom Sterben leben Mein Volk im grauen Eisenkleid du Volk der tausend Schlachten gereift durch tausendjähriges Leid dir soll es noch nicht nachten Dran Drauf mit deutscher Zucht und Wucht In Luft und Flur und Fluten laß deiner Feinde Gier und Sucht an deutschem Stahl verbluten Du Volk im grauen Eisenkleid du trutz’ge lebendige Mauer du bist bereit du bist geweiht zu Sieg und Lust und Trauer Die ganze Welt steht wider dich auf und will deine Fahnen zerreißen Komm an Gesindel Komm an zuhauf und stürme die Mauer von Eisen Hört ihr im West die Füchse bell’n Es heult der Wolf im Osten Wir woll’n dem Raubzeug Eisen stell’n des Schärfe soll’n sie kosten Laßt nur im Nord den Hai auf Mord Blutspur durchs Weltmeer reißen er muß uns doch ins Eisen Im Nord und Süd und Ost und West liegt Feind an Feind auf Lauer rings um die Heimat stark und fest steht die lebend’ge Mauer Berg Strom und Bach sind doch zu schwach der Feinde Schwall zu dämmen wir selber sollen ihn hemmen Ein Männervolk zum Ring gestellt ist rechte deutsche Grenze Die Grenze hält ob auch die Welt von Feindeshelmen glänze Von Fleisch und Blut die Grenz‘ ist gut die Grenze will marschieren wohl nach den Winden den vieren Es gehn durchs weite Feindesland viel weite breite Straßen und rechter Hand und linker Hand dehnt sich der grüne Rasen Voran voran Den toten Mann legt in den kühlen Rasen Sieg sollt ihr darüber blasen Du heil’ger deutscher Osten Liegst offen wie das deutsche Herz Doch deines Grenzwalls starke Posten sind unsre Leiber hell in Erz Was deine tausend Seen spiegeln ist deutschen Volkes lichte Wehr Es strahlt von deinen frommen Hügeln der lautre Schwertglanz weit umher Du heil’ger deutscher Osten Bist weit und hell wie deutscher Geist Die blanke Wehre soll nicht rosten die wir zu deinem Schutz geschweißt Was deine tausend Mühlen mahlen ist deutsches Brot stark breit und gut Wer’s holen will der soll es zahlen und wer uns feind ist zahlt mit Blut Du heil’ger deutscher Osten Bist stark wie deutscher Männer Mut Kein Feind soll deine Gaben kosten du bist gedüngt mit deutschem Blut Was deine Felderbreiten reifen ist deutsches Korn für deutsches Land Wer will in Halm und Ähre greifen mit frevler Gier – der läßt die Hand Du heil’ger deutscher Osten Und stünde alle Welt in Brand wir stehen fest Wachtfeuer glosten und lodern weit in Feindesland Heraus was deutsch der Herr erschaffen Die Ostmark ruft Reiht euch ins Glied und braust mit Herz und Mund und Waffen das wilde heil’ge deutsche Lied Mir ist gesagt zu singen von heil’gen großen Dingen Nun aber acht‘ ich alles Tand Nun hat nur ein Wort Vollgehalt und fordert Tat- und Lichtgewalt: Mein heil’ges deutsches Vaterland Wir wußten wohl zu streiten in faulen Friedenszeiten der Krieg schlägt allen Zwist zu Tand Nun glüht ein Blut in allen Adern und alle treibt es mitzuhadern in deinem Hader Vaterland Wir wußten wohl zu kosen Nun gilt der Dorn der Rosen und Duft und Blüte acht‘ ich Tand Und trägt nur eine Liebe Preis: Die Liebe die zu opfern weiß auf deinem Altar Vaterland Einst schien die Welt zum Rahmen uns gut für unsern Namen nun acht‘ ich selber mich für Tand Doch hab‘ ich nichts verloren seit ich mir abgeschworen und dir geschworen Vaterland Wir wußten stolz zu planen nun rauschen Deutschlands Fahnen und Plan und Hoffen wird zu Tand Ich bin nicht mehr ich selbst Ich war ich bin ein Glied der heil’gen Schar die sich dir opfert Vaterland Mir ist das Wort gegeben den Schatz ans Licht zu heben der lauter strahlt ob allem Tand So helfe Gott mir singen und was ich sang vollbringen für dich für dich mein Vaterland Nun muß ich oft in tiefer Nacht das Ohr leis zu der dunklen deutschen Erde neigen und lauschen lauschen in das ew’ge Schweigen in das sich tausendjähr’ger Lärm verlor Mir ist ich hör‘ der Toten Herzen schlagen die halberweckt von unsern großen Tagen die Auferstehung deutschen Volkes wittern und von dem Hauch der Ewigkeit erzittern als habe Gott der Herr ins deutsche Land den eh’rnen Engel des Gerichts gesandt Es drängt herauf und schwillt wie Glockenton aus toten Städten in versunknen Tiefen als regten sich die Toten rings und riefen: Sei Wach Die Ewigkeit ist angebrochen die Gott der Herr dem deutschen Volk versprochen Nun wach und bete Nimm in beide Hände den heil’gen Stahl und steh der Schicksalswende Sei wach Heut braucht der Herr des ew’gen Lichts das deutsche Volk zum Engel des Gerichts Ich hör die Toten rings und leg‘ die Hand zu stummem Schwure auf die dunkle Erde Wohl wir sind wach nun Gott sein großes »Werde« gerufen über unser Vaterland Gebet und Tat sind heil’ges Vätererbe Wohlan ich schwör’s: Und ob ich darum sterbe ich will die deutsche Ewigkeit bereiten Hört uns ihr Toten Wir sind wach und schreiten zum Ziel an das ihr einst wie wir geglaubt und das kein Teufel unserm Volke raubt Ihr tausend Brüder die ihr sterben geht und Deutschlands Zukunft nie mit Augen seht an der ihr blutig baut: Ihr Brüder geht und schaut beim Abschied einer Mutter einem Knaben ins Auge Dieser Anblick wird euch laben mit tiefstem Wissen das nicht lügt in Ewigkeit euch nicht betrügt Schaut in ein deutsches Auge Tief und hell und rein ist’s wie ein klarer guter Quell vom Grunde schimmert lautres Gold empor Das ist das deutsche Gold das Gott erkor um seiner Welt die Krone draus zu schmieden – Ihr wißt die Zukunft Seid getrost für Krieg und Frieden Die Hand mein lieber Junge Still Du weißt so gut wie ich was dieses Scheiden heißt Zum Kampfe für die Heimat würdigt mich der deutsche Gott Sei stolz er braucht auch dich Nur deiner deutschen Sendung Art und Zeit ist dunkel Doch dein Herz liegt still bereit in unseres Volkes Kammer wie ein Schwert noch ungebraucht doch blank und tatenwert Vor mir liegt Leben oder Tod Vor dich tritt ernst das Leben Junge halte Stich Gott geb‘ mir Lebens- oder Todesglück in dir bleibt stets ein Teil von mir zurück Des bin ich fröhlich Denn ich weiß es bleibt mein Herz in deinem als ein Keim der treibt Gott segne mich und in dir meine Saat Die Hand darauf mein kleiner Kamerad Und Junge halte deine Augen rein sie sollen Gottes liebste Spiegel sein Den tiefen Durst nach Leben hat Gott uns eingegeben er liegt in allem deutschen Blut Des Weltengeistes Wehen im tiefsten zu verstehen das achten wir als höchstes Gut Doch ach man konnte wähnen das edle deutsche Sehnen das uns als Fernste lieben heißt sei uns in faulen Tagen im Blute umgeschlagen zu giftig schalem Affengeist Die Sehnsucht weit zu streifen das Fernste zu ergreifen verdarb uns deutsche Art und Kunst Das Blendwerk fremder Laffen schien uns von Gott geschaffen und war’s auch eitel Rauch und Dunst Den deutschen Geist zu wecken warf Gott den Völkerschrecken des Weltbrands in das deutsche Haus und rief: Treibt aus die Horden eh‘ sie zu Herr’n geworfen doch treibt sie aus den Herzen aus Den eignen Geist zu schüren ließ er uns kräftig spüren den fremden Geist und Aftergeist Mag’s noch so bitter schmecken das große deutsche Wecken ist Schöpfertat die jeder preist Beim heil’gen Klang der Waffen hat Gott uns neu geschaffen Er will in deutscher Welt den Thron Uns ist ein Stolz geboren auf den sei eingeschworen auf ewig Sohn und Enkelsohn Volk du hast viel zu sühnen Nun weihe neu die Bühnen des Lebens und der deutschen Kunst Du selbst nur kannst dich adeln Frag‘ nichts nach Lob und Tadeln und achte fremde Gunst für Dunst Dem Freunde Treu‘ erweisen doch kalt wie Eis und Eisen für fremden Mann und fremde Art – so woll’n wir’s fürder halten Gott mög‘ in Gnaden walten daß Deutschland solchen Hochmut wahrt Mein Kaiser Laß in Horden anstürmen Feindesmacht Uns bist du Bruder worden in Deutschlands heil’ger Nacht Du hast die Welt umworben zu heiß zu treu zu rein Was Haß an dir verdorben bringt Liebe doppelt ein Die Welt die falsche scheele tat dich in Acht und Bann da klang die deutsche Seele als Kaiserglocke an Ob deinen Thron den reinen die Welt in Haß umstellt es bauen dir die Deinen der Liebe goldnes Zelt Die Männerherzen glühen wie Stahl in Schlachtenbrand die Frauenseelen blühen wie Rosen durch dein Land Mit Schwert und Büchse walten die Hüter deiner Macht vor deinem Herzen halten die deutschen Mütter Wacht Die deutschen Mütter haben mit Kronen sich geschmückt die ihnen Heldenknaben im Tod ins Haar gedrückt Es glühn die weißen Kronen des Leids in ihrem Haar; das ist ein sel’ges Thronen im Glanz der frommen Schar Ob tausend Feinde lauern dein Volk hält durch die Nacht vor deines Schlosses Mauern vor deinem Herzen Wacht
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.