Doch nach dieser Wahl […] Optionen aus […] So verordnet Bundespräsident […] sogenannte Sondierungsgespräche. Alle Parteien sollen aus der Blockadesituation herausfinden.
Das war vor fünfundzwanzig Jahren. Wird in der Fernsehdokumentation „Schicksalstage Österreichs -Die schwarz-blaue Wende“ am 16. November 2024 berichtet. Nicht Alexander Van der Bellen, sondern Thomas Klestil war Bundespräsident.
Fündundzwanzig Jahre später, im Oktober 2024, sagt Alexander Van der Bellen:
Eine klassische Pattsituation Das führt mich, das führt uns alle, unweigerlich zur Frage: Wie kommen wir aus dieser Pattsituation heraus? Mit wem sollte er dann sondieren […]
Liebe Österreicherinnen und Österreicher, wie gesagt, bisher war es üblich, den Wahlsieger mit der Führung von inhaltlichen Gesprächen zu beauftragen. Aber wie Sie sehen, die Lage ist diesmal alles andere als üblich.
Daher bitte ich die Vorsitzenden der drei stimmenstärksten Parteien, Herbert Kickl, Karl Nehammer und Andreas Babler, Gespräche miteinander auf Parteichef-Ebene zu führen und verlässlich zu klären, ob und welche wechselseitige Zusammenarbeit grundsätzlich vorstellbar ist oder wäre.
Ich werde die drei Vorsitzenden Ende nächster Woche einladen, vom Ergebnis zu berichten.
Ja, das ist neu in der Vorgangsweise.
Aber notwendig, um aus der Pattsituation herauszukommen. Und zwar, ohne wertvolle Zeit zu verlieren. Wir brauchen Klarheit. Und wenn wir etwas nicht brauchen, sind es leere Kilometer. Sogenannte Sondierungsgespräche […]
Und fünfundzwanzig Jahre zuvor:
Sondierungsgespräche
Im Auftrag des Bundespräsidenten: Suche nach einem Ausweg aus dem Patt nach der Wahl
„Regierungsbildung
Insbesondere 1999/2000 – Diskussionspapier Nr. 80-R-2000
o. Univ. Prof. Dr. Manfried Welan, Institut für Wirtschaft, Politik und Recht,
Universität für Bodenkultur Wien“


Weder das „Patt“ noch die „Gespräche“ sind also neu, also alles andere als unüblich in diesem Land, und wer wüßte das nicht besser als Alexander Van der Bellen, der Mann mit Geschichte; er führte vor fünfundzwanzig Jahren selbst Gespräche, weil ein Bundespräsident Gespräche nicht nur zwischen den drei stimmenstärksten Parteien — Und der Auftrag fünfundzwanzig Jahre später des Alexander Van der Bellen an die drei stimmenstärksten Parteien auf „Parteichef-Ebene“ ist, zu klären, „welche wechselseitige Zusammenarbeit grundsätzlich vorstellbar ist oder wäre.“ Also hat er, Alexander Van der Bellen, nichts anderes als „inhaltliche Gespräche“ geordert, Sondierungsgespräche, die, einfach wie kurz Gespräche zu nennen sind; was sollte auch sonst als Inhaltliches besprochen und also sondiert werden, wenn es um „Zusammenarbeit“ …

Nach diesen Gesprächen hat Bundespräsident Thomas Klestil Viktor Klima mit der Regierungsbildung beauftragt, das Ergebnis ist bekannt, besonders für den Mann mit Geschichte, es wird natürlich auch Menschen in Österreich geben, denen das Ergebnis nicht bekannt ist, das ist eine Eigenschaft besonders von Männern, die für sich die Beschreibung in Anspruch nehmen dürfen, das zu sein: der Mann ohne Geschichte …
Alexander Van der Bellen hat nun im Oktober 2024 den Obmann der zweitstimmenstärksten Partei mit der Regierungsbildung beauftragt, im Gegensatz zu vor fünfundzwanzig Jahren,
vor fünfundzwanzig Jahren hat die zweitstimmenstärkste Partei den Obmann der drittstimmenstärksten Partei zum Bundeskanzler gemacht, obwohl der Bundespräsident mit der Regierungsbildung den Obmann der stimmenstärksten Partei beauftragte.
Wie viele Herauswindungen werden fünfundzwanzig Jahre später wieder zu den in so kurzer Zeit schon bisherigen noch öffentlich geturnt werden, um am Ende dann wieder ein Ergebnis zu propagandieren, in dem die Turnenden einzig allein ein positives sehen können werden wollen —
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