Er behauptet fälschlich, der israelische Regierungschef und sein Kabinett haben zur Vernichtung des palästinensischen Volkes aufgerufen. Weiß er denn nicht, dass es in diesen Zitaten, wie immer sie bewertet werden, immer nur um die Vernichtung der Hamas ging?
Fabian Eder, Olga Flor, Karl Markus Gauß, Sabine Gruber, Monika Helfer, Miguel Herz-Kestranek, Elfriede Jelinek, Michael Köhlmeier, Dörte Lyssewksi, Martin Prinz, Doron Rabinovici, Gerhard Ruiss, Robert Schindel, Katharina Stemberger, Vladimir Vertlib. OTS0124. 10. Oktober 2025.
Wie wird doch, wenn es um Österreich geht, mit hervorgeholten „Zitaten“ sofort in den Empörungsmodus übergegangen, ohne „wie immer sie bewertet werden“, sondern stets gleich und absolut „bewertet“. Es fragen die Presseaussendungunterzeichnenden, ob er, Milo Rau, nicht wisse, „dass es in diesen Zitaten, wie immer sie bewertet werden, immer nur um die Vernichtung der Hamas“ —
Ja, sie, die „Wir schweigen auch nicht“, wissen es genau, daß es „immer nur um die Vernichtung der Hamas“ gehe, wenn zum Beispiel Amichai Elijahu, Minister in der Regierung Netanjahus, sagt:
Für Aufsehen sorgte auch Ben-Gvirs Parteifreund Amichai Elijahu – der Minister für Kulturerbe. In einem Radiointerview wurde er gefragt, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte. „Ja, das wäre eine Möglichkeit“, sagte Elijahu da. „Wir sollten schauen, was ihnen Angst macht und abschreckt. Denn zu drohen, sie zu töten, reicht nicht. Sie haben keine Angst vor dem Tod.“ In dem Interview lehnte der Minister außerdem jede humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ab. Die Palästinenser nannte er „Monster aus Gaza“. Sie sollten „nach Irland oder in die Wüste“.
Eine mit „künstlicher Intelligenz“ ausgestattete Atombombe weiß recht genau, wen sie, wenn sie sich abwirft, zu vernichten hat und wen nicht, sie hat immer nur die Hamas zu vernichten. Ja, ach, kann eingewendet werden, das ist lange her, daß Netanjahus Minister das sagte, das war doch im November 2023. Für eine Zeit war er dann nicht mehr Minister, und nun, seit er wieder Minister in Netanjahus Regierung ist, sagt er, also recht geläutert, berichtet „The Times of Israel“ im Juli 2025:
Heritage Minister Amichay Eliyahu said Thursday that Israel is advancing the destruction of Gaza, and that the Strip will be made totally Jewish, drawing outcry among opposition politicians and eventually from Prime Minister Benjamin Netanyahu himself. “The government is racing ahead for Gaza to be wiped out,” Eliyahu told Haredi radio station Kol Barama. “Thank God, we are wiping out this evil. We are pushing this population that has been educated on ‘Mein Kampf.’” Eliyahu said that Gaza will be cleared for Jewish settlement and that Jewish towns won’t be “fenced in inside cantons.”
Sie (die Palästinenser in Gaza) sind Ausgestoßene und niemand auf der Welt will sie. [)Kinder und Frauen müssen getrennt und Erwachsene eliminiert erden. Niemand auf der Welt will die Zivilisten in Gaza (…) sie sind Schmutz und Untermenschen.
Gaza and its people must be burned, I have no pity for them.
Nissim Vaturi, Stellvertretender Sprecher des isralischen Parlaments.
Klarer kann es nicht ausgedrückt werden, daß es „immer nur um die Vernichtung der Hamas“ …
Ein Zitat muß doch sein, weil es so frisch ist, vom 4. Oktober 2025, von Hanoch Ben-Yami in der Tageszeitung des österreichischen Medienstandards:
Das zeigt sich auch daran, dass die Aktivisten es vermeiden, sich mit den Gräueltaten auseinanderzusetzen, die von den Bewohnern des Gazastreifens am 7. Oktober oder später begangen wurden, oder dass sie diese leugnen[.]
Auch hier ist es klar ersichtlich, es geht immer nur um die Hamas, „den Bewohnern des Gazastreifens“ …
Ja, er schreckt nicht einmal vor dieser Geschichtsrelativierung zurück.
Das steht in der Presseaussendung u. v. a. m. auch. Wie Benjamin Netanjahu, der schreckt auch nicht zurück, etwa vor „Holocaust-Distertion“. Das war vor zehn Jahren, und er hat seine Verzerrung dann doch zurückgenommen, etwa eine Woche später. Was aber im Internet, bleibt im Internet, findet weiter Verbreitung; und so muß noch Jahre später darauf hingewiesen werden, das er, Netanjahu, a false history lesson …
Auf einen „Brief“ von Milo Rau derart zu reagieren: ungenau und unredlich. Auf einen derartigen Brief von Milo Rau überhaupt zu reagieren: der ebenfalls ungenau und unredlich. Auf einen Brief, dessen zweiter Satz
Die italienische Regierung steht wie Österreich und Deutschland als eine der letzten europäischen Nationen nach wie vor loyal zur israelischen Regierung – trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Benjamin Netanjahu wegen Kriegsverbrechen und des UNO-Reports vom 16. September, der Israel in Gaza „Genozid“ vorwirft. Nun gehen in allen drei Ländern Hunderttausende auf die Strasse und setzen ihre Regierungen unter Druck.
bereits klarmacht, es ist ein an Milo Rau selbst adressierter Brief zur poetischen Selbsterbauung und Eigenwerbung für die „Premiere Der Brief“ — „in allen drei Ländern Hunderttausende auf [der] Straße“, in Österreich „Hunderttausende“ …
Wenn an die am 12. Oktober 2025 kolportiere Aussage von Donald Trump
US-Präsident Donald Trump ist auf dem Weg in den Nahen Osten. Bevor er in den Regierungsflieger in Washington stieg, sagte er zu Journalisten über den Verhandlungserfolg im Gaza-Krieg: »Alle jubeln gleichzeitig. Das ist noch nie zuvor passiert. Normalerweise jubelt nur einer, während der andere das Gegenteil tut.« Dies sei das erste Mal, dass alle begeistert seien. Trump ergänzte, es sei ihm eine Ehre, involviert zu sein – man werde eine »großartige Zeit« haben. »Es wird etwas sein, das es so noch nie gegeben hat.«
an das, was im trumpischen „20-Punkte-Plan“ festgehalten ist,
10. Ein Trump-Wirtschaftsentwicklungsplan zum Wiederaufbau und zur Belebung Gazas wird durch die Einberufung eines Expertengremiums erstellt, das zur Entstehung einiger der florierenden modernen Wunderstädte im Nahen Osten beigetragen hat. Zahlreiche durchdachte Investitionsvorschläge und spannende Entwicklungsideen wurden von wohlmeinenden internationalen Gruppen erarbeitet und sollen berücksichtigt werden, um die Sicherheits- und Regierungsrahmen zu schaffen, die diese Investitionen anziehen und erleichtern, und so Arbeitsplätze, Chancen und Hoffnung für das zukünftige Gaza schaffen.
11. Es wird eine Sonderwirtschaftszone mit bevorzugten Zoll- und Zugangstarifen eingerichtet, die mit den teilnehmenden Ländern ausgehandelt werden.
12. Niemand wird gezwungen, Gaza zu verlassen, und diejenigen, die gehen möchten, können dies tun und zurückkehren. Wir werden die Menschen zum Bleiben ermutigen und ihnen die Möglichkeit bieten, ein besseres Gaza aufzubauen.
und an das, was Bezalel Smotrich, worüber am 18. September 2025 berichtet wird, erklärt
Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Gazastreifen als potenzielle »Immobilien-Goldgrube« bezeichnet. Bei einer Immobilienkonferenz in Tel Aviv erklärte Smotrich, dass es bereits einen Geschäftsplan gebe, der von Experten ausgearbeitet wurde und auf dem Tisch von US-Präsident Donald Trump liege. Dieser Plan solle auch die Zeit nach dem Gazakrieg berücksichtigen.
Smotrich betonte, dass es darum gehe, den Gazastreifen wirtschaftlich zu nutzen, um Israels Unkosten zu decken. Der Krieg habe enorme Kosten verursacht, weshalb nun entschieden werden müsse, wie die Vermarktung des Bodens in Gaza organisiert und aufgeteilt werde. Er habe hierzu bereits Verhandlungen mit den USA aufgenommen.
»Phase der Zerstörung« abgeschlossen
Smotrich sagte, die bei Neubauprojekten übliche »Phase der Zerstörung« sei bereits abgeschlossen. Nun müsse man mit dem Aufbau beginnen, was deutlich günstiger sei. Auf die Frage, wo die erste israelische Siedlung im Gazastreifen entstehen solle, antwortete er, dass er die Angelegenheit vollkommen ernst meine. Smotrich gilt als entschiedener Gegner der Zweistaatenlösung und hat sich mehrfach für eine Wiederbesiedlung des Gazastreifens ausgesprochen. Israel hatte das Gebiet vor rund zwei Jahrzehnten geräumt.
Bereits vor einer Woche hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu im Zusammenhang mit Trumps Plänen für den Gazastreifen von »wunderbaren Strandgrundstücken« gesprochen. Der US-Präsident hatte vorgeschlagen, die Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umzusiedeln, um Gaza in eine »Riviera des Nahen Ostens« zu verwandeln.
„Es wird etwas sein, das es so noch nie gegeben hat.“ Sagt Donald Trump am 12. Oktober 2025. Und wenn Donald Trump so etwas sagt, dann kann das durchaus aufgefaßt werden als Warnung, schlimmer noch, als Drohung …
Gaza für Bezalel Smotrich im September 2025 eine „Goldgrube“.
Im September 2025 Gaza für Benjamin Netanjahu „wunderbare Strandgrundstücke“ …




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