Einen Kontextualisierungstext zum „Künstler“ Otto Mühl oder Hinweise auf seine schwerwiegenden Straftaten, findet man im Rahmen der von der Stadt Graz propagierten Ausstellungsankündigung vergeblich. Für die Grazer Freiheitlichen ein völlig inakzeptabler Zustand. „Es ist nicht hinzunehmen, dass eine Ausstellung mit Werken von Otto Mühl vom Kulturamt der Stadt Graz unreflektiert beworben wird. Während die Büste des unbescholtenen Arztes und Heimatdichters Hans Kloepfer mit einer Kontextualisierungstafel ausgestattet wird und man hier keinesfalls die Person von seinem – in diesem Fall großartigen – Werk trennen möchte, wirbt man für den verurteilten Kinderschänder Otto Mühl ohne jeglichen Hinweis auf dessen furchtbare Taten. Kulturstadtrat Riegler sollte die Bewerbung dieser Vernissage sofort von der offiziellen Homepage nehmen. Die Steuerzahler haben wohl wenig Verständnis dafür, dass auf einer von ihnen finanzierten Internetseite eine Veranstaltung mit Werken von Otto Mühl völlig unkritisch und ohne jede Kontextualisierung beworben wird. Bei einer derartigen Ignoranz gegenüber dem Thema Kindesmissbrauch – gerade angesichts des Falles Teichtmeister – könnte einem speiübel werden“, so FPÖ-Landesparteisekretär LAbg. Stefan Hermann.
Es kann nicht ausbleiben, daß die gesinnungsgemäß zensurierte Website die auf der Website der steiermärkischen FPÖ verbreitete Lobpreisung des Hans Klopfer durch Stefan Hermann am 30. Jänner 2023 wiederholend weiterverbreitet und gesinnungsschuldig um den eigenwilligsten Freispruch für Hans Kloepfer ergänzt

Historiker bestätigten aber, dass sich der steirische Dichter in seinen Werken nie antisemitisch geäußert habe. Während also bei Kloepfer ein Zusatztext über sein Engagement für den Anschluss angebracht werden musste […]
Muß eine Nationalsozialistin sich dann noch in ihren Werken antisemitisch äußern, wenn sie dichtet, wie Hans Kloepfer dichtete?
„Schreibm tuat er si Hitler,/ und uns so guat gsinnt,/wia ma weit in der Welt/ net an liabern wo findt.“
Muß ein Nationalsozialist, der wie Hans Kloepfer im hohen Alter gesinnungserfüllt 1944 als Nationalsozialist „dahoam“ stirbt, sich dann noch in seinen Werken antisemitisch äußern? Zu dessen Begräbnis Adolf Hitler und Joseph Goebbels Kränze schicken, Gauleiter Sigfried Uiberreither ihn in seiner Grabrede als „Kämpfer der Verbotszeit“ lobt
Antisemitismus: Taufname Adolf Hitler.
Stefan Hermann und die gesinnungsgemäß zensurierte Website rücken aus gegen die „Ignoranz gegenüber dem Thema Kindesmissbrauch“ und bringen dafür Hans Kloepfer in Stellung, der ihnen Inbegriff eines „unbescholtenen Arztes und Heimatdichters“ ist. Freilich war Hans Kloepfer ein unbescholtener – nach den nationalsozialistischen Gesetzen …

Und weil ihr Heimatdichter auch Arzt war, darf in diesem Zusammenhang auf den vielfachen und mannigfachen massenmörderischen Kindesmißbrauch zu Lebzeiten von Hans Kloepfer erinnert werden, auch durch medizinischen Personal, etwa durch Dr. Josef Mengele
Kindesmißbrauch: Taufname Adolf Baldur Hitler.
Die gesinnungsgemäß zensurierte Website weist daraufhin, und das wohl zur Bekräftigung des Freispruchs für ihren heimatdichtenden Arzt, Otto Mühl sei „im Krieg übrigens Wehrmachtssoldat“ gewesen, ach, wenn sogar Otto Mühl Wehrmachtssoldat war, was kann dann Hans Kloepfer —
Als Otto Mühl zur Wehrmacht eingezogen, war er ein Jugendlicher von achtzehn Jahren, und Hans Kloepfer ein alter Mann von sechsundsiebzig Jahren. Wäre, wenn dies auch müßig zu fragen ist, das straffällige Leben des Otto Mühl anders verlaufen, wäre er nicht Kind in Zeiten der zwei Diktaturen gewesen, wäre er nicht Jugendlicher in der Zeit des größten Mißbrauches von Kindern, Jugendlichen gewesen, gedrillt zu unbedingtem Gehorsam, dazu erzogen, im Undemokratischen, im Autokratischen, im Diktatorischen, im Totalitären das höchste Kulturgut auf Erden —

Es bedurfte also keiner „von außen über Österreich hereinbrechenden deutschen Truppen“, um den nationalsozialistischen Machtwechsel vor Ort zu bewerkstelligen. Die zahlreichen Funktionäre und Sympathisanten vor Ort reichten dafür aus. Unterdessen war Hans Kloepfer weiterhin propagandistisch für die neuen Herrscher tätig und schwor die Bauern auf den Nationalsozialismus ein. Zwei Wochen später sprach er sich für ein Ja bei der kommenden Volksabstimmung, welche den „Anschluss“ legitimierten sollte, aus.
Im Dezember 1939 wurde das Opferbuch im Kreis Voitsberg aufgelegt. […] Im selben Monat fand Hans Kloepfers erster propagandistischer Auftritt nach Kriegsausbruch statt. Er las sein Gedicht „Der Führer“ für die Hitlerjugend des Kreises. In diesem schrieb er wohl beeindruckt vom schnellen Sieg über Polen zur Person Hitler: „Ich fasse deines Wesens Allmacht nicht“ und „was wir in der Welt an Großem schauen, es ist dein Werk und seine Kraft bist du“.
Hans Klopfer las also sein Gedicht „Der Führer“ der Hitlerjugend – „Ich fasse deines Wesens Allmacht nicht – was wir in der Welt an Großem schauen, es ist dein Werk und seine Kraft bist du“. Das Eingezogenwerden in die Hitlergjugend erfolgte nicht erst, wenn ein Mensch ein Jugendlicher geworden war, sondern er mußte bereits als Kind in die Hitlerjugend, als Kind mußte er in die Hitlerjugend einrücken, um dann auf diese Weise auch von einem Hans Kloepfer mißbraucht zu werden.
Zu Hitlers Geburtstag [1940] verfasste Hans Kloepfer ein weiteres verherrlichendes Gedicht für diesen.
Im Winter 1941/1942 erlitt die Wehrmacht ihre ersten großen Niederlagen. Diese Rückschläge, der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten von Amerika und die steigende Zahl der Gefallenen wirkten sich natürlich negativ auf die Stimmung in der Bevölkerung aus. Die Nationalsozialisten im Kreis mussten auf diese veränderte Stimmungslage reagieren. Auf die Lage an der Front gingen sie dabei allerdings nicht ein. Vielmehr reagierte die NSPropaganda vor Ort mit Aufrufen an die Bevölkerung an der Heimatfront, „für den Sieg zu kämpfen“. Der erste Aufruf des neuen Kreisleiters Huber Eissner behandelte ebenfalls diese Thematik. Er forderte die Kreisbevölkerung auf, alles für den „Sieg gegen den Bolschewismus, die jüdische Pest des 20. Jahrhunderts“ zu geben und bedankte sich für die rege Teilnahme an der Sammelaktion „Woll- und Wintersachen für die Front“. Auch Hans Kloepfer schrieb wieder im Sinne der NS-Propaganda und grüßte die steirischen Frontsoldaten in Gedichtform.
Der August stand außerdem im Zeichen des 75. Geburtstages von Hans Kloepfer. Gauleiter Uiberreither besuchte zu diesem Anlass den Kreis und übermittelte sogar Glückwünsche von Propagandaminister Goebbels.
Am 27. Juni 1944 verstarb Hans Kloepfer, ein wesentlicher ideologischer Wegbereiter des Nationalsozialismus in der Weststeiermark. An der Trauerkundgebung nahmen 3.600 Personen teil, darunter auch die Kreisleiter von Voitsberg und Deutschlandsberg, Gauleiter Uiberreither und Regierungspräsident Müller-Haccius. Es sollte Uiberreithers vorletzter
Besuch im Kreis Voitsberg sein. Im Juli fand eine „Kampfkundgebung“ in Voitsberg statt, bei der Eissner unbeirrt von der Lage und im Sinne der nationalsozialistischen Durchhalteparolen meinte: „Wir wollen uns nun mehr denn je um den Führer scharen, noch besser kämpfen, arbeiten und unsere Pflicht tun“.
Der Nationalsozialismus im Kreis Voitsberg zwischen 1938 und 1945. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz, eingereicht von Mag. Martin Amschl. 2015
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