Die sofort auf der Baumgartner Höhe einbehaltene amtsbehandelte Person hörte nicht auf, ihre Wirklichkeit und ihre Wahrheit zu schreien, die von mehr und mehr Patients nachschreiend übernommen wurde. Die Maßnahme dagegen, die amtsbehandelte Person in einem Zimmer des sonst leerstehenden und nur noch als Lager verwendeten Pavillons, also weit entfernt von allen anderen, unterzubringen, sie nicht mehr mit anderen Patients in Kontakt kommen zu lassen, zeigte nicht die erwünschte und erhoffte Wirkung.
Es war ein unablässiges Schreien in allen Pavillons der von der amtsbehandelten Person übernommenen Wirklichkeit und Wahrheit, die vor deren Einweisung die Patients nicht kannten, ihnen diese Wirklichkeit und diese Wahrheit vollkommen fremd gewesen sind. Es blieb aber nicht nur beim Nachschreien der Wahrheit und Wirklichkeit der amtsbehandelten Person, es kam zu Essensverweigerungen, zu Hungerstreiks von nicht wenigen, zu einer nach und nach alle erfassenden Revolte zur Durchsetzung ihrer Forderungen, zum einen wollten sie unbedingt das von Thomas Bernhard und Rudolf Bayr erarbeitete Theaterstück „Der Park“ von Thomas Bernhard zur Aufführung bringen, zum anderen wollten sie den von Thomas Bernhard und Rudolf Bayr gemeinsam erarbeiteten Roman „Die Geschichte des Mannes, der am Ende starb“ von Rudolf Bayr vorgelesen bekommen haben, für das Personal der Baumgartner Höhe ein Rätsel, wie die Patients auf Adam Silvera kamen, der ihnen „Die Geschichte des Mannes, der am Ende starb“ vortragen sollte …
Tag für Tag, Nacht für Nacht das Schreien der von der amtsbehandelten Person auf die Baumgartner Höhe gebrachten Wirklichkeit und Wahrheit, der Hungerstreik, die Rebellion zur Durchsetzung der Forderungen, das Theaterstück „Der Park“ von Thomas Bernhard selbst zu spielen, und den Rudolf-Bayr-Roman „Die Geschichte des Mannes, der am Ende starb“ von Adam Silvera vorgelesen zu bekommen. Sie verstehen nicht, daß ihre Forderungen nicht erfüllt werden können. Das Personal der Baumgartner Höhe versucht es wieder und wieder, ihnen zu erklären, sie würden es sogar begrüßen, wenn sie ein Theaterstück aufführten, wenn sie einen Roman vorgelesen bekommen wollen, aber, so sehr das Personal sich auch bemüht, so sehr das Personal auch sucht, es ist kein Theaterstück „Der Park“ von Thomas Bernhard auffindbar, es ist auch kein Roman „Die Geschichte des Mannes, der am Ende starb“ auffindbar, ohne diesen Roman hätte es auch keinen Sinn zu versuchen, Adam Silvera als Vorleser zu gewinnen.
Die Vorschläge des Personals der Baumgartner Höhe,
ein anderes Stück aufzuführen, zum Beispiel eines von Peter Weiss, das in einer ihnen vertrauten Umgebung spielt,
und einen anderen Roman vorlesen zu lassen, zum Beispiel „Wittgensteins Neffe“ von Thomas Bernhard,
werden augenblicklich, ohne auch nur eine Viertelsekunde über die Vorschläge nachzudenken, rundweg abgelehnt, ihre Antwort, wenn es eine Antwort genannt werden kann, ist das Schreien nach dem bernhardischen Park und der bayrischen Geschichte des Mannes, der am Ende starb und das sofortige Hinausstürmen aus dem Speisesaal in den Park, den Patients ist nun klar, ihre Forderungen wollen nicht erfüllt werden, sie gegenwärtigen für sich, ihren Forderungen wird nicht nachgegeben werden, so beschließen sie den Ausbruch ins Freie, sie besetzen den Park der Anstalt auf der Baumgartner Höhe, und sie weigern sich, in die Gebäude, in die Pavillons zurückzukehren, trotz der kalten Jahreszeit, bleiben sie auch über Nacht im vom sogenannten ersten Schnee befallenen Park …
Rudolf Bayr war ein österreichischer Schriftsteller und Kritiker, der eng mit Thomas Bernhard befreundet war und ihn unterstützte. Er war ein wichtiger Förderer Bernhards, der ihn nach seinem literarischen Durchbruch in den 1960er Jahren ermutigte und dessen Werk auch maßgeblich beeinflusste. Freundschaft und Förderung: Rudolf Bayr war ein enger Freund und ein wichtiger Förderer von Thomas Bernhard. Er unterstützte Bernhard in seinen frühen Jahren und nach seinem literarischen Durchbruch. Kritiker und Ratgeber: Bayr war auch ein angesehener Literaturkritiker, der Bernhards Werk maßgeblich beeinflusste. Er war ein wichtiger Ratgeber und Sparringpartner für Bernhard in literarischen Fragen.
Gemeinsame Werke: Gemeinsam arbeiteten sie an mehreren Werken, darunter das Theaterstück „Der Park“ von Thomas Bernhard und der Roman „Die Geschichte des Mannes, der am Ende starb“ von Rudolf Bayr.
Nachlass und Nachwirkung: Nach dem Tod von Thomas Bernhard trat Rudolf Bayr in den Ruhestand und widmete sich der Ordnung von Bernhards Nachlass und der Pflege seines Werkes.



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