Es wurde schon einmal erzählt, daß zum Philosophicum Lech am Arlberg die Hervorragendsten eingeladen werden, die es verstehen, in die Tiefe zu denken, also auch die einstige „Vorsitzende“, und das ist menschgemäß das Selbstverständlichste, ist doch Lech am Berg — und welcher Vergleich läge näher, wird doch in Lechwelten selbst auf einen in Königsberg verwiesen — das österreichische Königsberg, mit seinem hervorragendsten Denker, von dem auf der Website des Philosophicums gelesen werden darf:
„Gemeinsam mit Konrad Paul Liessmann, der mit seinem untrüglichen Gespür für brennende Fragen der Gegenwart von Beginn an maßgeblich zum Erfolg des Philosophicum Lech beigetragen hat, wird Barbara Bleisch für dessen kontinuierliche Weiterentwicklung garantieren“, ist Ludwig Muxel überzeugt.
Und doch muß es noch einmal zitiert werden, was schon einmal zitiert wurde, das an diesem 6. Dezember 2025 auf der Website des Philosophicums Lech am Berg unter der Co-Intendanz des Österreichs hervorragendsten Denkers nach wie vor zu lesen ist:
Denn es ist eine der brennenden Fragen der Gegenwart, gerade jetzt in Österreich: die rasch ansteigende Arbeitslosigkeit, die brennende Frage zu beantworten: wie können Arbeitsplätze geschaffen werden? Und da gibt es eine Expertin in Österreich, mit ihrem Sitz im österreichischen Parlament, der ihr von der Partei, die einzig in Österreich in die Tiefe zu blicken vermag, bereitgestellt wurde,
die als einstige Vorsitzende von Camp die Expertise in der Frage der Schaffung von Arbeitsplätzen reichlich besitzt, die unaufhörlich im Gespräch ist mit Forschenden ebensolcher Expertise, und die beispielsweise eines recht genau wissen, Bonobos schaffen keine Arbeitsplätze.
Statt also solchen Forschenden breitesten Raum für ihre Auseinandersetzung etwa mit Arbeitslosigkeit, mit Schaffung von Arbeitsplätzen zu geben, kann eine Tageszeitung am 6. Dezember 2025 nicht anders als — es fehlt ihr halt das Gespür, es fehlt ihr halt der philosophische Zugang zu den brennenden Fragen der Gegenwart …
So bleibt sie in dem zurück, von dem sie meint, es sei notwendige Kritik, statt jene zu loben, die für das Heil der Menschen sorgen, die für die Schaffung von Arbeitsplätzen sorgen, und so läßt sie einen Fabian Sommavilla statt die Forschenden u. a. m. gegen sie schreiben:
Stecken Trumps Tech-Bros hinter der absurden Begnadigung von Honduras Ex-Präsident?
Es sind noch keine vier Tage seit Donald Trumps zweiter Amtseinführung im Jänner 2025 vergangen, da meldet sich sein wohl längstdienender und durchaus umstrittenster politischer Einflüsterer, Roger Stone, auf dessen Krawallplattform Stone Cold Truth zu Wort. Er hat eine Empfehlung für den neuerlichen Präsidenten parat: How President Trump Can Crush Socialism and Save a Freedom City in Honduras heißt der Artikel, in dem er alles Linke – allen voran die 2022 gewählte Präsidentin Xiomara Castro – verteufelt und alles Rechtslibertäre – etwa den 2022 in die USA ausgelieferten Ex-Präsidenten Juan Orlando Hernández – lobpreist.
In vielen blumigen Worten wirbt Stone dort gemeinsam mit einem rechtskonservativen Mitautor für die 2013 genehmigte und ab 2017 geschaffene Zone für Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung (ZEDE) in Honduras, die Próspera getauft wurde – angelehnt an das Wort Prosperität, Wohlstand. Im libertären Utopia dürften Unternehmen ihre eigenen Regeln machen und auch Menschen dürfen sich nach eigenem Gutdünken optimieren und „experimentellen Behandlungsmethoden“ unterziehen. „Die Stadt wurde zum Himmel für Bitcoin-Unternehmer, denen es auf den Zeiger geht, in Erste-Welt-Ländern zu Tode besteuert zu werden“, schreibt Stone. Einzig und allein das „sozialistische Regime von Honduras“ würde Próspera, das unter anderem von Peter Thiel, Marc Andreessen und Sam Altman mitfinanzierte Schlaraffenland, davon abhalten, ein globales Zentrum für Innovation zu werden. Etwa indem es zulässt, dass das Höchstgericht von Honduras Próspera als unvereinbar mit der Verfassung einstufte. Dadurch wurde de facto aufgelöst, was Hernández einst erlaubte.
Etwas mehr als zehn Monate später hat Trump genau das getan. Er hat sich – für viele zunächst überraschend – stark in den Präsidentschaftswahlkampf in Honduras eingemischt und den rechtskonservativen Nasry „Tito“ Asfura gepusht. Noch ist das Ergebnis in einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den Mitte-Kandidaten Salvador Nasralla ausständig, doch die Linke ist geschlagen. Und Trump hat auch Juan Orlando Hernández begnadigt, der in den USA eigentlich eine 45-jährige Haftstrafe absitzen sollte, weil er des Schmuggels von fast 400 Tonnen Kokain in die USA überführt wurde und weil er Bestechungsgelder aus kriminellen Kreisen angenommen hatte. Er machte sich also nachweisbar genau jener Verbrechen schuldig, die Trump in Venezuela, Kolumbien oder Mexiko zu bekämpfen vorgibt.
Ende Oktober begnadigte Trump übrigens auch Changpeng Zhao, den Gründer der Kryptobörse Binance, der wegen Geldwäschevergehen im Gefängnis saß. Er hat freundschaftliche Verbindungen zur Trump-Familie. In beiden Fällen hatte Trump von einer angeblichen Verfolgungsjagd durch die demokratische Vorgängerregierung Joe Bidens gesprochen. Viele Leute hätten ihm das versichert.
Ob, um noch einmal die Website zu zitieren, die „Vorsitzende des Board of Trustees von ZEDE, Honduras, einer NGO für die Etablierung von Wirtschaftszonen zur Schaffung von Arbeitsplätzen“ wieder eine Vortragende sein wird, am 22. bis 27. September 2026? In dieser Zeit findet das 29. Philosophicum statt: in den „Lechwelten“ Es böte sich an, trug sie doch in 2017 bereits ihren „Mut zur Faulheit“ vor, und „Faulheit“ scheint gemäß der „Vorschau“ für das 29. Philosophicum eine brennende Frage …
Eine erste Programmübersicht finden Sie hier ab Ende März 2026.
Der Influencer weiß, was angesagt ist, die Smart Watch zählt für uns Schritte und Kalorien, der „Social Bot“ lässt uns wissen, welche Morgenrituale uns durch den Tag helfen und der „Spiritual Guide“ führt uns zu seelischem Wachstum. Immer mehr Menschen delegieren einen Gutteil ihrer Arbeit an eine KI: Diese organisiert Termine, beantwortet E-Mails, schreibt Seminararbeiten, plant die Ferienreise, wählt Musik und Lektüren für uns aus und vermittelt sogar das perfekte romantische Date. Und wer sich im Zeitgeschehen orientieren will, sieht sich mit einem Heer von medialen Meinungsmachern konfrontiert, das uns mit den „richtigen“ Wahrheiten, Gefühlen, Einstellungen und Haltungen versorgen will. Akzeptiert man solche Angebote, befindet man sich schnell in einer Blase oder Echokammer, die man nur ungern verlässt, schließlich fühlt man sich wohl in einer Gemeinschaft der Gleichgesinnten, die Zweifel an der eigenen Weltsicht erst gar nicht aufkommen lässt.
Was bedeutet heute noch die Aufforderung von Immanuel Kant, doch den Mut aufzubringen, eigenständig und ohne Bevormundung zu denken? Woher rührt diese freudige Bereitschaft, die eigene Souveränität aufzugeben und sich anderen Instanzen und der KI zu überantworten? Liegt es nur an der schon von Kant kritisierten eigenen Faulheit – oder deutet sich in dieser Absage an die Ideen der Aufklärung ein gesellschaftlicher Wandel an, der unsere hart erkämpften Vorstellungen von unabhängiger Wahrheitssuche, persönlicher Freiheit und demokratischer Politik radikal zur Disposition stellt?
Über diese und ähnliche Fragen werden beim 29. Philosophicum Lech Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften und benachbarten Disziplinen referieren und mit dem Publikum diskutieren.
Barbara Bleisch
Konrad Paul Liessmann
Intendanz Philosophicum Lech
Mit Spannung wird daher die Programmübersicht ’26 erwartet, die verraten wird, ob die Moderation wieder von Michael Fleischhacker in seiner herausragenden Art durchgeführt werden wird,
ob auch Norbert Bolz wieder etwas vortragen wird,
ob auch wieder einmal Peter Sloterdijk etwas vortragen wird,
und wenn dem so werden sollte, dann wird es ein mit Freuden zu erlebender Herbstbeginn des Geistes im Gebirge, oder, wie es ein Mann sagen würde, dem alles glänzt, einfach wie kurz gesagt: Golden …




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