am 12. April 1945, wie zu lesen ist auf der Tafel auf dem Stephansplatz im Zentrum von Wien … Beim neuerlichen Lesen der Tafeldaten wieder die Frage, was will der Organisierte Glaube der katholischen Kirche mit dieser geschichtlichen Darstellung auf der Tafel vermitteln und verbreiten, daß zum Jahr 1945 nur geschrieben steht:
Der Dom brennt.
Es wurde schon über die falsche Schreibung des Namens des ersten Bundespräsidenten und auch über die zeitlich falsche Zuordnung der Übersiedlung von Krampfadernkarli nach Madeira geschrieben, über die Verleugnung der I. Republik, auch darüber, daß es seitens der Kirche keinen Willen zur Richtigstellung gibt.
Und gestern beim Gang zur Demonstration auf dem Heldenplatz, bei der auch über die Befreiung von Auschwitz am 27. Jänner 1945 gesprochen wurde, vor der Tafel auf dem Stephansplatz innehaltend wurde gedacht, eine äußerst eigentümliche Geschichtsdarstellung … Kein Wort zum Kriegsende, kein Wort zur Befreiung Österreichs vom totalitären nationalistischen Regime des zwölfjährigen Reiches, kein Wort zur erzwungenen Beendigung der industriellen Menschenvernichtung … Erst 1955 scheint für die Kirche es unumgänglich zu werden, zu schreiben, den Traum der Rückkehr des Fabelreiches auf Erden aufzugeben, noch nicht ganz, vielleicht deshalb die Anführungszeichen,
„Österreich ist frei“
Diese Tafel macht auch überdeutlich, durch die äußerst sonderliche Nennung von geschichtlichen Ereignissen und auch Falschschreibungen, daß es für den Organisierten Glauben der katholischen Kirche nach wie vor unangenehm sein muß, wie die Geschichte verlaufen ist … Denn es ist eine Tafel, die laufend ergänzt wird, beinahe bis herauf zum Jahr 2012 … Grundsätzlich ist eine Tafel zur Bau- und Renovierungsgeschichte eines Gebäudes eine ungeeignete Tafel dafür, auch geschichtliche Daten aufzunehmen, die mit dem betreffenden Gebäude nichts zu tun haben, außer diese soll für Propagandazwecke auch herhalten, was bei dieser Tafel durch die Art der geschichtlichen Darstellung der Fall ist …
Als die Tafel um den Namen des Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer ergänzt wurde, hätten spätestens Korrekturen vorgenommen werden können, wenigstens den Namen von Karl Seitz richtig …, wenigstens die falsche zeitliche Zuordnung der Madeira-Übersiedlung … Eine Richtigstellung ist den Angestellten dieses Organisierten Glaubens keine Herzensangelegenheit, zu sehr scheint die Wunde noch zu brennen, nicht mehr Herren zu sein, die die Menschen in Österreich in den Beichtzwinger eines heiligen römischen …
Aber die Republik Österreich hat Verständnis für die gefallenen Herren, so darf der leitende Angestellte Christoph Schönborn noch vor dem Bundeskanzler, vor der Nationalratspräsidentin protokollarisch die Suppe löffeln …
Beim Stehen auf dem Heldenplatz schließlich der Gedanke, die Vorgänger der heutigen Angestellten dieses Organisierten Glaubens luden noch Max Mell ein, um einen Aufruf für sein zu renovierendes Turmgebäude …
Es hat sich wenigstens das geändert, die Tafel kommt ohne Sprüche von Mell oder Ginzkey aus …
Und beim Hinaustreten vom Heldenplatz die Frage … Wie skrupellos und unverschämt muß auch ein Max Mell gewesen sein, zuerst durch freiwillige Aktivitäten für das nationalistische zwölfjährige Reich das sogenannte eigene Volk in Tod, Elend und Armut zu stürzen, und dann genau dieses eben noch in Tod, Elend und Armut gestürzte sogenannte eigene Volk anzubetteln, für die herausgeforderten und also mitverursachten Schäden noch einmal aufzukommen … Aber die II. Republik hatte auch für Max Mell belohnende Nachsicht, so durfte er sich etwa das österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst umhängen, sich Ehrenmitglied der österreichischen Akademie der Wissenchaften nennen, den großen österreichischen Staatspreis für Literatur …
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