Am 14. Mai wird in der Türkei gewählt, der Wahlkampf geht in die heiße Phase und scheint auch auf Österreich überzuschwappen. Am Wochenende hielt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach seinem Wien-Besuch beim österreichischen Amtskollegen Alexander Schallenberg (ÖVP) eine Rede. Als er sich an die laut Medienberichten rund 1.000 Besucher:innen wandte, war am Telefonhörer der von Cavusoglu so bezeichnete „Sultan“ Erdogan mit zugeschaltet.
Erdogan hielt telefonische Wahlkampf-Rede in Wien, Puls 24, 18. April 2023
Ich gratuliere Präsident @RTErdogan zur Wiederwahl und werde der positiven Entwicklung unserer […]
Alexander Van der Bellen, 28. Mai 2023
Importierter politischer Aktivismus und Gewalt sind auf das Schärfste zu verurteilen und mit der vollen Härte des Gesetzes zu bestrafen. Vom Ausland importierter Nationalismus ist das Gegenteil von Integration und hat bei uns keinen Platz.
Susanne Raab, 29. Mai 2023
Das Ergebnis wurde in mehreren Wiener Bezirken lautstark mit Hupkonzerten und Autokorsos gefeiert. Wegen des verbotene Wolfsgruß von AKP-Anhänger:innen kam es laut Polizeiangaben zudem zu Anzeigen nach dem „Symbolegesetz“. Die Aufregung darüber war groß, auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) verurteilte die Feiernden scharf: „Importierter politischer Aktivismus und Gewalt sind auf das Schärfste zu verurteilen und mit der vollen Härte des Gesetzes zu bestrafen.“
Pro und Contra: Wolfsgruß und Allahu akbar-Rufe – Ist die Integration gescheitert? Puls 24, 30. Mai 2023
Es schwappen nun wieder einmal die Aufregungen über, in Österreich, nach diesem sonnnächtlichen Feiern des Wahlsieges von Recep Tayyip Erdoğan, von dem Wolfsgrußoberwachtmeister, der wegen der Inflation einen weiteren Job als Wolfsgrußsultaninenstandler — auch eine schwere Arbeit: verschimmeln doch Sultaninen gar so leicht …
Aufgeregt werden nun nach diesen sonntäglichen Feiern des Wahlsieges vom Sultaninenstandler in aller Eile Beiträge um Beiträge fabriziert, Diskussionen rasch angesetzt, ob denn die „Integration gescheitert“ sei. Im Visier dabei die Ohnmächtigen, die meinen, durch das Feiern eines Wahlsieges, der nicht der ihre ist, aus der Ohnmacht in die Macht sich zu hiefen, einige von ihnen werden auch mit der Macht in Berührung kommen: durch die von der Macht verhängten Verwaltungsstrafen wegen ihres Zeigens des Wolfsgrusses —
Aber, die Ohnmächtigen haben kein Gefühl, keinen Sinn für das Timing. Bevor sie den Wolfsgruß je zeigen können, müssen sie etwas anders tun, müssen sie eine Position erreichen, die ihnen keine Verwaltungstrafen bescheren, sondern Einladungen, wie zum Beispiel dem Mann, der sich darum kümmerte, zuerst in die Position eines Außenministers zu kommen und dann erst ein Wolfsgrußminister, der etwa in Österreich empfangen wird, im April 2023, von seinem österreichischen Amtskollegen, der Männern vertraut, die für gewisse Handzeichen ebenfalls eine Gesinnungsleidenschaft haben …

Der Mann, dem der österreichische Amtskollege vertraut, zeigt nicht den Wolfsgruß, sondern den Zwilling des Wolfsgrusses,
einen Gruß, der könnte nun an der Salzach, im ganzen Land Salzfestung zum täglichen Ritual des Begrüßens und des Verabschiedens …

Einladungen, Anerkennungen und Gratulationen gibt es für Männer des Wolfsgrusses nicht, wenn sie den Wolfsgruß in Straßenfeiern ziellos und hilflos, nicht wissend, was sie sonst mit ihren Händen anfangen sollen, zeigen, sondern erst, wenn sie Positionen erreicht haben, von denen aus sie wissen, zielgerichtet den Wolfsgruß zu zeigen, dann gibt es für sie Gratulationen, Einladungen, Anerkennungen und keine Verwaltungsstrafen, keine Aufforderungen zum ewigen Verlassen des Landes, und auch, keine Diskussionen über Integration, sie sind, einfach wie kurz gesagt, integriert im Kreis der Macht, aufgenommen in die Familie der Macht —
Und die Familie kann, einfach wie kurz gesagt, durchaus großzügig sein, umarmend sein, recht besonders vor Wahlen, wenn Ohnmächtige als Wahlhelfende willkommen sind, sie eingesetzt werden können, um nicht selbst beispielsweise den Wolfsgruß zeigen zu müssen, sondern diesen von Ohnmächtigen zeigen zu lassen, als zielgerichtetes Werben um Stimmen bei den …
Was für Aufregungen also über das sonnnächtliche Feiern, und vor lauter Aufregungen kommt den Aufgeregten nicht in den Sinn, sie, die Ohnmächtigen, könnten auch Yoga gefeiert haben, auf den Straßen Yoga praktiziert haben, ganz wie die Mächtigen, die ja nur Yoga praktizieren, wenn sie den Wolfsgruß, wenn sie den Zwilling des Wolfsgrusses, mit ihren Händen —
Simple yoga by proud boys and grey wolves …
Eine Übung scheint aber ganz in Vergessenheit geraten zu sein, die mit den drei Fingern, vielleicht hat es diese Yoga-Übung auch nie gegeben, da für diese keine Anleitung gefunden wurde, nur ein alter Papststein erinnert an diese Drei-Finger-Übung, als turnte er, der steinerne Mann, etwas vor, welcher Turngesinnung er wohl angehörte …
Vielleicht aber übten die Ohnmächtigen für den nächsten Ball in der Hofburg bloß, der vielleicht Integrationsball genannt werden wird, und nicht, wie in einem Kapitel gemutmaßt Mudraball, zur rechten Integration, zur Verschmelzung der zwei Handzeichen zu einem Zeichen …

Oh, was wäre das für ein Integrationsball, wenn endlich aus Zwillingshandzeichen ein Handzeichen würde, was für eine komplexe Yoga-Übung das wäre, und erstmals handgeturnt aufgeführt auf dem Integrationsball unter der Schirmherrschaft der fachkundigen Ministerin für Import und dem Ehrenschutz des fachkundigen Ministers für Frontsolidarität —
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