Eine weitere Stichprobe auf „Projekt Gutenberg-DE“ und wieder, es muß wohl nicht mehr wiederholt werden, wie es um die biographischen Angaben auf dieser Website bestellt ist. Auf der zu
am 19. Oktober 2023 angeboten ist:
Karl Hans Strobl wurde am 18. Januar 1877 in Iglau, Mähren geboren und starb am 10. März 1946 in Perchtoldsdorf bei Wien. Er war ein österreichischer Schriftsteller. Die Literaturwissenschaft zählt Strobl neben Gustav Meyrink und Hanns Heinz Ewers heute zu den »großen Drei der deutschen Phantastik nach 1900«.
Das Ergebnis der Stichprobe Ewers bereits aufgeschrieben …
Und nun das Ergebnis der Stichprobe Strobl, der ein Rechtfertigungsherz hatte, für den „Attentäter“, für den Mann seiner Gesinnung, der einen vom jüdischen zum evangelischen Glauben konvertierten Schriftsteller ermordet und seitdem als „erstes prominentes Opfer des Nationalsozialismus in Österreich“ …
Karl Hans Strobl, „Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Wien“, wird es wohl recht, so recht recht warm um sein Herz gewesen sein, beim Lesen am 17. Jänner 1942 in den „Innsbrucker Nachrichten“ die deutschehrstolz befohlene Verpflichtung eines „Volkes zu dankbarer Treue“ gegen ihn —
„Ein Vorkämpfer des großdeutschen Gedankens — Zum 65. Geburtstag Karl Heinz Strobls“:
Aus dem Industriestädtchen Iglau, aus dem sudetendeutschen Kulturraum also, hat, unermüdlich für sein Volks- und Deutschtum streitend, der Dichter Karl Hans Strobl mit seinen Werken den Weg in die breite Öffentlichkeit gefunden. Bei ihm decken sich Tat und Idee vollauf. Aus der alten Idee vom Reich, aus dem Boden der Heimat wuchs ihm die Kraft, das zu sagen, was er sah, erlebte und erlitt. Strobl, am 18. Jänner 1877 geboren, studierte Jura in Prag und schied kurz vor Kriegsausbruch 1914 aus dem Staatsdienst aus, um in Leipzig eine Zeitschrift herauszugeben. Reisen führten ihn in die verschiedensten Länder und Erdteile. Die Tätigkeit als Berichterstatter im Kriege wurde abgelöst durch das Leben als freier Schriftsteller, der unbeirrbar im deutschen Grenzland für sein Deutschtum eintrat. Der ehemalige tschechoslowakische Staat hat den Dichter 1934 aus seiner Heimat wegen „staatsgefährlicher Betätigung“ ausgewiesen. Seitdem lebt Strobl in der Nähe von Wien. Vor fünf Jahren erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Als Strobl 1902 mit seinem Roman „Die Vaclavbude“ zum erstenmal die nationalen Gegensätze der Deutschen und Tschechen gestaltete, als er „Die Flamänder von Prager“ (früher der „Schipkapaß“) und die Geschichte vom „Wirtshaus zum König Przemysl“ schrieb, da spitzten sich die Spannungen immer mehr zu. So ist schon zu frühen Zeiten dieser Dichter ein Vorkämpfer des großdeutschen Gedankens geworden und im gleichen Raum ist Strobls großer Roman „Die Fackel des Hus“ angesiedelt. Ebenso wie der dreibändige Roman „Bismarck“ ein großangelegtes Bekenntnis zum Deutschtum, zum Großdeutschen Reiche darstellt. So hat Strobl aus dem Erlebnis des Weltkrieges in seinem Bismarckwerk die Heraufkunft eines neuen Reiches geahnt, so hat er in vertiefter Form aus den frühen Volkstumskämpfen seiner Jugend- und Mannesjahre seine Erkenntnisse bezogen und folgerichtig danach gehandelt. Seine Erinnerung an diese Spanne in dem Buch „Verlorene Heimat“ geben Zeugnis von dem schweren Kampf des Sudetenlandes in den letzten Jahrzehnten. Neben diesen Dichtungen, die der Heimat und ihrem Lebenskampf dienen, gibt es mannigfache Romane mit überwältigender Fabulierlust und Freude an dem Geschehen erzählt. In die Nachbarschaft E. T. A. Hoffmanns gehören diese psychologisch vertieften Romane, auch die Kriminalromane wie „Prozeß Borowska“. In seinen letzten Dichtungen, dem „Kaiser Rotbart“, hat Strobl der Einheit des Reiches ein Denkmal gesetzt. In dem Roman aus den Bergen „Totenhorn-Südwand“ unterhält der Erzähler durch eine Liebesgeschichte. 1939 schrieb Strobl eine vorzügliche einfühlsame Studie über Schicksal, Gestalt und Seele einer Stadt in dem Essay „Prag“. Karl Hans Strobl, der 65jährige Dichter aus Iglau, hat seinem Volke zu allen Zeiten treu gedient. Seine Dichtungen atmen den Geist des sich selbst bewußten Deutschtums im Kampf an gefährdeter Stelle. Diese Vorposten-Dichtung für den großdeutschen Gedanken verpflichtet das deutsche Volk zu dankbarer Treue dem Dichter gegenüber. Heinz Grothe

Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.