Dirk Stermann, Christoph Grissemann: Meine Damen und Herren! Ein großer Applaus für Paulus Manker!
Grissemann: Lieber Paulus! Paulus Manker! Lieber Paulus!
Grissemann: Dieses Buch hat Paulus Manker herausgebracht. Alma-Mahler-Album. Es ist wirklich ein prachtvoller Bildband. Weihnachten steht mehr oder weniger vor der Tür. Ist ein tolles Geschenk, oder, kann man sagen.
Grissemann: Du gilst natürlich, ich habe das vorher schon angedeutet, als schwierig, als einer, der mit seinen Schauspielern auch nicht immer nobel umgeht. Wieso hat Dich eigentlich der Woke-Wahnsinn und die Cancel-Culture-Diktatur noch nicht niedergestreckt?
Paulus Manker: Ich gehe phantastisch mit meinen Schauspielern um.
Grissemann: Man hört, Du schreist herum, schlägst Leuten, die zu Besuch sind, Handys aus der Hand, weil sie nicht telefonieren sollen.
Manker: Das Publikum behandle ich schlecht.
Grissemann: Du bist ein interessanter Tyrann.
Manker: Das stimmt. Da muß man eingreifen, wenn die Leute während der Vorstellung ihre Aufnahmen machen oder dazwischen reden oder es kommt auch Nacktheit vor und sie machen blöde Bemerkungen, gibt’s ein paar auf die Finger.
Grissemann: Genau, gewalttätig.
Manker: Wie in amerikanischen Filmen die Brille aus dem Gesicht reißen und draufsteigen.
Grissemann: Wurde der Spiegel schon einmal aufmerksam auf diese Zustände am Set? Du bist geliefert jetzt.
Manker: Dein Bruder, sein Bruder, der behauptet, daß er Kulturchef vom Profil ist, traut sich nicht über Ulrich Seidl kritisch zu schreiben, weil er mit ihm seit Jahren verbandelt ist. Jetzt bist Du dran!
Grissemann: Ich gebe Dir hier das Forum, etwas Kritisches über Ulrich Seidl zu sagen. Was hat er sich denn zu Schulden kommen lassen?
Manker: Es ist ein zweischneidiges Schwert.
Manker: Ich habe auch einmal mit ihm eine Theaterproduktion abgebrochen.
Grissemann: Was kann man ihm vorwerfen, dem Sparta-Dreh?
Manker: Ich weiß es nicht.
Grissemann: Ich weiß es nicht. Interessante Antwort. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Manker.
Manker: Ich war nicht in Rumänien, ich kann jetzt weder was Schlechtes noch was Gutes sagen. Die haben eine große Besonderheit und Qualität, die Filme vom Seidl.
Grissemann: Das habe ich nicht gefragt. Ich habe gefragt, welche Vorwürfe.
Manker: Er ist schon in der österreichischen Filmlandschaft ein ganz Besonderer. Man muß ihn nicht mögen, aber der internationale Success und die Bedeutung, die er für unser Land bringt, ist beachtlich.
Grissemann: Das waren also die Vorwürfe gegen Ulrich Seidl, während des Sparta-Drehs.
Manker: Ich habe Seidl nichts vorzuwerfen, er ist kontroversiell, der Künstler hat kontroversiell zu sein.
Stermann: Du bist selber kontroversiell. Ich wollte Dich was fragen. Ich bin seit 35 Jahren in Wien, ich weiß nicht wie oft ich gelesen habe, daß Dun ein Enfant terrible bist.
Manker: Irgendein blöder Journalist hat das erfunden, alle anderen haben es abgeschrieben, weil sie zu blöd sind, sich was Neues auszudenken.
Das sind Zitate aus dem Geplänkel Grissemann-Stermann-Manker vom 13. September 2022. Willkommen Österreich. Daß es hierbei nicht nur, einfach wie kurz gesagt, um „Gags, Gags, Gags“ geht, offenbart vor allem der Teil über den Bruder des einen Moderators. Es wird ernst, wenn es um Verwandschaftliches, wenn es um Verbandelungen geht. Wenn das angesprochen wird, was in Schweigen, Österreich nicht anzusprechen ist, vor allem dann, wenn dabei Verbandelungen, Verwandschaftliches … Es darf lustig zugehen, wenn es gegen Dritte geht, was für ein „Gag“, er gehe phantastisch mit seinen Schauspielern um, nur das Publikum behandle er schlecht …
Und was für ein „Gag“ vom moderaten Bruder: Woke-Wahnsinn und Cancel-Culture-Diktatur …
… der kleine Gebirgsjäger wird wohl schon notiert haben:
Engagieren, nicht nur für den nächsten Aschermittwoch.

Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film: Paulus Manker scherzt öffentlich unverhohlen über seinen Umgang mit Schauspielenden.
Grissemann: 60 ist er vor kurzem geworden. Hier ist der phantastische Paulus Manker.
Grissemann: Du bist eigentlich ein sehr liebenswerter Mensch, wie wir vorher erwähnt haben.
Grissemann: Und die Schauspieler, die mit Dir gearbeitet haben, berichten davon, daß es phantastisch war, daß Du natürlich ein Besessener bist, daß es auch viele blaue Flecken gibt. Du verlangst den Schauspielerinnen
Manker: Nur auf der Seele.
Grissemann: Na, auch an den Armen.
Stermann: Ist das weniger schlimm?
Manker: MeToo ist an mir spurlos vorübergegangen.
Grissemann: Ja, das hat mich auch gewundert, daß Dein Name nie auftaucht.
Manker: Nicht der Funke eines Verdachts.
Stermann: Warst du enttäuscht oder warst Du
Manker: Bissel schon. Ich habe mir schon etwas erhofft, daß man
Grissemann: Ja.
Stermann: Aber Du hast zum Beispiel mit der
Manker: Aber ich habe sehr viel Geld und habe das natürlich so erledigt.
Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film: Am Ende lehnt Paulus Manker ein Interview erneut ab. Wir senden Paulus Manker daher per Mail Fragen und eine Liste mit allen Vorwürfen. Daraufhin antwortet sein Anwalt. Selbstverständlich werde sich seine Mandantschaft zu unseren entbehrlichen und völlig unangemessenen Fragestellungen nicht äußern. Und er schreibt: Ich ersuche um Verständnis, daß meine Mandantschaft kein Interesse daran hat, offensichtlich provokative Anfragen zu beantworten. Er kündigt stattdessen eine Rufschädigungsklage an.
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