So war Modis Besuch in Moskau über weite Strecken mehr freundschaftlicher Akt als mahnender Appell. Die beiden Staatschefs zeigten sich vertraut, tauschten beim gemeinsamen Tee Nettigkeiten aus. Wie es bei „wahren Freunden“ üblich sei, hätten sie zusammengesessen und sich „über eine Reihe von Themen unterhalten“, sagte Modi nach seinem Besuch. Er sei „glücklich“, dass „wir beide unsere Ansichten bezüglich der Ukraine offen und detailliert darlegen konnten“. WIEN. Beim Besuch des indischen Premiers Narendra Modi am Mittwoch in Wien haben Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und sein Gast Indien und Österreich als „Brückenbauer“ auf dem Weg zu einer Beendigung von Russlands Ukraine-Krieg positioniert. Der seit zehn Jahren im Amt befindliche Hindu-Nationalist Modi war am Dienstagabend, aus Moskau kommend, auf dem Flughafen Wien-Schwechat gelandet. Gleich danach traf der 73-Jährige Nehammer bereits zu einem Abendessen samt Vier-Augen-Gespräch. Modi bezeichnete Putin am Dienstag als „lieben Freund“.

Brücken zu bauen, des Zurzeitigen in Österreich vornehmste Aufgabe, und wahrlich, er baut und baut Brücken, nun zum „lieben Freund“, wie Narendra Modi am Dienstag, 9. Juli 2024, nicht ihn nennt, sondern den Mann, von dem er gerade gekommen …
Und wer schon können „wahre Freunde“ sein, als eben die zwei Männer, der eine aus Rußland, der andere aus Indien, die gesinnungsgemäß verbunden, als wären sie Brüder, in deren Adern das Blut desselben Geistes fließt.
„Wie Faschismus funktioniert“, ein in diesen Tagen erst erschienenes Buch von Jason Stanley, das wie zum Geschenk auf die Brücke gelegt, die der Zurzeitige eben dem „lieben Freund“ in Wien baut, über die die „wahren Freunde“, der eine aus Moskau unsichtbar mit dabei, schreiten, und in diesem Buch ist zu lesen, über den „Brückenbauer Indien“, nein, nicht über „Indien“, „Indien“ als „Brückenbauer“ nennt nur der Zurzeitige, in „Wie Faschismus funktioniert“ ist über den „Brückenbauer“, der dem Zurzeitigen „Indien“ ist, „Narendra Modi“ zu erfahren, in „Wie Faschismus funktioniert“ ist also etwas über den „Brückenbauer“ Narendra Modi zu erfahren:
Die von Rosenberg, Himmler und anderen Nazi-Anführern entwickelten Taktiken haben seither die faschistische Politik in weiteren Ländern inspiriert. Den Anhängern der indischen Hindutva-Bewegung zufolge bestand die Urbevölkerung Indiens aus Hindus, die bis zur Ankunft der Muslime und später der Christen – die dekadente Werte einführten – nach patriarchalen Bräuchen und streng puritanischen Sexualpraktiken lebten. Damit haben sie eine mythische Vergangenheit fabriziert, in der das Land noch eine reine Hindu-Nation war, um das, was von Wissenschaftlern als die tatsächliche Geschichte Indiens angesehen wird, auf dramatisierte Weise aufzupolieren. Die heute dominierende nationalistische Partei, die BJP, bekennt sich offen zur Hindutva-Ideologie. Mit einer emotionalen Rhetorik, die eine Rückkehr zu dieser fiktiven, patriarchalen, streng konservativen, ethnisch und religiös reinen Vergangenheit fordert, hat sie die Macht im Land gewonnen. Die BJP ist aus dem politischen Arm der Rashtiya Swayamsevak Sangh („Nationale Freiwilligenorganisation“, RSS) hervorgegangen, einer rechtsextremen, hindu-nationalistischen Partei, die sich für die Unterdrückung von Minderheiten anderen Glaubens einsetzte. Nathuram Godse, der Mann, der den Mordanschlag auf Gandhi verübt hatte, war Mitglied der RSS – wie auch der derzeitige indische Premierminister Narendra Modi. Die Partei stand eindeutig unter dem Einfluß faschistischer Bewegungen aus Europa; in den späten 1930er- und 1940-Jahren lobten seine führenden Politiker regelmäßig Hitler und Mussolini.

Dem RSS-Mann Modi ist es wie seinen vorangegangenen RSS-Mannen das Gesinnungsglück zum Unglück von allen beschieden, auch in der Gegenwart einen Mann zum Loben zu finden, und es gibt kein größeres Lob, als solch einen Mann einen „lieben Freund“ zu nennen, und das vor jenen, die, wie jetzt in Wien auch, einem diesem RSS-Mann den roten Teppich ausrollen, der ihm, wenn auch die kleinste, doch Brücke ist, auf der er den Gang zum Verkauf seiner blutigen Gesinnung fortsetzen kann; Mannen und Frauen von dieser Gesinnung, die ganze Länder unter ihre blutroten Teppichen kehren, ist die kleinste, ist die schmalste Brücke recht und willkommen, um ihre Propaganda auszurollen …
Stets dabei, die Wirtschaft, auf dem roten Teppich zu ihrer Tagesordnung, damals wie heute, immer getreu für sich und für —

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