„[H]ilfreich zur Seite“

Am 19. Februar ist es genau 100 Jahre her, dass Kaiser Franz Joseph I. dem Dichterfürsten Franz Grillparzer hilfreich zur Seite steht. Denn Seine Majestät genehmigt gegen den Willen seines Ministers, Fürst Metternich, die Aufführung von Grillparzers Drama „König Ottokars Glück und Ende“.

So bescheiden ist Lisbeth Bischoff, und auch ihre Tageszeitung, daß sie daraus keinen Aufmacher macht, eine solche Sensation hätte sich einen Aufmacher verdient,

aber diese sensationelle Entdeckung bringen sie am 17. Februar 2025 erst auf Seite 24 ganz bescheiden unter der Rubrik „Adel inside“. Dabei, ist es doch tatsächlich die Sensation.

Während bisher davon ausgegangen wurde, daß Franz Joseph Habsburg im November 1916, also vor 109 Jahren, verstarb, entdeckt Lisbeth Bischoff, daß er 1925, also vor 100 Jahren, noch am Leben war, um Franz Grillparzer hilfreich zur Seite zu stehen,

und das ist der Sensation zweite Sensation, folglich war auch Franz Grillparzer 1925 noch am Leben, verstarb nicht, wie allgemein angenommen wurde, im Jänner 1872, also vor 153 Jahren, sondern mußte sich noch 1925 im Alter von 134 Jahren mit der Zensurbehörde herumschlagen, aber der im Vergleich zu ihm junge Kaiser von 95 Jahren steht ihm 1925, also vor einhundert Jahren, hilfreich zur Seite. Und so kann „König Ottokars Glück und Ende“ aufgeführt werden, so mächtig war, der junge Kaiser von 95 Jahren, daß er 1925 gegen die Zensurbehörde von Clemens Wenzel Lothar Metternich die Aufführung genehmigen konnte, es wird Metternich wohl doch schon etwas die Kraft gefehlt haben, um gegen die Junge Majestät sich durchzusetzen, war er 1925 bereits 152 Jahre alt.

Es ist freilich keine Sensation.

Es sind „K&K-Inszenierungen“, der Lisbeth Bischoff und ihrer Tageszeitung. Es geschah nicht vor einhundert Jahren, sondern vor zweihundert Jahren, also 1825, und der Bischoff’sche Kaiser war zu dieser Zeit noch fünf Jahre vor seiner Geburt. Auch das ist keine Sensation in der Bischoff’schen Inszenierung: sie läßt nur Männer auftreten, während 1825 eine Frau handelte, darauf einwirkte, daß es am 19. Februar 1825 zur Aufführung kam.

Es war die Intervention einer Frau, ihr damaliger Name: Kaiserin Karoline Charlotte Auguste …