Es ist doch immer wieder belustigend, Nachrichten über Aussagen und Aufregungen in Filialen des Organisierten Glaubens zu lesen, zum Beispiel in einer römischen-katholischen …
Die Presse erinnert an den 1992 erstellten Katechismus unter der Leitung von Ratzinger und seinem sekretärialen Schönborn …
Ein ebenso scharfsinniger Zeitgenosse von Ratzinger und Schönborn schreibt, wie Giorgio Agamben in „Nacktheiten“ berichtet:
Vor eine härtere Probe wird der Scharfsinn der Kirchenväter jedoch durch einen hypothetischen Fall gestellt: das Kind eines Menschenfressers, der sich nur von Menschenfleisch, genauer nur von Embryonen ernährt. Laut der mittelalterlichen Wissenschaft stammt der Samen aus dem Überfluß der Nahrung (superfluo alimenti). Das würde bedeuten, dass ein und dasselbe Fleisch zu mehreren Körpern gehört (dem des Gegessenen und dem des Kindes) und deshalb in mehreren Körpern auferstehen muss – was unmöglich ist.
Die Lösung dieses Falles besteht laut Thomas in einer salomonischen Teilung:
„Die Embryonen als solche nehmen an der Auferstehung nur dann teil, wenn sie zuvor von der rationalen Seele belebt worden sind. Aber in diesem Fall ergänzt eine aus der Gebärmutter hervorgehende neue Nahrung die Substanz des Samens. Selbst wenn man sich nur von menschlichen Embryonen ernährte und aus dem Überfluß dieser Nahrung zeugte wird deshalb die Substanz des Samens in dem auferstehen, der durch ihn gezeugt wurde. Es sei denn, dass in diesem Samen Bestandteile der Substanz der Samen derer enthalten wären, deren verzehrtes Fleisch den Samen hervorgebracht hat: Denn diese Bestandteile werden im ersten, nicht im zweiten auferstehen. Schließlich ist es offensichtlich, dass der Rest des verzehrten Fleisches, der nicht in Samen umgewandelt wurde, im ersten Individium aufersteht, dieweil die göttliche Macht eingreift, und die fehlenden Teile ersetzt.“
Von Augustinus weiß Agamben zu zitieren:
Der Mann hätte den Samen gesät, das Weib ihn in ihre nicht von der libido erregten, sondern vom Willen bewegten Genitalien aufgenommen, wann und so viel es notwendig war.
Es war möglich, den männlichen Samen bei völlig gewahrter Unversehrtheit in den Schoß der Gattin zu befördern, so wie jetzt aus dem Schoß der Jungfrau sich der monatliche Blutfluss ergießt, ohne ihre Unversehrtheit zu gefährden.
Über die Beherrschbarkeit des Körpers weiß Augustinus Beispiele aufzuzählen, die …
Noch andere brauchen bloß ein wenig auf ihren Magen zu drücken, um alles, was sie verschlungen haben, wie aus einem Sack wieder hervorzuholen. Wieder andere erzeugen mit ihrem After, ohne dass es schlecht riechen würde, nach Belieben so mannigfaltige Geräusche, dass man glauben könnte, sie sängen auch mit dieser Seite des Körpers. So gibt es Menschen, die mit den Ohren wackeln, mit einem oder auch mit beiden zugleich.
Die Lektüre von nicht-zeitgenössischen Texten etwa von Ratzinger, Schönborn, Thomas, Augustinus und vielen vielen anderen Kirchenvätern belustigt also ungemein … Für einen Lacher zwischendurch reicht oft bereits der Kompositumwitz „Kirchenväter“, dessen zweites Wort die Pointe … Allerdings, es ist nicht zum Lachen, was, Männer des Organisierten Glaubens mit ihrem —
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