Die freiheitliche Homepage feiert das Referendum in Kroatien als „großen Sieg“. Und stellt ihrer Feier die Schlagzeile voran: „Zwei Drittel der Kroaten gegen Homo-Ehe“. Beim Tanz auf einer Feier passiert eines unweigerlich, die Genauigkeit kommt unter die Füße und wird zertreten.
„Die Bevölkerung“, wird auf der freiheitlichen Homepage geschrieben, konnte eine „Volksinitiative“ durchsetzen. Nun, „die Bevölkerung“, das klingt nach der Gesamtheit der Menschen, die in einem Staat leben, „Volksinitiative“, das klingt nach einer großen, einer ein ganzes sogenanntes Volk umfassende Bewegung.
Aber wie sieht es tatsächlich aus?

„Die katholische Bischofskonferenz rief „die Gläubigen und alle Menschen guten Willens“ dazu auf, das Referendum zu unterstützen. Orthodoxe, Evangelische, Muslime und Juden schlossen sich der Initiative an, die konservative Oppositionspartei HDZ unterstützt sie.“
Die „Volksinitiative“ ist der Zusammenschluß von Bürgern und Bürgerinnen zu einer „Bürgerinitiative“, die es in jedem Land zuhauf und zu mannigfachen Themen gibt. Wie auch aus Österreich bekannt ist. Es gibt ja bald keine Straße mehr, auch in Österreich, in der es nicht eine „Initiative“ gibt, die lautstark gegen etwas auftritt, die ihre persönlichen und zu oft egomanischen Interessen versucht durchzusetzen, da gegen ein Hoch, das zu hoch ist, dort gegen Kinder, die zu laut sind, hier dagegen, daß Autofahrer die Straße mit Radfahrerinnnen zu teilen haben, da wieder gegen Fußgänger, die eine Straße ohne Autoverkehr und so weiter und so fort …
Und diese „Initiative“ in Kroatien hatte eben das Anliegen, gegen Menschen zu sein, für die es mehr als nur die Ehe zwischen Frau und Mann gibt. Aber nicht jede „Initiaitve“ erhält eine derartige Unterstützung. Womit darauf eingegangen werden kann, was dieses Referendum in Kroatien erzählt.
Das Referendum in Kroatien erzählt von der Lüge der Unterschiedlichkeit der Organisierten Glauben. Denn, wenn es darum geht, gegen den Menschen sich zu positionieren, gegen den Menschen aufzutreten, auf den Menschen hinzutreten, ziehen alle Organisierten Glauben an einem Gott, an einem Strick, mit dem sie alle fesseln wollen, die das Leben vielfältiger sehen, die die Gesellschaft nicht als eine Monokultur begreifen:
„Es ist das erste Mal, dass es einer Bürgerinitiative in Kroatien gelang, einen Volksentscheid durchzusetzen. Die katholische Bischofskonferenz rief „die Gläubigen und alle Menschen guten Willens“ dazu auf, das Referendum zu unterstützen. Orthodoxe, Evangelische, Muslime und Juden schlossen sich der Initiative an, die konservative Oppositionspartei HDZ unterstützt sie.“
Das Referendum in Kroatien erzählt von der Wichtigkeit von Regelungen, ab wann eine sogenannte Volksabstimung bindend zu sein hat. In Kroatien haben sich nicht einmal die Hälfte der Menschen, die in Kroatien leben, an dem Referendum beteiligt. Es waren bloße 37 Prozent. Und von diesen mageren 37 Prozent haben sich 66 Prozent dafür entschieden, die natur- und menschgemäße Vielfalt der menschlichen Zusammenlebensformen zu leugnen. Sie können sich nun genau ausrechnen, wie viel in Wirklichkeit 66 Prozent von 37 Prozent tatsächlich sind.
Nicht einmal Viertel aller Menschen, die in Kroatien leben, haben für die Leugnung der menschgemäßen Vielfalt gestimmt.
Das Referendum in Kroatien erzählt von der Wichtigkeit, sich an sogenannten Volksabstimmungen zu beteiligen. Denn sonst kommt es stets dazu, daß eine Minderheit sich als einhundert Prozent gebärdet, und schlimmer, eine Minderheit das Leben von einhundert Prozent der Menschen in einem Land bestimmt, alle Menschen in einem Land an ihren weltanschaulichen Strick bindet.
Das Referendum in Kroatien, das von der freiheitlichen Homepage des freiheitlichen Spitzenpersonals gefeiert wird, erzählt also auch davon, was von dieser freiheitlichen Gemein-Schaft je zu erwarten ist, eine scholleanschauliche Strickpolitik, sonst nichts. Und es ist wieder einmal prototypisch, daß einer aus der Schreibstaffel anderen eine „brutale Diktatur“ unterstellt.
In Kroatien diktiert nun nicht einmal ein Viertel aller Menschen, die in Kroatien leben, ihre scholleanschauliche Lebensform, wie alle Menschen in Kroatien ihr Leben zu marschieren haben. Ihr Leben zu gestalten haben, davon kann in diesem Zusammenhang nicht gesprochen werden. Dieses Nicht-einmal-ein-Viertel hat für das Austreiben des Gestaltens gestimmt.
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