Seitenkomposition der „Kronen Zeitung“ mit einem wegen Verhetzung verurteilten Juristen

In einem Hofer wird heute eine Ausgabe der „Kronen Zeitung“ gefunden, in der, da am Ausgang zu warten ist, geblättert wird. Dabei fällt ein Bericht über die Verurteilung eines Juristen auf: angeklagt der Verhetzung. Und deswegen verurteilt.

Es wurde zwar nicht sein Name genannt, aber es brauchte auch nicht sein Name genannt werden. Er ist in diesem Land bekannt.

Er wird von Medien eingeladen, wenn es um ein bestimmtes Gesetz geht. Die Verschärfung dieses Gesetzes ist nicht sein Anliegen.

Er schreibt auch, nicht nur auf seiner eigenen Website.

Er gibt Pressekonferenzen, nicht alleine, an seiner Seite ebenso bedeutende Männer.

Er wird eingeladen, nicht irgendwohin, sondern in das Büro von einem ebenso bedeutenden Mann, der noch bedeutender werden will. Das haben die zwei Männer gemein: beide wollten noch bedeutender werden, beide haben es nicht geschafft.

Unerheblich dabei ist der verurteilte Notar. Der Bericht fiel ob der Seitengestaltung auf. Was will die „Kronen Zeitung“ mit dieser Seitenkomposition ihren Lesenden auf subtile oder doch gar nicht so subtile Art mitteilen? Zum einen, wie in der Collage gesehen werden kann, wird dem Bericht über den Verurteilten unmotiviert scheinend ein Bild zur Seite gestellt mit dem Text: „Der Anschlag in Berlin im Advent schreckte die Welt.“ Zum anderen wird der Bericht über den Verurteilten mit einem Bild der Richterin illustriert – ein Bild wie ein Fahndungsfoto. Es wird, darf angenommen, der Zeitung nicht ungelegen gekommen sein, daß die Richterin dunkelhaarig ist, Menschen sie ob ihres Aussehens beschreiben würden, sie sehe nicht aus wie eine Hiesige  …kronenzeitung-seitengestaltung-mit-einem-wegen-verhetzung-verurteiltenIm Grunde ist es tatsächlich nicht subtil. Es wollte zuerst ein Titel gewählt werden, in dem „Bildrätsel“ vorkommt. Aber es ist kein Rätsel. Verwendbar aber durchaus als Beispiel in der Medienpädagogik. Wie bereits allein durch die Seitengestaltung und Illustration ein Bericht zurechtgerückt werden kann.

Als Gegenprobe, wie in der Collage gesehen werden kann, wurde eine Seite gestaltet, wie sie die „Kronen-Zeitung“ auch hätte gestalten können. Statt dem Foto von der Richterin ein Bild, wie es üblich wäre, vom Verurteilten mit einem Augenbalken. Statt dem Bild mit dem Anschlagstext der Bericht über den einladenden Mann, der eben ausgeladen wurde. So wurde aber die Seite nicht gestaltet. Und es ist auch kein Rätsel, weshalb …

2 Gedanken zu „Seitenkomposition der „Kronen Zeitung“ mit einem wegen Verhetzung verurteilten Juristen

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