Ai Weiwei sagt in diesem August 19, der Westen im allgemeinen und Deutschland im besonderen verhalte sich gegenüber der Volksrepublik China opportunistisch.
Das ist ein nahezu freundlicher Befund. Denn. Ein opportunistischer Mensch ist ein passiver Mensch, einer, der versucht, sich an momentane Gegebenheiten anzupassen, um zu überleben, freilich ist dabei sein erstes Begehren: gewissensgesättigt bequem und gut zu leben.
Passiv ist aber der Westen dabei nicht.
Der Westen kollaboriert mit der Volksrepublik China äußerst aktiv.
Opportunistisch ist der Westen dabei nur im Westen dem Westen gegenüber. Opportunistisch spricht der Westen im Westen für den Westen etwa von Menschenrechten, von demokratischen Standards et cetera. Der Westen paßt sich dabei also der westlichen Gesellschaftslage an. Der Westen will auch im Westen seine Produkte verkaufen. Der westliche Konsument dankt dafür mit reichlichem Konsum, belohnt diesen Opportunismus ihm gegenüber reichlich, dafür füllt er die Kassen der Konzerne reichlich. Das ist die schweigende Kollaboration der westlichen Konsumentin mit den westlichen Konzernen.
Die Unternehmen des Westens reisen mit ihren Regierungen permanent in die Volksrepublik China, nicht aber aus einem passiven Opportunismus heraus, sondern um aktiv zu kollaborieren.
Der Westen mit seinen Wirtschaftsdelegationen ständig in Sitzungen in der Volksrepublik China, wie einst … Das Logo, das Datum auf den Tagesordnungen hat sich seit damals gewandelt, aber nicht der Inhalt der Tagesordnungen. Geblieben seit damals sind auch die Unternehmen, die damals wie heute kollaborieren, etwa die Konzerne aus Deutschland …
Wie vortrefflich sind sie beschrieben, die Tagesordnung Erstellenden – von einst, zum Heute hat sich die Mode verändert, die Tagesordnung Erstellenden kleiden sich anders, aber die Namen der Unternehmen, für die sie in die Volksrepublik China reisen, unverändert …
Siemens, BASF, Krupp, Bayer und und und … es ist mit der Aufzählung kein Ende zu finden.
Daher kurz gesagt, wenn es um das Kollaborieren mit Diktaturen geht, sind sie stets alle mit dabei, damals wie heute.
Im „Hinterzimmer der Macht“ bleiben stets die Unternehmen sitzen, müssen die Konzerne niemals aufstehen, um die „Hinterzimmer der Macht“ zu verlassen.
Aus dem „Hinterzimmer der Macht“ werden von Zeit zu Zeit bloß die Diktaturen geworfen, um Platz zu machen, für die nächsten Diktaturen.
Im Grunde kollaborieren die Diktaturen gleich welcher Gesinnung mit den Unternehmen, deren „Hinterzimmer“ in Wahrheit die Hauptzimmer der Macht sind.
Wie einst so auch heute.
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