Sie verfolgte und ermordete Sinti und Roma […]
Im zuletzt am 18. Mai 2023 aktualisierten Eintrag von „Wikipedia“, gelesen am 31. August 2023, steht nichts davon, daß die Islam-Division des Mohammed Amin al-Husseini auch „Sinti und Roma [ermordete]“. Die islamische Division des Mohammed al-Husseini, des von „Himmler zum SS-Gruppenführer [ernannten]“. Daß die islamisch-nationalsozialistische Division auch Sinti und Roma ermordete, das ist im „Report“ in „Das Tier, das man Mensch nennt“ von Hans Joachim Schädlich zu lesen.
Unter dem Kommando deutscher SS-Offiziere bildeten die muslimischen Rekruten einen Verband, aus dem die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Hanjar“ hervorging. Sie wurde Anfang März 1934 im bayrischen Mittenwald aufgestellt […]

Mittenwald. Ein Ort, von dem bereits erzählt wurde. Nicht aber, weil es um die Vergangenheit geht, sondern um die Gegenwart. Mit Mittenwald inmitten der Gegenwart, einer Gegenwart, die kein Gegen zur Vergangenheit; versucht zu sagen, es soll nicht von einer Gegenwart mehr gesprochen werden, ist sie doch keine gegen die Vergangenheit, sondern eine Mittenwart, in der die Vergangenheit, wieder, auch wieder …
In der Mittenwart treten Menschen hin, die Warte der Vergangenheit sind, wie Andreas Kalbitz, von dem am 2. August 2023 zu lesen ist:
Der frühere Brandenburger AfD-Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz zeigt sich mit Blick auf eine Rückkehr in die Partei optimistisch – trotz mehrerer juristischer Niederlagen um den Entzug seiner Mitgliedschaft. „Ich bin auch weiterhin zuversichtlich hinsichtlich der Frage einer Wiederaufnahme der Parteimitgliedschaft in der AfD, die ich unverdrossen anstrebe“, sagte Kalbitz auf Anfrage.
Seine Aktivitäten und sein Einsatz im Sinne der AfD seien „ungebrochen“. Er freue sich über einen „anhaltend großen Zuspruch aus den Reihen der AfD, weit über Brandenburg hinaus“. Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht ihn und Thüringens AfD-Chef Björn Höcke als zentrale […]
Wenn ein afder einen Film über eine Gebirgsdivision macht, den er machte, ist es ein Film, der nicht berichtet, was war, wie es Hans Joachim Schädlich erzählt, wenn er von einer Gebirgsdivision berichtet, sondern er, der afder, propagandiert, worauf er gesinnungsgemäß stolz und was wieder zur Ehre gereichen soll, wie einst, auch mit einem „Ausmarsch in Mittenwald“ …
Sie verfolgte und ermordete Sinti und Roma […]
Bis hierher wurde mit diesem Kapitel unter dieser Überschrift schon einmal gekommen, aber dann nahm das Kapitel einen Verlauf, der nicht beabsichtigt war; nun soll es denn beabsichtigten Verlauf nehmen.
In dem von Nazi-Deutschland und Italien besetzten Jugoslawien warb Husseini Anfang 1943 muslimische Bosnier für den Eintritt in die SS. Bis April meldeten sich über 20 000 muslimische Freiwillige. Es kam Husseini entgegen, daß muslimische Politiker auf einen Anschluß Bosnien-Herzegowinas an das Großdeutsche Reich hofften. Husseini bildete die Imame dieser SS-Truppen aus. Am 13. Jänner 1944 inspizierte Husseini die Hanjar-Division. Er schritt die Front, den Arm zum Hitlergruß erhoben, gemeinsam mit dem Generalmajor der Waffen-SS, Karl Gustav Sauberzweig, ab, der die Division vom August 1943 bis Juni 1944 kommandierte. Im Februar 1944 wurde die Division nach Bosnien verlegt. Himmler ernannte Husseini zum SS-Gruppenführer: Seit dem Sommer 1944 lebte Husseini als persönlicher Gast Hitlers in Oybin, dem Kurort in der sächsischen Lausitz. In Oybin blieb Husseini bis Februar 1945. Bei Kriegsende floh Husseini in die Schweiz. Die Schweizer Behörden lieferten ihn am 8. Mai 1945 an Frankreich aus. 1946 durfte er die französische Haft verlassen. Ägypten gewährte ihm Asyl. Der Führer der Moslembruderschaft, Hassan al-Banna, verkündete 1946: „Der Mufti ist Palästina, und Palästina ist der Mufti … Deutschland und Hitler sind nicht mehr, aber Amin al-Husseini setzt den Kampf fort.
Die Angehörigen der Division trugen schwarze Fese mit Adler und Totenkopf. Der arabische Krummsäbel Hanjar war das Truppenkennzeichen auf dem Kragenspiegel.
Was dieser Gebirgsdivision der Handschar Truppenkennzeichen war, war weiteren Gebirgsdivisionen das Edelweiß, und gemein war diesen Divisonen der Totenkopf —
Husseini bildete die Imame dieser SS-Truppen aus. In einem Vortrag sagte er zu den Imamen: „[…] nähern sich der Islam und der Nationalsozialismus an.“ Am 1. März 1944 rief Husseini die Muslime über den Sender Zeesen auf: „Tötet […] wo immer ihr sie findet. Das gefällt Gott, der Geschichte und der Religion.“

Es ist ein Kapitel, das vom Glück erzählen sollte, vom Glück, daß es diese Kameraderie von Handschar und Edelweiß nicht mehr gibt, deren Wege getrennt sind, sie, getrennt voneinander, aber immer noch, was nicht zum Glück gehört, kämpfen, und von deren Gesinnung her aber es scheinen will, daß es nie zu einer Trennung kam, so sehr ähneln einander ihre Gesinnungen in vielen Belangen, daß es ein Glück für alle, die weder zur einen noch zur anderen Division gehören, ist, daß sie nicht zusammen marschieren, nicht gemeinsam für die ihre Gesinnung hintreten, sondern nur getrennt ihre Gesinnung …
Ach, wie diese benennen? Islamistischer Rechtsextremismus?
Nationalsozialistischer Islamismus?
Islamistischer Nationalsozialismus?
Islamististischer Patriotismus?
Wie unwesentlich Benennungen doch sind, wesentlich nur, daß sie trotz der recht hohen gesinnungsgemäßen Übereinkunft weiterhin daran glauben, gesinnungsgemäß sich nicht zu gleichen.

Da von keinem Glück erzählt werden kann, bleibt für dieses Kapitel nur eines, etwas zu zitieren, aus „V13“ von Emmanuel Carrère:
Einen Dschihadisten betrachten wir als Rätsel, als Gefahr, aber auch als Opfer, als krankes, grausames Produkt einer kranken, grausamen Gesellschaft. Um an diesen Punkt zu gelangen, denken wir, muss man von einem erbarmungslosen sozioökonomischen System abgelehnt, gedemütigt und an den Rand gedrängt worden sein, sodass einem keine andere Wahl bleibt als die Kriminalität, oder eine durchgedrehte Religion.
Micheron bestreitet nicht, dass all das zutrifft und dass manche der Dschihadisten, die er getroffen hat, in diesem Sinn — der sich aus der Idee des Klassenkampfs speist — als Opfer angesehen werden können. Doch darf man nicht vergessen, sagt er, dass sie selbst sich keineswegs als Opfer oder als Sozialfälle sehen. Ganz im Gegenteil, sie sehen sich als Helden, als Vorhut einer großen, unwiderstehlichen, weltweiten Eroberungsbewegung. Die wirklichen Opfer sind in ihren Augen die erbärmlichen „gemäßigten“ Muslime, jene entfremdeten Kollaborateure, die glauben wollen, der Islam sei mit den Werten der korrupten Gesellschaft, in der sie leben, vereinbar.
Die Kuffar halten sich — wie ich und wohl auch Sie, stelle ich mir — für offen und tolerant, doch die einzig respektablen Leute unter ihnen sind die rechtsextremen Identitären, denn sie stimmen mit den Dschihadisten vollkommen überein, dass ihre Zivilisationen radikal unvereinbar sind. Es gibt einen dschihadistischen Stolz und ein dschihadistisches Selbstbewusstsein, die erklären, warum Deradikalisierungsprogramme im Allgemeinen so schlecht verfangen. Wenn das Römische Reich im 1. Jahrhundert Dechristianisierungsprogramme gestartet hätte, wären sie genauso wirkungslos geblieben: sie hätten die angehenden Märtyrer nur noch mehr in Ekstase versetzt. Wenn man sein Leben einem gerechten, ruhmreichen Kampf verschrieben hat, der Leib und Seele durchtränkt und bei dem der Sieg im Himmel wie auf Erden gewiss ist, warum sollte man sich dann überreden lassen, auf die Seite der Verlierer zu wechseln?
Zeitgleich mit dem V13 wird beim Strafgericht von Paris ein anderer interessanter Fall verhandelt. Die Angeklagten sind sechs kleine, arme Weiße aus dem Département Bouches-du-Rhône. Logan Nisin, ihr Boss, der in der Schule wegen seiner Akne und seinen Ticks im Gesicht gehänselt wurde, begann seine Laufbahn erst in der Neonaziszene (seine E-Mail-Adressse lautete klaus-braun, für Klaus Barbie und Eva Braun), danach eröffnete er die Facebook-Seite „Bewunderer von Anders Breivik“ — jenem norwegischen Rassisten, der es 2011 geschafft hatte, 77 junge Sozialdemokraten, die zu einem Seminar auf eine Insel gekommen waren, allein zu töten.
„Für mich ist das kein Terrorist“, sagt Nisin, „sondern ein Widerstandskämpfer.“
Als Anhänger der Theorie vom Großen Austausch (nämlich der einheimischen Bevölkerung durch muslimische Invasoren) gründete der junge Mann im Nachgang des 13. November ein eigenes winziges Grüppchen, die OAS — für „organisation des armées“ und in Hommage an die OAS zu Zeiten des Algerienkriegs, bei der man sich angesichts seines zarten Alters fragen kann, wie er wohl davon gehört hat. Auf seiner Website liest man Dinge wie „Araber, Blacks, Dealer, Migranten, Gesocks, Dschihadisten — wenn auch du sie am liebsten alle hinmachen willst, wie wir es uns vorgenommen haben, komm zu uns.“ Oder kürzer: „Wir rekrutieren Araberjäger.“ Ein halbes Dutzend hat er so rekrutiert und angeführt — was umso überraschender ist, als er selbst über einen außergewöhnlichen Mangel an Charisma klagt. Ein Initiationsritus, den er seinen Rekruten auferlegen wollte, sollte darin bestehen, in den Straßen von Marseille einen zufällig ausgewählten Araber „hochgehen“ zu lassen. Die Sache war allerdings schnell erledigt, denn der Araber entwischte ihnen, ohne die Gefahr, in der er geschwebt hatte, auch nur geahnt zu haben.
Trotz dieser entmutigenden Anfänge hatte Nisin große Pläne und träumte davon, es irgendwann seinen großen Vorbildern gleichzutun, das heißt Breivik, Dylan Roof (North Carolina 2015, 9 Afroamerikaner), Alexandre Bissonnette (Kanada 2017, 6 Muslime) und Brendan Tarrant (Neuseeland 2019, 51 Muslime). Er frisierte sein Jagdgewehr so gut es ging zu einer Kriegswaffe um, versuchte, weitere von serbischen Mafiosi zu kaufen und sich TATP, den Sprengstoff des modernen Dschihadisten, zu besorgen, und plante ein großes Massaker am Ausgang einer Moschee und die Ermordung einiger Figuren des „Islamo-Gauchisme“ — das heißt der angeblich dem Islamismus gegenüber beißgehemmten Linken –, darunter des Politikers Jean-Luc Mélenchon, weshalb dieser im Prozess als Nebenkläger aussagte, auch wenn es nicht einmal einen Entwurf für eine Umsetzung dieses Plan gegegeben hatte. Recht allgemein kann man sagen, dass Nisin und seine Gang viel planten und wenig umsetzten.
Ihre unbestreitbare Gefährlichkeit zeigte sich nur im Stadium der Absicht und des Hasses im Netz. Dennoch wurden sie verhaftet und wegen „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ verurteilt. Die Staatsanwältin, die in ihrer Anklagerede die Gleichzeitigkeit des V13-Prozesses bemühte, hob dabei die Ähnlichkeit ihres Werdegangs mit dem der Dschihadisten hervor, die sie doch angeblich bekämpften — „zwei Seiten derselben Medaille“ –, und ihre zwar nur potenzielle, aber doch extreme Gefährlichkeit. Ihre Verteidiger dagegen prangerten diesen Vergleich und eine präventive Verurteilung als rechtswidrig an. Logan Nisin bekam neun Jahre.
Dieser Prozess lehrt zweierlei. Erstens, dass der V13 eine Funktionsschwäche der Nachrichtendienste aufgedeckt hat, denn man hatte Leute, von denen bekannt war, dass sie radikalisiert, in Syrien ausgebildet und im S-Register verzeichnet waren, unbehelligt gelassen, weil sie noch keine Verbrechen begangen hattten — doch die öffentliche Meinung akzeptierte einen solchen Aufschub qua Gesetz nicht länger und forderte zuzuschlagen, bevor diese zuschlagen.
Und zweitens, dass die Bedrohung durch Terrorismus sich derzeit verändert. Der nächste große Anschlag, denn es wird zwangsläufig einen geben, könnte durchaus nicht von Dschihadisten ausgehen, sondern von ihren Nacheiferern und Erzfeinden: weißen Rassisten.
Auch wenn es heißt, die Hoffnung enttäusche zuerst, auch wenn es heißt, die Hoffnung stürbe zuletzt, ist zu hoffen, daß diese Zwillinge nie wie einst zum gemeinsamen Marschieren, zum gemeinsamen Morden zueinander finden. Aber, das ist gewiß, das Hoffen wird nicht ausreichen, das Hoffen wird zu wenig sein, es wird mehr als bis jetzt getan wurde zu tun sein und es wird verstärkter und breiter als bis jetzt, dieser Zwillingsgesinnung das Fundament zu entziehen sein, diesen Zwillingen eine Welt zu zeigen sein, die ohne deren Gesinnung eine, auch für sie lebbare ist, diesen Zwillingen eine Wirklichkeit zu ermöglichen, in der sie ohne ihre Gesinnung leben, gut leben können.
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