Es soll für einen Moment angenommen werden, Daniel Halemba habe im Mai 2023 mitbekommen, daß auf dem Heldenplatz in Wien Konstantin Wecker begleitet von den Wiener Symphonikerinnen „Was keiner wagt“ singt, wie schnell würde er dann wohl auf die Bude seiner Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg gelaufen sein, um auszurufen: „Sie spielen unser Lied“ … dabei mit seinem Smartphone fuchtelt, auf dem er das Video der Übertragung vom Heldenplatz wieder und wieder abspielt, es allen, die gerade auf der Bude sind, vorzuspielen, bis alle seine Budenburschen ebenso gerührt wie er — „Sie spielen unser Lied“ …
„Sie spielen unser Lied.“ Und damit hätte Daniel Halemba
und seine Budenburschen ihm recht … sie kennen „Was keiner wagt“, sie kennen es recht gut, schließlich hat es einer von ihnen geschrieben, Walter Flex, jedenfalls für die Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg hat es Walter Flex geschrieben, so verkündet es die Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg, gelesen wieder am 30. Oktober 2023, sie kennen es nur von Walter Flex, für sie hat es Walter Flex geschrieben, für ihre „Ehre – Freiheit – Vaterland seit 140 Jahren“ …
Und sollte sie, mag das noch so unwahrscheinlich, unmöglich klingen, darüber wer aufklären, „Was keiner wagt“ habe nicht Walter Flex geschrieben, sondern Lothar Zenetti, werden sie, die teutonischen Budenburschen, schon wissen, wie sie bei ihrer Wahrheit bleiben, auf ihre Wahrheit verharren, für ihre Wahrheit fechten, er, Walter Flex, habe das Pseudonym Lothar Zenetti …
Vielleicht haben sie, die Budenburschen, denen die Welt mit Walter Flex aufgehört hat, sich weiterzudrehen, inzwischen die Mädelschaft zu Linz darüber aufgeklärt, daß Lothar Zenetti nur ein Pseudonym und auch sie, die Mädelschaft,
den für sie gesinnungsgemäß wahren Namen Walter Flex für „Was keiner wagt“ anführen sollten …
So unwahrscheinlich mag das gar nicht sein, daß auch ein Daniel Halemba mit rechtem Interesse verfolgt, was auf dem Heldenplatz, was in Wien, was in Österreich geschieht, in der Erwartung eines teutonischen Gebirgsmessias, und sind nicht alle diese Gesinnungsaugen auf Österreich gerichtet, auf das Land, aus dem dem Volke ein Kanzler gemacht werden soll …
Oh, was wäre das ihnen für ein Kanzler, mehr als ein Volkskanzler, noch ein Versekanzler —
So unwahrscheinlich mag das gar nicht sein, daß der Schaften größte Sorge, wo in Deutschland gibt es solch einen Balkon wie den in Österreich auf dem Heldenplatzlichen, für ihn, um einst zu verkünden Deutschlands Heimkehr …
NS Und jetzt werden sich vielleicht manche fragen, wer ist Daniel Halemba, dieser alternative Budenbursche … Dazu reicht es, ein wenig aus einem Bericht zu zitieren, von „BR24“ vom 30. Oktober 2023:
Der AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Halemba ist am Montagmorgen verhaftet worden. Es geht unter anderem um den Vorwurf der Volksverhetzung. Inzwischen hat der Ermittlungsrichter den Haftbefehl gegen den 22-Jährigen aber außer Vollzug gesetzt. Er sieht keine Flucht- und Verdunklungsgefahr als gegeben. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu dem Fall im Überblick. Wer ist Daniel Halemba? Daniel Halemba, 22 Jahre alt, wohnt seit 2021 in Würzburg, dort wurde er zum Kreisvorsitzenden der AfD gewählt. Als jüngster Abgeordneter überhaupt zog Halemba bei der Landtagswahl am 8. Oktober im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld für die AfD in den neuen bayerischen Landtag ein. Halemba studiert derzeit Rechtswissenschaften an der Fernuni Hagen und gehört der umstrittenen Burschenschaft „Teutonia Prag“ in Würzburg an, bei der es im September eine Razzia gegeben hatte. Was wird Halemba vorgeworfen? Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Mitglieder der Burschenschaft – unter anderem wegen Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Seit Freitag wurde Halemba per Haftbefehl gesucht und am Montagmorgen gegen 8.00 Uhr im Raum Stuttgart, in Kirchheim unter Teck festgenommen. Halembas Anwalt Dubravko Mandić teilte bereits am Samstag mit, an „sämtlichen Vorwürfen gegen die Mitglieder der Prager Teutonia“ sei nichts dran, er habe Beschwerde gegen den Haftbefehl eingelegt. Nach der Verhaftung seines Mandanten am Montagmorgen forderte Mandić vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof per Eilantrag, den Haftbefehl gegen Halemba zurückzuziehen. Halemba müsse die An- und Abreise in den Landtag gewährt werden. Was heißt das für die erste Sitzung des Landtags? Fehlt Daniel Halemba bei der konstituierenden Sitzung im Landtag, hat das für seinen Status als Abgeordneter und Fraktionsmitglied zunächst keine Auswirkung. Auch die Fraktionsstärke der AfD bleibt unverändert bei 32 Mitgliedern. Sollte Halemba aufgrund einer späteren strafrechtlichen Verurteilung sein Mandat verlieren oder zurückgeben müssen, würde ein AfD-Kandidat auf seinen Platz nachrücken. AfD-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner forderte am Sonntag, Halembas Teilnahme an der Sitzung müsse ermöglicht werden. Die AfD-Fraktion habe das Recht, sich „in voller Fraktionsstärke mit allen Mitgliedern zu versammeln“.

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