Was Österreich ohne identitäres Bergvolk am Ballhausplatz nun erspart bleibt, nicht aber der Steiermark

Die „Kulturpolitik“ in der Vorstellung der identitären Partei, wie von dieser auf ihrer Website niedergeschrieben — kurz wie einfach zusammengefaßt: der Steiermark bleibt nun nicht erspart, was Österreich erspart bleibt,

vorerst, da ein Bergmensch nicht den Ballhausplatz einreiten wird, das jedoch ist nicht das Verdienst jener,

die einen Bergmenschen nicht zum Bundeskanzler machten wollen, sondern die Unfähigkeit des Bergmenschen selbst, sich zum Bundeskanzler machen zu lassen, obgleich so viele, viel zu viele dazu bereit gewesen und noch weiter willig wären, den Bergmenschen aus diesem identitären Bergvolk zum Bundeskanzler zu machen.

Alles, was nun in der steiermärkischen Landesverfassung niedergeschrieben werden soll, so der Wille der identitären Gesinnung, kann mit einem Namen zusammengefaßt wiedergegeben werden: Kloepfer

Eine Landesverfassung als Hymne auf das „Erbe“ Kloepfers soll es in der Steiermark gesinnungsgemäß nach dem Bergvolk werden …

So eine Verfassung bleibt nun Österreich, nachdem der Bergmensch sich verritt, erspart; freilich wäre das identitäre Bergvolk nach seiner parlamentarischen Mandatsstärke weit, sehr weit davon entfernt, die österreichische Verfassung kloepferisch niederzuschreiben, aber durch einen Bergmenschen am Ballhausplatz auf die Verfaßtheit Österreichs dermaßen kloepferisch einzuwirken, wäre nicht ausgeblieben.

Ein „in diesem Zusammenhang“ unterstelltes „Wohlverhalten der Förderungsnehmer“ „muss auch eine Förderpraxis“ vom identitären Bergvolk, ist am 16. Februar in seinem Jahr ’25 in seiner Niederschrift zu lesen, „abgelehnt werden“. Von den Förderungsnehmerinnen erwartet sich das identitäre Bergvolk nun ein totales Wohlverhalten nach seiner gesinnungsgemäßen „Korrektheit“

Das bisherige „Wohlverhalten“, das bisherige „Brauchtum“, das bisherige „Erbe“, die bisherige „Tradition“, die bisher verfaßte „Heimat“ ist dem identitären Bergvolk immer noch recht viel zu wenig, und das nicht nur in der Steiermark, sondern in Österreich,

so spielt am 20. April im Heurigen die Staatsoper in Wien wieder seinen Meister aus Deutschland

und am heurigen 30. April wird der „führende Interpret des deutschen Fachs“ auch „Odins Meeresritt“ und

auch „Die drei Zigeuner“ zum Rechtbesten geben,

in der Bundeshauptstadt des Portschyreichs,

in dem 38 —

Was hätte ein Bergmensch als Reiter des Ballhausplatzes für seine gesinnungsgemäße Verfaßtheit des Landes viel mehr an „Wohlverhalten“ gegen „Heimat“, „Erbe“, „Tradition“, „Brauchtum“, „Volkskultur“ noch einfordern können, als es auch ohne ihn an „Wohlverhalten“ schon gibt?

„Odins Meeresritt“ seit 1939 nicht mehr gespielt, jedenfalls von dem Orchester „Wiener Symphoniker“, das ist das Ergebnis einer Abfrage in ihrem „Konzertarchiv“ am 16. Februar 2025. Im Wiener Konzerthaus. Und „Die drei Zigeuner“ nicht mehr gespielt seit dem 8. Dezember 1921.

Ohne sein Zutun, ohne die „Geissel klöpfen“ zu müssen, wie von selbst, vielleicht wäre es bereits im nächsten Jahr dazu gekommen, die plötzliche Wiederentdeckung bedeutender Werke, zu spielen an besonderen Tagen im Jahr zur freiwilligen Bekundung des Wohlverhaltens,

die den Bergmenschen zu einem Stammbesucher der Oper in der „Kaiserstadt“ —

Es bleibt nun dem identitären Bergvolk noch Graz,

und vielleicht spielt schon im nächsten Jahr die grazerische Oper ihm zum Wohlgefallen die für ihn bedeutenden Werke der ihm aus dem Herzen sprechenden Schöpfer, Angehöriger des einzigen nach seiner Natur existierenden Geschlechts

… und den Bergmenschen ein Wohlgefallen durch „Wohlverhalten“, das die Verantwortlichen für den „steirischen herbst“ vielleicht schon im Heurigen oder im nächsten Jahr ein Anliegen sein wird, des Bergvolks „Kritik“

So überstieg die Landesförderung von über zwei Millionen Euro für den „steirischen herbst“ deutlich dessen Wahrnehmbarkeit und Wertigkeit für die steirische Bevölkerung.

von sich aus in der Programmierung entscheidend zu beherzigen, die „Wahrnehmbarkeit und Wertigkeit für die steirische Bevölkerung“ zu seinem Rechte zu verhelfen, etwa durch die Wiederentdeckung bedeutender Männer der Feder, hierfür böten sich

Heran, heran zum wilden Furientanze! Noch lebt und blüht
der Moloch! Drauf, Bruder, drauf, mit Büchse, Schwert und
Lanze, drauf, drauf mit Gift und Dolch! Was Völkerrecht?


Was sich der Nacht verpfändet, ist reife Höllensaat. Wo ist
das Recht, das nicht der Hund geschändet mit Mord und mit
Verrat? Sühnt Blut mit Blut! Was Waffen trägt, schlagt nieder!
’s ist alles Schurkenbrut! Denkt unseres Schwurs, denkt der
verratenen Brüder, und sauft euch satt in Blut! Und wenn sie
winselnd auf den Knien liegen und zitternd um Gnade schrei-
en, laßt nicht des Mitleids feige Stimme siegen, stoßt ohn‘
Erbarmen drein! Und rühmen sie, daß Blut von deutschen
Helden in ihren Adern rinnt: die können nicht des Landes
Söhne gelten, die seine Teufel sind. Ha, welche Lust, wenn an
dem Lanzenkopfe ein Schurkenherz zerbebt und das Gehirn
aus dem gespaltenen Kopfe am blutigen Schwerte klebt! Welch
Ohrenschmaus, wenn wir beim Siegesrufen, von Pulverdampf
umqualmt, sie winseln hören, von der Rosse Hufen auf deut-
schem Grund zermalmt! Gott ist mit uns! Der Hölle Nebel
weichen; hinauf, du Stern, hinauf!
Wir türmen dir die Hügel
ihrer Leichen zur Pyramide auf. Dann brennt sie an! Und
streut es in die Lüfte, was nicht die Flamme fraß. Damit kein
Grab das deutsche Land vergifte mit überrhein’schem Aas!

Theodor Körner, „Lied der Rache“,
zitiert nach Bazon Brock, „Eine schwere Entdeutschung“

Weihelesungen der Lyrik eines Theodor Körner im Zusammenspiel mit seiner „großen vaterländischen Oper Des Königs Aufruf“ in der grazerischen Oper und weiterer Giganten der Feder wie

Walter Flex,

Walter Bloem,

Verbelen

und nicht zu vergessen

Kloepfer

und was für eine „Wertigkeit“ nicht nur für die „steirische Bevölkerung“, sondern für die gesinnungsgemäße Welt, das Wohlgefallen des Bergvolks wäre auch dem Kunsthaus Graz sicher, entsinnte es sich eines in Graz geborenen Grossen, ehrte ihn mit einer großen Ausstellung: Franz Köck — Wie wohl gefiele es der gesinnungsgemäßen Welt auch, wieder einmal Lohengrins Maler in einer treuergebenen Ausstellung bewundern zu dürfen, und nicht nur die Toten, nicht nur die Toten sondern auch die Lebenden, die Lebenden, wie den Ehrtreuen aus dem Oberösterreichischen

Was für eine „Wahrnehmung“ von und was für eine „Wertigkeit“ für Graz wäre das — beherzten alle das „Wohlverhalten“ aus eigenem Antriebe nun noch verstärkter als bisher in diesem Land, ohne sich dabei dem Vorwurf, einem Diktat sich zu beugen, auszusetzen, nicht einmal ein „Wohlverhalten“ wäre es, sondern nur geschuldet neuen Erkenntnissen, nur neuen Ergebnissen der Forschung auf der Höhe der Zeit — aus der Welt pilgerten sie wieder nach Graz zur Erhebung …

Wie leicht wäre auch für den grazerischen Musikverein es zu erreichen, daß das identitäre Bergvolk nicht das „Wohlverhalten“ ablehnt, etwa durch einen Legendenkonzert nur mit Werken von Carl Loewe, vielleicht sogar mit dem „führenden Interpreten des deutschen Fachs“, was für ein erhebender Abend das werden könnte mit „Odins Meeresritt“, mit

„Wenn alle untreu werden“,

mit „Prinz Eugen, der edle Ritter“, mit

„Der ewige Jude“,

mit