Es erstaunt nicht, daß die Copysite der identitären Parlamentspartei nichts davon erzählt, wer Karl Itzinger war, in ihrer Sonntagsserie, in der sie ihren Geist in der speckigsten Krachledernen, ihre Gesinnung dirndlhochgeschnürt zum Frühschoppen … es erstaunt auch diesmal nicht, daß sie nicht berichten will, was dieser, Itzinger, vor und nach 1945 … davor war das „Gesetz“ auf seiner Seite, danach mußte ein Gesetz geschaffen werden, damit solche seine Gesetze nie wieder …
Und noch etwas erstaunt nicht, mögen sich auch viele fragen, weshalb Oberösterreich, warum immer wieder Oberösterreich. Wer will noch erstaunt sein, noch lange nach Antworten suchen, warum immer wieder Oberösterreich. Am 28. Juli 2017 gibt es in Frankenburg eine Premiere. Mit „800 Laiendarsteller“. Sie sollten es aber nicht „Frankenburger Würfelspiel“ nennen, sondern so, wie es in der gesetzlich geregelten Massenverbrechenszeit hieß: „Das Blutgericht am Haushamerfeld“.
Denn gewürfelt wird in Frankenburg nicht. Vielleicht wurde irgendwann gewürfelt in Frankenburg, ob sie einen Nazi nachspielen sollen oder ob sie einen Nazi nicht nachspielen sollen. Einmal gewürfelt. Auf dem Itzingerweg oder auf der Würfelspielstraße zusammengekommen, um es einmal auszuwürfeln. Und dann fiel der Würfel für immer auf Karl Itzinger. Und so gibt es am 28. Juli 2017 in Frankenburg, Oberösterreich wieder einen … Nicht nur treu zu Karl Itzinger zu stehen, ist Frankenburg eine Ehre, sondern auch die Traditionsfahne des Laienspiels stolz weiterzutragen, des Laienspiels, das eine Hochblüte in jener Zeit hatte, als die Gesetze noch ganz der Gesinnung von …
Und noch etwas erstaunt nicht, mit Karl Itzinger sogleich den Leopold-Stocker-Verlag erwähnt zu finden, vor 1945 und nach 1945, als seine Witwe ersuchte, die Werke ihres verstorbenen Mannes wieder auflegen lassen zu dürfen … wo sonst, als im Stocker-Verlag …
Und mit dem Stocker-Verlag sind wir wieder am Anfang des Kapitels, bei der Copysite der …
NS Daß, wie in der Collage gelesen werden kann, Steppenwolf „Das Blutgericht“ gleich gesinnungsgemäß nutzt, auch das erstaunt nicht, zu viel wird von Steppenwolf schon gewußt.
PPS Es könnte wer sagen, ach, der Copysite werde ein Vorwurf gemacht, zu verschweigen, wer und vor allem was Karl Itzinger war … dem ist nicht so. Wie könnte das auch, im Angesicht dieses Landes …
Ob in Frankenburg groß erzählt wird, in diesem Jahr werde wieder nachaufgeführt ein … erzählt wird, weshalb es ach nur alle zwei Jahre stattfindet: „mehr als 500 Laiendarsteller opfern ihre Freizeit für Proben und Aufführungen“ – ja, die Opferbereitschaft ungebrochen … Es ist „Erinnerungskultur Österreichs“, wie auf „Austria Forum“ zu lesen ist. Und darunter ein Artikel aus der Wiener Zeitung vom 21. Juni 2012, der „freundlicherweise zur Verfügung gestellt“ … Und was kann bei Johann Werfring zu Itzinger gelesen werden, am 21. Juni 2012? Das, was auch die Copysite nicht schreibt.
„Karl Itzlinger verfasste sein Drama zum Würfelspiel, welches bis heute in Frankenburg aufgeführt wird. Auch das im Museum ausgestellte Bauernkriegsschach entstand 1925.“
Der Wiener Zeitung ist das „Wehret den Anfängen“ äußert wichtig, und Johann Werfring hätte bestimmt etwas anderes geschrieben, aber unter „Itzlinger“, wie Itzinger bei Werfring heißt, hat er einfach nichts Anrüchiges gefunden, und so wird es für die Zeitung der Republik Österreich in Ordnung gegangen sein, wie ja auch die Artikel des Christian Ortner oder des Kotschy …




Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.