Jetzt im zweiten Coronafrühling paßt es zur Jahreszeit mit den sogenannten traditionellen Firmungen, den Konfirmationen, an einen Spruch zu erinnern, der in der Vergangenheit auch auf Glückwunschkarten als Gratulation zur Konfirmation stand, und heute noch prangt dieser Spruch auf einer Mauer in Wien …
Die hier gezeigte Glückwunschkarte hat es so nicht gegeben, sie ist aus zwei Karten zusammengesetzt, aus einer Schmuckkarte mit dem Spruch „Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit“ aus dem deutschen reich von 1933 bis 1945, und aus einer zweiten Karte mit dem Kreuz zum Andenken.

Der Spruch war auch nicht mit dem Namen „A. G. Krupphitler“ unterzeichnet, sondern nur mit dem Namen des einen Mannes, der irgendwann nach dem Mai 1945 von der Mauer gekratzt wurde. Das Kreuz von der einen Glückwunschkarte zur Konfirmation aus dem Jahr 1943 sieht aus wie ein Grabkreuz, nicht so schmucklos wie die Kreuze auf den Friedhöfen der Soldateska, und doch ein Grabkreuz. Wie könnte es auch anders aussehen, in einer Zeit des massenhaften Sterbens, des massenhaften Mordens – keine Zeit kann je die Wahrheit über sich verbergen.
Der Mann, dessen Name von der Mauer gekratzt wurde, sprach davon, es werde „künftig nur noch einen Adel geben – Adel der Arbeit“ … Den Adel des Mordens, das war sein gesinnungsgemäßes Verständnis von Arbeit, das er nie verbarg. Dieses harte Gesicht, das Sluyterman zu diesem Spruch zeichnete, war bereits das Gesicht des Wehrmachtssoldaten, dem Sluyterman ein paar Jahre später wieder, dann aber mit einem Zitat von Friedrich Schiller bildungsbürgerlich …

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