Warum zum Adel-der-Arbeit-Spruch von A. G. Krupphitler Robert Misik und Andreas Mölzer an der fellnerischen Theke einfallen.

Kurz ist es her, daß Anna Goldenberg schrieb, das „Hitler-Zitat“ sei 76 Jahre nicht aufgefallen. Es ist so nicht aufgefallen, wie es in diesem Land nicht mehr auffallen will, mit wem – es ist nicht die einzige Zusammenspannung an der fellnerischen Theke – beispielsweise Robert Misik an der fellnerischen Theke diskutiert, und das nicht einmal, sondern …

Beim Anblick von Andreas Mölzer, Robert Misik ihm gegenüber, in der Mitte Wolfgang Fellner, muß an das Relief mit dem Arbeitsadelspruch in der Faulmann gedacht werden, und Andreas Mölzer erscheint wie ein Relief, ein bewegtes Relief, aus dem zwar nicht sein Name entfernt ist, aber seine Vergangenheit, soweit diese seine Vergangenheit ihm selbst je vergangen ist …

Andreas Mölzer, ein sich selbst bewegendes Relief, das wie das Mauerrelief auch für seine Sprüche bekannt ist

Sie werden fragen, was aber hat Andreas Mölzer mit dem Arbeitsadelspruch zu tun.

Nun, in Österreich, wo die Vergangenheit Gegenwart ist, aber so getan wird, als wäre diese vergangene Vergangenheit, an die nicht zu erinnern ist, die nicht aufzufallen hat, ist es unweigerlich, beispielsweise von der Faulmanngasse loszugehen, das nicht überraschen kann, und nur vor auch Andreas Mölzer zu stehen zu kommen.

Es gab einen Künstler. Georg Sluyterman von Langeweyde. Er war Maler, Grafiker, Liedermacher. Und auch das war ihm eine Ehre und wohl Pflicht, den Adelsarbeitsspruch künstlerisch zu gestalten.

Seine Lieder – dies aber nur nebenher – wird berichtet, im Stil von Hermann Löns, von einem Dichter, dem das Magazin der Mölzer die Treue … Sluyterman von Langeweyde bekam von dem „rechtsextremen Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes“ seinen „Goldenen Ehrenring“. Das war 1970.

Nicht nur Sluyterman fand bei Friedrich Schiller so manchen Spruch zur Behübschung seiner Gesichter, das für ihn ein Gesicht war, das Gesicht des Arbeiters und das Gesicht des Soldaten; Schiller ist auch für Spätgeborene eine Größe zu feiern in der Hofburg zu Wien …

Und daß Sluyterman für die Gallera d’arte Thule ein auszustellender Künstler ist, mag nicht wirklich überraschen, ist es für diese doch gesinnungsgemäß eine Pflicht, die Kunst der Vergangenheit zu ehren, deren Nachgeborenen eine Hegerin zu sein, so hängt gesinnungsgemäß in ihren Räumen Sluyterman und beispielsweise der Nachgeborene aus dem Oberösterreichischen ganz selbstverständlich Seite an Seite …

Das Kulturwerk, 1950 gegründet, um ehemalige Rechthochrangige der NS-Diktatur zu fördern. Es verstand sich als Gegenpol zur „Gruppe 47“. Um den NS-Reichsfachschaftsleiter für Lyrik, Herbert Böhme, scharten sich NS-Belastete, wie Blunck, Grimm, Kolbenheyer und weitere, viele weitere. Allein diese drei als Beispielgeber hier Genannten sind Schriftsteller, die dem Magazin der Mölzer recht teuer …

Hans Grimm – das nur so nebenher – war auch recht bekannt für seine Sprüche, einer seiner Sprüche führte einen Oberösterreicher, dem er, Grimm, ein Liebling war, weit in den Osten, denn er fühlte seinen Spruch tiefwahr, ein ganzes Volk, als das er sich empfand, ohne Raum zu sein …

Und dies ebenfalls nur nebenher. Ein Mitglied dieses Kulturwerks war auch Rolf Kosiek. Das Magazin der Mölzer sieht es schon auch als ihre volksbildnerische Aufgabe an, Festschriften zu empfehlen, als „Fundgrube für jeden Lehrer, jeden Publizisten, jeden Historiker und natürlich auch jeden Politiker“, die Festschrift für Rolf Kosiek, der es wohl auch zu einem Liebling des Oberösterreichers bringen hätte können, aber er war erst als elf Jahre, als der Oberösterreicher sich aus der Verantwortung stahl, damit die einzig gute Tat, die ein solch Gesinnter wie er vollbringen kann, nämlich Selbstmord zu begehen, in seinem Leben zuwege brachte …

Gesinnungsgemäß kommt es in solchen nach dieser Gesinnung zugerichteten Organisationen zu Brüchen, zu Verwerfungen. Aus der „Deutschen Kulturgemeinschaft Österreich“, die eine Abspaltung des „Deutschen Kulturwerks Europäischen Geistes“, ging hervor das „Deutsche Kulturwerk Österreich“, dessen Vorsitzender Otto Scrinzi war. In Sirnitz veranstaltete das „Deutsche Kulturwerk Österreich“ „Kärntner Kulturtage“, eine Veranstaltung, auf der auch ein Andreas Mölzer Referate hielt – auch dort …

Von der Faulmanngasse ist es, wie Sie sehen, also auch nicht weit zu Mölzer, aber nicht nur zu Mölzer. Kosiek war es wohl auch eine Treue zur Ehre, in Sirnitz zu referieren, ebenso Rosenkranz, sie erinnern sich, einst eine Kandidatin für das sogenannte höchste Amt im Staat

Wenn vom „Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes“ gesprochen wird, ist es unvermeidlich, auch den Namen Herbert Schweiger zu nennen, einer der Mannen und Frauen, die beispielsweise Gerd Honsik in seinen Stand rief, um Zeugnis zu legen, für seine Holocaust-Leugnung. Und ebenfalls nicht zu vermeiden ist die Nennung der Huttenbriefefrau Lisbeth Grilitsch. So unermüdlich, heißt es im Nachruf auf sie, wie sie arbeitete für … so wie so vom nordischen Leistungsmenschen sprach, diese Frau mit der recht allerliebsten Großmutterstrahlung, darf vermutet werden, daß der Arbeitsadelspruch auch ihr ein Leibspruch …

Das „Deutsche Kulturwerk Europäischen Geistes“ verstand sich, wie bereits oben erwähnt, als „Gegenpol zur Gruppe 47“. Und bei Nennung der Gruppe 47 darf Heinrich Böll nicht unerwähnt bleiben. Mit dem die Heinrich-Böll-Stiftung zu nennen ist, und ein weiteres Mal Andreas Mölzer, als gäbe es kein Entrinnen von ihm. Nur. In Deutschland kommt er anders vor als in Österreich, in Deutschland kann er sich nicht gemütlich beispielsweise zur fellnerischen Theke hocken.

Es ist kurz her, daß er mit seinem Magazin in einem Artikel der Heinrich-Böll-Stiftung erwähnt wurde, im Zusammenhang mit der AfD und Orbán, der „nicht nach der Pfeife des in Brüssel bestens vernetzten US-Spekulanten Soros tanzt“ … wofür der Name Soros in diesen Gesinnungswerken steht, muß nicht noch einmal ausgeführt werden.

Der für kurz gewesene Vizekanzler in Österreich hätte gerne in Österreich, wie seit kurzem aus weiteren veröffentlichten Passagen aus dem Ibiza-Video zu erfahren ist, eine Medienlandschaft nach seinem Idol Orbán furchen wollen, und sein Oligarchinbeschaffer schwärmte dabei, Orbán rocke Ungarn

Österreich, das Land der Schwärmerinnen und Verteidiger. Einer der Verteidigerinnen auch der für kurz gewesene Bundeskanzler und wieder für kurz …

Der Artikel auf der Website der Heinrich-Böll-Stiftung ist nicht, wie es gerne formuliert wird, aus grauer Vorzeit, sondern vom 11. November 2020, in dem Andreas Mölzer mit seinem Magazin vorkommt, und auch Lisbeth Grilitsch …

Beim Anblick vom an der fellnerischen Theke hockenden Andreas Mölzer fällt zu viel ein, so viel auf, daß die Kapitelüberschrift, eigentlich geändert werden müßte, denn es ist zu viel der Ehre, allein ihn in der Überschrift zu nennen, wenn in ihr zu nennen doch so viele weitere …