Geehrter Herr Stocker !
Sie nehmen mit Recht an, dass ich, nachdem die erstmaligen Wahlen vollzogen sind, für die volle Freiheit der Parteibildung bin, und wünsche , dass auf solche Weise alles, was in unserem Volke gedacht und gewollt, offen zum Ausdruck und in allen öffentlichen Angelegenheiten zur Geltung gelangt. Aus diesem Grunde werde ich auch die Neubildung Ihrer Partei begrüssen, obwohl ich persönlich, als Staatsbürger, in vielen Dingen einer anderen und abweichenden Auffassung bin. Als Bundespräsident bin ich allerdings gehalten, den Parteimann auszuziehen und weder für noch gegen eine Partei amtlich Stellung zu nehmen.
Ich kann Ihnen versichern, dass ich bei allen Gelegenheiten, die sich mir bieten, meinen Einfluss dahin geltend machen werde, dass die Freiheit der Parteibildung – im Rahmen der Republikanischen Staatsform und des wahrhaften Bekenntnisses zur Unabhängigkeit Österreichs – praktisch zum Durchbruch kommt. Hochachtungsvoll Renner
Dr. Karl Renner, der im Gegensatz zu Otto Hofmann-Wellenhof der schwarzen Christfraktion tatsächlich Bundespräsident in Österreich und nicht ein von dem stockerischen Verlag zum Bundespräsidenten Erhobener zur Eigenerhebung war, am 7. Jänner 1946,
wie auf der Website des Verlages am 26. Juli 2023 zu lesen ist,
und die Veröffentlichung des Schreibens des Bundespräsidenten soll wohl dazu dienen, die stockerischen Aktivitäten als hehre Aktivitäten darzustellen,
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Stocker noch einmal mit dem Versuch politisch aktiv, dem dritten Lager mit der „Verfassungstreuen Vereinigung“ eine Wahlplattform zu schaffen. Dabei wurde er von Bundespräsident Dr. Karl Renner unterstützt (siehe Brief links).
Univ.Prof. Dr. Lothar Höbelt hat diese Aktivitäten, die Stocker sogar einige Monate Untersuchungshaft einbrachten, bis sich die gegen ihn erhoben Vorwürfe als haltlos herausstellten, in seinem Werk „Geschichte des VdU“ ausführlich geschildert

wohl wert, von einer Bundespräsidentin unterstützt zu werden. Aber Bundespräsident Karl Renner hat in diesem seinem Brief deutlich, zwar äußerst höflich, aber doch unmißverständlich seine Ablehnung zum Ausdruck gebracht; was er aber in seiner Rolle als Bundespräsident zum Ausdruck bringt, nun, das ist die amtssonderliche Auffassung der österreichischen Bundespräsidentinnen, womit auch die Männer mit gemeint sind, und es waren nur Männer, die bisher in diesem Amt saßen, bis herauf in die Gegenwart und wohl weiter, bis hinein in die fernste Zukunft …
Ob Dr. Karl Renner damit vor Salomon bestehen kann, sie ihn gar rehabilitiert, ihn von der Forderung einer Schiefstellung nun ausnimmt, zeigt er doch als Bundespräsident Bereitschaft,
dem Führer der idealistischen Familie beizustehen, für die ihr Präsident aus der schwarzen Christfraktion
das größte Wohlwollen aufbringt, ihr werbend —
NS Zur graphischen Darstellung des Firmengeflechts des recht idealistischen Leopold-Stocker-Verlags ist nicht mehr zu schreiben, was schon geschrieben wurde, es ist bekannt,
was zu „Barbarossa Vermögens-, Verwaltungs- und BeteiligungsGmbH“ gehört, „Ares“, „Sammler“ —
auch zu Barbarossa …

Ein Tippfehler unter dem Firmengeflecht
Gemäß den Erfordernissen unserer Zeit operieren eigenständige GmbHs unter dem Dach einer Muttergesellschaft. Diese ist nach einem der bedeutendsten römisch-deutschen Kaiser des Mittelalters, dem Hohenstaufen Friedrich I. benannt, und bekennt so die europäisch-christliche Ausrichtung der Verlagsgruppe. Unter Friedrich Barbarossa erlebte die deutsche Kultur des Hochmittelalters ihren Höhepunk.
läßt augenblicklich die Übersetzungen für das englische Wort „Punk“ …

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