„Vielleicht könnte Kickl mal ein Machtwort sprechen?“ „Hofer muss endlich klar gegen Nationalsozialismus und Antisemitismus auftreten und sein Durchgriffsrecht nutzen.“

Das schreibt

Wenn Funktionäre einer designierten Kanzlerpartei von „scheissblatt“ reden und davon, Medien fertig zu machen, ist das nicht sehr staatstragend. Vielleicht könnte Kickl mal ein Machtwort sprechen?

Barbara Tóth auf der Konzernplattform X am 15. Jänner 2025: „Vielleicht könnte Kickl mal ein Machtwort sprechen?“

Er spricht ja,

„Die Systemparteien und die Systemmedien gehören zusammen, das ist wie bei siamesischen Zwillingen,“ sagte der FPÖ-Spitzenkandidat auf einer Wahlkampfveranstaltung im September. „Die einen, die Politiker, lügen wie gedruckt, und die anderen drucken die Lügen. Das ist die Arbeitsteilung in diesem System“. Seinen Zuhörenden legte Kickl mit seinen Worten vor allem eins nahe: Die rechte FPÖ könne dieses dubiose System zu Fall bringen[.]
M – Menschen Machen Medien, Till Schmidt, 10. Jänner 2025

Das erste Interview nach seinem Wahlsieg gab der österreichische FPÖ-Chef Herbert Kickl nicht dem öffentlich-rechtlichen ORF, auch nicht einem der herkömmlichen Privatsender in der Alpenrepublik. Stattdessen steuerte der extrem rechte Politiker das Gemeinschaftsstudio der Sender Auf1 und rtv an. Dort ließ er sich von den hoch erfreuten Moderatoren über fünf Minuten lang beweihräuchern für das Top-Ergebnis von fast 29 Prozent der Stimmen bei der Parlamentswahl. Gesinnungsfreunde unter sich.

Man spottete über den „zwangsfinanzierten ORF“, und dass dessen Moderator Armin Wolf erstaunt darüber war, keinen FPÖ-Vertreter vor seine Kamera zu bekommen. Auf1-Chefredakteur Stefan Magnet verfiel gleich in den Kickl-Sprech und bezeichnete die vier anderen im Parlament vertretenen Parteien zusammen als „Einheitspartei“. Kickl lobte Auf1 und rtv als Beispiel von „Medienfreiheit“.
Frankfurter Rundschau, Patrick Guyton, 4. Oktober 2024

und so sprechen sie ihm nach, und er selbst spricht nach, was ihm vorgesprochen ward.

Das also von einem zu verlangen, der selbst keine Macht über sein Wort hat —

Das

Hofer muss endlich klar gegen Nationalsozialismus und Antisemitismus auftreten und sein Durchgriffsrecht nutzen.

forderte Pamela Rendi-Wagner im November 2019 …

Mutet dies nicht seltsam an, daß ausgewiesene Nichtparteigängerinnen und auch Nichtparteigänger dieser identitären Partei immer wieder einmal von den Anführenden dieser patriotischen Partei etwas verlangen, daß diese gesinnungsgemäß gar nicht je zu leisten gewillt imstande sind, sie aber mit deren Forderung an die patriotic leader transportieren, diese, die patriotic leader, wären anders, als teilten sie die Gesinnung ihrer Partei, die sie anführen, ganz und gar nicht —

Wären sie, die patriotic leader, Hühner, könnte gefragt werden, was denn zuerst, das Ei oder die Henne … Aber es sind Hähne, und so erübrigt sich diese Frage, es sind die Hähne, die ihre Kloaken pressen … Es ist doch einmal wegen des schönes Bildes in Erinnerung zu rufen, wie befruchtet wird. Hahn und Henne sitzen im Stall auf einer Leiter, der Hahn preßt seine hintere Körperöffnung, die Kloake, fest auf die Kloake der Henne, und so gelangen in die Kloake der Henne die …

In diesem österreichischen Klima, in dem auch Menschen, die eine solche Partei der Hähne, darf angenommen werden, nicht wählen, von Hähnen verlangen, nein, im Konjunktiv ergeben nach einem „Machtwort“ fragen, und die auch wissen, wann einer Autorität, einer Macht der Worte, einer Märchenwortmacht nicht zu viele und vor allem keine sie lästigen Fragen gestellt werden dürfen,

das ist das österreichische Klima, das unwandelbare österreichische heiße Klima, das nur starke Hähne ausschwitzen kann, von denen alles ersehnt wird, von denen alles erhofft wird, daß sie alles für alle richten, daß sie alle für alle richten,

ja, das tun sie, sie richten, sie richten über alle, und sie richten alle nach ihrer Gesinnung her und sie richten alles nach ihrer Gesinnung aus …