Es wurde schon in bezug auf die Aktion „Frank Stronach sucht den Hochwasserhelden“ verwundert festgestellt, wie schnell die mediale Verwertung doch erfolgen kann, ebenso verwundert wurde auch schon festgestellt, wie schnell die Mitnahme eines Kindes im eigenen Flugzeug medial ausgeschlachtet werden konnte, und es darf jetzt noch einmal verwundert festgestellt werden, wie schnell es doch gehen kann, etwas medial zu verbraten, mit Pomp und Getöse in der Hofburg …
Die Verwunderung bezieht sich aber jeweils darauf, nichts davon zu hören, was mit dem Spendengeld für die Hochwasser-Geschädigten passiert ist, wie das Spendengeld verteilt wurde oder wenigstens wann es endlich wirklich verteilt werden will, wie viel Spendengeld eingenommen wurde, wie hoch der Verwaltungsaufwand und so weiter und so fort.
Um genau zu sein, eine Antwort wurde schon gegeben, aber eine Nicht-Antwort …
[W]ir haben sehr viele Anfragen von Familien bekommen, die unsere Hilfe benötigen. Derzeit unterziehen wir die Anfragen einer sorgfältigen Prüfung, um das Geld möglichst fair zu verteilen. Wir sollten in den nächsten Tagen und Wochen in der Lage sein, das Geld an die Familien zu übergeben. Natürlich werden wir euch über die Aktionen auf dem Laufenden halten.
Deshalb darf es jetzt nicht verwundern, wenn gefragt wird, ob vielleicht das Hochwasser-Spendengeld von Frank Stronach dafür verwendet wurde, um einen Wahlkampfwitz zu finanzieren. Und etwas anderes ist dieser Ideenwettbewerb von Frank Stronach auch nicht gewesen. Ein Witz, ein Wahlstimmenköder, eine apolitische Idee, eine demokratiepolitisch unbrauchbare Herangehensweise, eine Manifestierung autoritärer Denkweisen …
Dieser apolitische Video-Ideenwettbewerb von Frank Stronach hieß korrekt: „Was würdest du tun, wenn du Bundeskanzler wärst?“ Im Titel wurde anstelle des Bundeskanzlers der Name Michael Spindelegger eingesetzt. Es gibt nämlich von Michael Spindelegger auch ein Video, in dem er davon spricht, was er tun würde, wenn er … Nicht einmal für einen Preis, geschweige denn für den ersten Preis, reichte seine „Ansage, wenn ich … bin“ …
PS Eine nochmalige direkte Nachfrage an das Frank-Stronach-Institut, was aus der „Frank’s Hochwasserhilfe“ geworden sei, wird nicht mehr gesandt werden. Eine Nicht-Antwort genügt. Aber es sollten die Menschen, die Frank Stronach ihr Spendengeld anvertrauten, nachfragen. Es kann natürlich auch sein, und deshalb bislang keine Informationen, daß niemand spendete, aber nicht, weil die Menschen in Österreich nicht spendenfreudig sind, sondern das Zutrauen fehlte, Frank Stronach Geld anzuvertrauen – und wenn dem so ist, ist es wohl noch mehr angebracht, sehr vorsichtig mit der eigenen Wahlstimme umzugehen … Ein paar Euro Spendengeld können verschmerzt werden, aber fünf Jahre Stronach-als-Team im Parlament – das wird schmerzlich und vor allem teuer …
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