Wie gut, kein Abonnement von diesem Standard zu haben

Oder spätestens mit dieser neuerlichen Reifeleistung von Andrea Schurian müßte „dem Standard“ das Abonnement aufgekündigt werden, zumindest müßte es eingestanden und akzeptiert werden, regelmäßig Geld auszugeben für eine Bassena als Zeitung.

Weil in einem Artikel sollte mehr enthalten sein, als der Ratschlag für eine einzige Person. Für diesen Ratschlag, sich den Vertrag jetzt, nach dem Rücktritt und der Entlassung, genau anzuschauen, hätte Andrea Schurian nur zum Telefon …

Weil in einem Artikel sollte nicht die Vermutung regieren, wenn es um leicht überprüfbare Fakten geht. Peter Noever hätte Andrea Schurian also am Telefon auch gleich bestätigen können, ob er Extrahonorare für Ausstellungskuratierungen …

Weil in einem Artikel sollten nicht Geburstagsfeste zu Abendessen verkleinert und also verniedlicht werden, und damit zugleich alle Lesenden von Andrea Schurian verkauft werden als an Alzheimer Leidende.

Weil ein Artikel sollte nicht als Kunstwerk verkleidet werden, das erst zu interpretieren ist, sondern klar in der Mitteilung sein. Konkret bezogen auf diesen Artikel heißt das, will Andrea Schurian mit dem Hinweis, daß Clauda Schmied gerne mit Peter Noever, der bei Andrea Schurian plötzlich über Abendessen stolperte, speiste, zum Ausdruck bringen, von den Malversationen des Peter Noever hätte auch die Ballnistra etwas gehabt? Ebenfalls eine leichte Aufgabe, vor allem für eine leitende Angestellte einer Tageszeitung, herauszufinden, ob die Ministerin die Feste des Peter Noever im Mak besuchte.

Was diese neuerliche Reifeleistung von Andrea Schurian erschütternderweise auch zeigt, ist, wie weit und wie breit in diesem Land bereits der schnoddrige Umgang mit der Ehrlichkeit gediehen ist. Andrea Schurian will rhetorisch nicht gegenrechnen, aber, fragt sie ganz ohne Rhetorik, wer hätte bei einer Gegenrechnung dann den Schwarzen Peter? Womit Andrea Schurian etwas als in Ordnung verkaufen will, was gar nicht in Ordnung ist. Denn es kann, generell und ohne konkreten Blick auf den Fall Peter Noever gesagt, niemals in Ordnung sein, sich unerlaubterweise selbst zu bedienen, auch dann nicht, wenn zugleich vereinbarte Honorare nicht in Rechnung gestellt werden; das ist niemals eine korrekte Geschäftsgebarung.  Und doch mit konkretem Blick auf Peter Noever: es ist anzunehmen, er hätte zu seiner Entlastung eine Karte Extrahonorare längst selbst gespielt.

Wozu sind also solche Artikel gut? Wofür taugen derartige Artikel? Als Anleitung zur …? Als Rechtfertigung für …? Es sind bald Ostern, vielleicht eignen sich derartige Artikel dafür, Ostereier einmal anders zu bemalen und zu bekleben, mit ebensolchem Papier. Das könnte durchaus, wenigstens dazu verleiten, das Ostereiertitschen wieder einmal zu probieren. Keinesfalls jedoch dazu, „den Standard“ zu abonnieren.

PS Möglicherweise könnte aber der Einsatz neuer Techniken dazu beitragen, nicht den gesamten „Standard“ abonnieren respektive kündigen zu müssen, einen „Standard“ also zu erhalten, der nach Angaben des Abonnenten beispielsweise ohne die Artikel von Andrea Schurian ausgeliefert wird, deren Informationsgehalt sich darauf beschränken, über das Keifen zwischen den Bassenas in Kenntnis gesetzt zu werden. Das wäre auch im Sinne einer Ökonomie des Lesens, denn ab und an ist es doch verlockend, an der Bassena stehenzubleiben.

Löwinger-Bühne wird international: „Pro Peter Noever“

 

Beinahe schenkelklopfend die ganze Zeit vor der Bühne, auf der gespielt wird:

http://www.propeternoever.at/

Fast erstickt beim Auftritt von Irina Korobina:

Thirty years ago a double moral standard in USSR was in action when Austria seemed for us as a very cultural and democratic country. I should admit that since that time the situation had been changed completely. In this case it looks like Soviet province in late Brezhnev period.

Dafür bei Greg Lynn nur ein kurzer Lacher:

It is presumptuous to rank Peter with Mozart, Freud or Schoenberg but I can’t …

Dann Robert Menasse, der nie schweigt, aber anderen kulturpolitisches Schweigen verordnen will – das bringt insgesamt eine Pause.

Schon der nächste Auftritt, ein das Herz rührender von Franz Graf, eigentlich der Höhepunkt in jedem Schwank, wenn das Herz so direkt und tief angesprochen wird:

Ich wünschte viele hätten ihre Mutter so lieb wie er. Wenn das auch schon ein Tatbestand ist.

Das ist dann auch immer die Zusammenkunft der ganzen Familie, um Geschichten aus der guten alten Zeit zu erwählen, erzählt Anna Heindl:

Peter Noever is the MAK and his whole family is part of this! I have seen Mimi Noever often as guide through the museum. Peter even used the birthday of his mother to get support for the MAK.

Gegen soviel Rührseligkeit muß natürlich gepoltert werden, Otto Muehl übernimmt:

Ich finde es sehr gut, daß Peter Noever sich von der bürgerlichen Missgeburt trennt, die gerne revolutionär spielt!

Nachdenklich Hans Weigand, ganz in der Rolle des Großvaters in solchen Stücken, die durchaus einen mahnenden und ernsten Kern haben wollen, aufgehend:

Wer weiß, vielleicht gibt’s nochmal eine 3.Emigrantenwelle, wenn der österreichische Kleingeist wieder mal gemeingefährlich wird?

Was für ein herrlicher Sonntag, nicht nur mit einem reichhaltigen Kulturangebot, sondern auch mit einem Medien-Angebot:

http://www.profil.at/articles/1108/560/290036/eklat-mak-direktor-peter-n…

http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article12648044/Wer-reif-fuers-…

Martina Kandeler-Fritsch – Als Belohnung für das Zuschauen ein Aufstieg zur Direktorin?

Andrea Schurian zeichnete gestern von Martina Kandeler-Fritsch einen Kopf als Direktorin des Museums für angewandte Kunst, verschickte für sie also eine Motivationszeichnung in der Tageszeitung „Der Standard“ an die zuständige Ministerin.

Ein Bewerbungsschreiben dient dazu, einem Menschen zu einem Erfolg oder wenigstens zu einer Arbeit zu verhelfen, in einem Artikel sollten, zumindest, Fragen gestellt werden, die menschgemäß keine Bewerberin selbst in ihrer Bewerbung stellen darf.

Martina Kandeler-Frisch, um die wichtigste Frage herauszugreifen, die Andrea Schurian nicht stellte, werde zu Peter Noever und den gegen ihn erhobenen Vorwürfen sich nicht äußern.

Warum?

Martina Kandeler-Fritsch müßte sonst wohl antworten, sie habe zugeschaut, müßte die

Ausstellungsabteilungsleiterin, stellvertretende Direktorin des künstlerischen Bereichs, seit 2005 Prokuristin und seit dem Vorjahr stellvertretende Direktorin,

wie Andrea Schurian in ihrer Fremdbewerbung als Vorzüge auflistet, sich erklären, weshalb sie in diesen ihren wichtigen Funktionen je keine Kontrollaufgaben leistete. In einem obrigkeitshörigen Staat werden viele Martina Kandeler-Fritsch verstehen, daß sie zugeschaut hat, auch als Prokuristin, als stellvertretende Direktorin sei man ja doch in erster Linie Untertanin, die ihrem Direktor zu folgen hat, zu schweigen hat.

Als was Peter Noever das Mak immer verstanden haben mag, wie immer Peter Noever das Mak geleitet haben mag, gar als in seinem Privatbesitz befindliche Kolonie, ist heute schon Geschichte, die nur noch die zuständigen Behörden zu interessieren hat. Von Interesse aber ist, wer zukünftig das Mak leiten wird, soll jemand dafür belohnt werden, eine brave und schweigende und Kontrollaufgaben mißachtende Gehülfin stellvertretende Direktorin gewesen zu sein? Ja, warum nicht der österreichischen Realität folgen. Ein demokratieförderliches Zeichen allerdings wäre es nicht, im Gegenteil, ein Rezept: Schweige für deinen Aufstieg.