„Immer wieder werde ich in diesen Tagen gefragt: Ist Corona eine Strafe Gottes? Schickt uns Gott dieses Virus als Vergeltung für all unsere schlechten Taten? Rechnet Gott ab mit seiner Welt? Erleben wir gerade so etwas wie die ägyptischen Plagen, von denen die Bibel berichtet? Ein Strafgericht Gottes? Natürlich bewegen solche Fragen auch mich. Welche Antwort finde ich selber? Zuerst versuche ich es mit einem nüchternen Blick: Seuchen hat es immer gegeben, sie gehören zur Natur. Und dank medizinischer Forschung und Entwicklung können heute Seuchen besiegt werden. Wir hoffen alle, dass das auch mit Corona gelingen wird. Gott hat uns Verstand und Willen gegeben, damit wir mit den Herausforderungen der Natur gut umgehen. Dann aber stelle ich mir eine weitere Frage: Will Gott uns durch Corona etwas sagen? Ich glaube nicht, dass Corona eine Strafe Gottes ist. So kann ich mir Gott nicht vorstellen. Aber dass Gott durch Krisen bei uns anklopft und uns zum Nachdenken einlädt, das glaube ich fest. So habe ich meine eigenen Erkrankungen letztes Jahr erlebt. Jetzt kommt bald Ostern, Gottes großes Ja zum Leben. Daher glaube ich: Es wird gut werden!“
Das steht heute in der Umsonst, am 3. April ’20. Christoph Schönborn glaubt also nicht, „dass Corona eine Strafe Gottes ist“. Er glaubt damit den gültigen Schriften seines Organisierten Glaubens nicht. Denn zum Schriftkanon seiner Organisation gehört auch das „Alte Testament“, das
„ist ein unaufgebbarer Teil der Heiligen Schrift.
Seine Bücher sind von Gott inspiriert und behalten einen
dauernden Wert, denn der Alte Bund ist nie widerrufen worden.“
Also auch, wie Schönborn sie in seinem für welches Heute geschriebenen Beitrag nennt, die „ägyptischen Plagen“, die, genaugenommen, keine „ägyptischen Plagen“ sind, sondern es sind Gottes Plagen, gehören zum Schriftkanon seiner Organisation. Und diese seine abgeschriebene Verkehrung, diese seine nachgeschriebene Schuldabschiebung auf die Opfer erinnert wenigstens an das Heute, etwa an die Morde in Deutschland, die rasch wie kurz „Kebabmorde“ genannt wurden, obgleich nicht ein Kebab mordete. Und auch das ist aus dem Heute bestens bekannt, die beschönigende Sprache der Massentäter, der Massenmörderinnen. Von ihm selbst werden die „Plagen“ nicht „Plagen“ genannnt, sondern „Wunder“.
Die Plagen Gottes sind tatsächlich keine „Strafen“, wie Schönborn glaubt zu meinen. Sondern Erpressungen der abgefeimtesten Art. Erpressungen auf die krankeste Weise. Es will aber gar nicht darauf eingegangen werden, woran dieser Führer mit Rufnamen Gott gelitten hat, welchen psychischen Störungen er in seinem Erdensein ausgesetzt war, welche seelischen Verwundungen er erlitten hat, um eine derartig abwegige, abgründige, krankhafte Phantasie bei seinem Erpressen freigesetzt zu bekommen. Der Führer mit dem Rufnamen oder Spitznamen interessiert bei diesen Schriftkanonplagen absolut nicht, aber seine „willigen Vollstrecker“.
Obgleich ihr Führer es ihnen offen sagt, mehr als einmal offen sagt: „Geh hin zum Pharao; denn ich habe sein und seiner Großen Herz verhärtet“. Zugleich tischt er ihnen auf: „Das Herz des Pharao ist hart“. Keine Sekunde nutzen sie zum Nachdenken. Etwa darüber, daß der Pharao ihren Wunsch nicht erfüllen kann, weil sein Herz hart ist, deswegen hart ist, weil ihr Führer es ihm verhärtet hat. Etwa darüber, daß sie gegenüber dem Pharao einen Wunsch äußern, der nicht ihr Wunsch ist, sondern der von ihrem Führer ihnen eingeredete Wunsch, der nur ein Wunsch des Führers ist. Keine Sekunde nutzen sie zum Nachdenken. Daß ihre Forderungen an den Pharao nicht ihre Forderungen sind, sondern nur die Forderungen ihres Führers, der nur für sich diese Forderungen erfüllt haben will, auf die krankeste Art, auf die abgefeimteste Weise, durch Erpressung. Keine Sekunde nutzen sie zum Nachdenken, daß sie nur „willfährige Vollstrecker“ der abgründigsten Phantasien ihres Führers sind. Denn. Es ist nicht er, ihr Führer, der die Untaten ausführt, sie sind es, die seine Befehle willfährig umsetzen, für ihren Führer zu willfährigen Ausführenden der zehn Untaten werden, von der eine die „Viehpest“ ist — die „Pest“, eine, auf die immer wieder mit großem Glaubenseifer …
Keine Sekunde nachzudenken, das, wenn schon davon gesprochen werden will, ist die Strafe. Die selbstauferlegte Strafe der Vollstreckenden. Was für eine Zugerichtetheit, was für eine Hergerichtetheit der Vollstreckenden, seit dem ersten Aufkommen von einer Plage Gottes durch alle Zeiten bis zur Gegenwart von …
Untaten – im Schriftkanon des Christoph Schönborn „Wunder“ genannt – enden mit einer ewig gültigen Beschreibung von Führern und Führerinnen. Sie verlangen alles, versprechen alles. Sie verpflichten zum totalen Dienen. Aber sie erfüllen nichts. Hinterlassen nur Schuld und Schulden. Zurückbleiben ihre willfähigen Vollstreckerinnen, ihre willfähigen Vollstrecker, mit unerfüllten Wünschen, mit unerfüllten Forderungen, die nicht ihre Forderungen sind, die nicht ihre Wünsche sind.
„Und Mose ging vom Pharao mit grimmigem Zorn. Der HERR aber sprach zu Mose: Der Pharao wird nicht auf euch hören, auf dass meiner Wunder noch mehr werden in Ägyptenland. Und Mose und Aaron haben diese Wunder alle getan vor dem Pharao; aber der HERR verstockte ihm das Herz, sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ aus seinem Lande.“
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.