Karge Gerechtigkeit

Es sollte durchaus Seb. Kurz zum Vorbild genommen werden, sich also mit „anderen Sorgen“ zu beschäftigen, als ständig auf das Coronavirus zu starren, das ohnehin mit dem berühmten freien Auge nicht zu sehen ist, aber nicht, wie er, Seb. Kurz, um das total Fernliegende eines vollkommen Danebenliegenden, sondern tatsächlich um Naheliegendes, etwa darum, „Gerechtigkeit zu schaffen“.

„Gerechtigkeit zu schaffen ist uns als neue Volkspartei ein zentrales Anliegen. Darum wollen wir die Pflege langfristig sichern und das Gesundheitssystem stärken. Gerechtigkeit heißt aber auch, dass wir jene, die viel für unser Land leisten, entsprechend entlasten. Und ist es ein Anliegen, dass die Familien echte Wahlfreiheit und Frauen die gleichen Chancen haben.“

Dieses Bild von „Gerechtigkeit zu schaffen“, wie es auf der Website des Seb. Kurz steht, sagt bereits mehr als die berühmten tausend Worte.

Das Bild von „Gerechtigkeit zu schaffen“ kann nur in einer für das Geisthaltige besonderen Umgebung gezeichnet worden sein, wie so vieles, das …

Das Bild von „Gerechtigkeit zu schaffen“ aber zu diesem Bild sagt nicht mehr als tausend Worte, sondern alles. Das Bild zeigt keinen Boden für Gerechtigkeit. Sondern Wasser, in das die Gerechtigkeit …

Es gibt auf der Website des Seb. Kurz doch auch ein Bild mit festem Boden. Es ist ein Bild des Ausblicks für Österreich. Wohin Seb. Kurz Österreich „bringen“ möchte. Wo für ihn Österreich „vorne“ sein soll. Es ist ein fester Boden, aber ein karger Boden. Auf dem nichts wächst. Geröll. Nur Geröll. Nackter Schutt. Ein Untergrund, auf dem voranzukommen, ein vergebliches Unterfangen.

Statt in Gerechtigkeit zu schwimmen, wie von der Zukunft einst erträumt, wird das Glück der Menschen sein, dem Ertrinken entgangen, für ein fortan karges Leben.