Wohin rollst du, Äpfelchen …

Es wurde in einem Kapitel bereits erzählt, von dem Roman von Leo Perutz, dessen Titel Ende der 20er Jahre zum geflügelten Wort wurde: „Wohin rollst du, Äpfelchen …“

Für die Menschen vor beinahe einhundert Jahren faßte „Wohin rollst du, Äpfelchen …“ alles zusammen, was sie bewegte, dem sie ausgesetzt waren: materielle Not, weltanschaulichen Wirrnissen, kurz auf den Punkt gebracht: mannigfachen Unsicherheiten …

Damals rollte das Äpfelchen in die Totaldiktatur, für viele wohl in eine Sicherheit, aber es war nur eine vermeintliche Sicherheit, darüber hinaus währte diese vermeintliche Sicherheit nur kurz …

„Die unerwartete Kontrolle in der großen Lazaretthalle des Bahnhofes war das letzte aufregende Ereignis gewesen.“

Das ist der erste Satz von „Wohin rollst du, Äpfelchen …“

Von schnell irgendwo errichteten Lazaretten ist auch nun, einhundert Jahre später, viel zu hören, zu sehen …

Einhundert Jahre später, wieder in den zwanziger Jahren, diesmal aber an deren Beginn, sind es wohl wieder die gleichen mannigfachen Unsicherheiten, die die Menschen bewegen, denen sie ausgesetzt sind, von denen sie sich bewegen lassen, denen sie sich aussetzen … wohin werden sie diesmal das Äpfelchen rollen …